Es gibt unzählig viele Destinationen auf unserer Travel Bucket Liste, doch ehrlich gesagt hatten wir Belgrad bis jetzt noch nicht wirklich auf dem Radar. Bis jetzt! Denn spätestens seitdem Sara Plavic ihr neues Kochbuch “Süsses Belgrad – eine kulinarische Reise” herausgebracht hat (könnt ihr euch noch an das “S’mores Cupcakes” Rezept von ihr erinnern?), sind wir der festen Überzeugung, dass wir nach Belgrad müssen. Und zwar nicht nur wegen den süssen Sünden und vielen Cafés, sondern auch wegen dem ganz besonderen (und eigenen) Charme der Stadt.
Mit ihren serbisch-bosnischen Wurzeln ist Sara bestens vertraut mit Land und Leuten und der klassischen Balkanküche. Die süßen Rezepte gibt’s in ihrem neuen Buch nachzulesen und die besten Travel Tipps für Belgrad verrät uns Sara heute höchst persönlich.
Belgrad Travel Guide: Kommt mit mir mit auf einen Wochenendtrip in meine Herzensstadt Belgrad!
Le Corbusier soll gesagt haben: «Belgrad ist die hässlichste Stadt der Welt am schönsten Ort der Welt.» – und genau das macht den Charme der Hauptstadt Serbiens aus. Denn Belgrad ist eine Stadt voll warmherziger Menschen, Kultur und Geschichte, und ist bekannt für ihr pulsierendes Nachtleben und eine immer größer werdende alternative Szene. Und das Beste: hier findet man atemberaubend leckeres Essen!
Freitag:
Nach der Landung (es gibt günstige Verbindungen mit Lufthansa oder Air Serbia ab Frankfurt, Wien, Zürich, uvm) solltet ihr schnell euer Gepäck in eurem Hotel lassen und direkt in das Nachtleben eintauchen. Es gibt in Belgrad Hotels für jedes Budget und jeden Geschmack. Wer Wert auf Spa und Modernes legt, checkt am besten im Square Nine Hotel ein. Klassische Fans lockt das Hotel Moskva, eins der ältesten und traditionellsten Hotels der Stadt und wer das Abenteuer sucht, dem ist das Arkabarka, ein Floß-Hostel an der Donau zu empfehlen.
Und nun ab ins Nachtleben – z.B. in den Club „Kenozoik“. Dieser befindet sich in einer alten Bierbrauerei und bietet z.B Themenpartys wie „Trainspotting Party“ mit der Musik zum Film. Wer noch nicht genug hat, kann von hier aus in die Strasse „Strahinjica Bana“ weiterziehen und in einem der vielen Clubs die Nacht durchfeiern.
Samstag:
Den Morgen startet man am Besten mit einem serbischen Frühstück welches sich auch als Katerfrühstück eignet. Meine Empfehlung ist Burek – ein mit Filo Teig gefülltes Gebäck und dazu einen Trinkjogurt. Dies kann man in jeder Bäckerei in Belgrad finden. Wer eher auf der süßen Seite unterwegs ist, geht am besten zu Ferdinand Knedle, wo allerlei süße Knödel serviert werden. Gestärkt kann man nun die Stadt erkunden und am besten fängt man da am Fuße der Shopping Flaniermeile „Knez Mihajlova“ beim berühmten Treffpunkt beim „Pferd“ an, welches direkt gegenüber des Nationaltheaters gelegen ist.
Alle die gerne Shoppen finden in der Knez Mihajlova viele Geschäfte internationaler Marken. Den kleinen Hunger kann man im Sommer mit einem feinen Eis von „Moritz Eis“ oder einer Portion Popcorn, welches überall an der Straße verkauft wird, stillen.
Am Ende liegt der Kalemegdan Park, eine alte Festung wo sich Alt & Jung zum Spazieren und Verweilen trifft. Am äußersten Ende findet ihr die Siegerfigur welche auf die Flüsse Donau und Save hinabblickt. Von dort aus geht erreicht man das Supermarket Deli, ein Delikatessen Laden mit Restaurant, wo man bei Bedarf zu Mittag essen kann.
Wer einen typischen „türkischen Kaffee“ probieren will, geht am besten ins Makadam Concept Store – dort wird nicht nur typischer Kaffee serviert, sondern auch Home Decor, Porzellan, Schmuck und Souvenirs von serbischen Designern kann man hier finden. Das Viertel Sava Mala, welches von dort gut erreichbar ist, erkundet man entweder selbst oder mit einer Walking Tour, welche ebenfalls beim Pferd startet. Das ehemalige Industrieviertel ist nun ein kreatives Zentrum mit vielen Bars, Galerien und Schauplatz für Graffitis von Straßen Künstlern. Eine meiner liebsten Bars „Jazz Basta“ ist ein kleines Lokal, versteckt bei den Treppen die in dieses Viertel hinabführen, und ist der ideale Treffpunkt für einen Nachmittagsdrink mit Freundinnen.
Den Abend sollte man unbedingt in einer der berühmten Kafanas mit urigen Tischdecken und Live Musik verbringen. Die älteste von Belgrad heisst „Znak Pitanja“ (übersetzt Fragezeichen). Aber auch zahlreichen Kafanas sind im Stadtteil Skadarilja, dem Montmartre von Belgrad, zu finden. Dort kann man typische serbische Landküche (welche jedoch sehr fleischlastig ist) geniessen und danach in einer der Bars in der Nähe den Abend ausklingen lassen. Nicht vergessen einen typischen Sljivovic (Pflaumenschnaps) zu trinken!
Im Sommer ist ein Must Do ein Besuch auf den „Splavs“ (Floß) am Fluss Save. Alle die es etwas gemütlicher angehen werden in der Freiluftbar Boho Bar am Kalemegdan fündig.
Wer sich nicht ganz traut direkt in die fleischlastige Küche Serbiens einzutauchen, dem ist das Restaurant „Mala Fabrika Ukusa“ (kleine Fabrik des Geschmacks) nur zu empfehlen – dort findet man typisches serbisches Essen mit einem modernen Twist.
Sonntag:
Den letzten Tag in Belgrad startet man mit einem gemütlichen Brunch im „Kozmeticar“. Das Lokal war früher ein alter Kosmetiksalon, welches noch an der Einrichtung zu erkennen ist. Wem es schon zu viel Essen die letzten Tage war, dem kann ich das Granola nur empfehlen. Aber auch die marrokanischen Eier und Nutella Pancakes sind nicht zu verachten.
In den letzten Stunden in Belgrad sollte man das Stadtviertel „Vracar“ erkunden mit seinen schönen Strasse mit alten Gebäuden und dem tollen Markt „Kalenic Pijaca“ Dort trifft sich die In Szene von Belgrad und jede Ecke ist eigentlich ein Instagram Bild wert! Wer noch Hunger hat, geht zum Mittag Essen in das französisch angehauchte Bistro „Homa Bistro“ in der Nähe und erkundet danach die größte orthodoxe Kirche Serbien, den Hram Sv. Sava. Ein letzter Kaffee im Kult Kaffeehaus „Kafeterija“ , welches überall in der Stadt zu finden ist, bevor es zum Flughafen geht.
Wer nun noch mehr Lust auf Belgrad bekommen hat, wird in meinem neuen Buch „Süßes Belgrad – eine kulinarische Reise“ fündig. Dort gibt es ca. 40 Rezepte zu den typischen serbischen Backrezepten (von einfachen Mehlspeisen bis aufwendigen Torten, sowie einige salzige Rezepte) und noch viel mehr weitere Empfehlungen für die kulinarische Erkundung Belgrads, zusammenfasst auf einer Stadtkarte inkl. Beschreibung und Adressen. Die Bilder aus diesem Post sind Teil der Moodfotos, welche ihr im ebenso im Buch finden könnte. Für alle Interessierten gibt es zudem noch Infos zur Geschichte Belgrads, Ess- und Kaffeekultur, eine kleine Einführung zu den wichtigsten Feiertagen und die Einflüsse auf unsere Küche.
Heute habe ich zudem ein Rezept aus meinem Buch dabei, für alle Neugierigen, die sich jetzt schon auf eine kulinarische Reise in ihrer Küche begeben wollen. Die feinen Kokoskugeln werden bei fast jeder Dinnerparty, an Feiertagen oder Freunden zum Kaffee serviert. Sie sind super leicht zu machen und schmecken gekühlt unglaublich gut!
Rezept: Kokoskugeln (ca. 33 Stück)
- 250 ml Milch
- 150 g Zucker
- 50 g Maisstärke
- 125 g Butter oder Kokosfett
- 100 g Kokosflocken
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 33 Mandeln, blanchiert und geschält
- 100 g Kokosflocken, zum Wenden
- Pralinenpapierförmchen
- Zucker und Maisstärke in einem Schüsselchen mischen.
- Milch erhitzen und sobald sie köchelt, Zucker-Maisstärke unterrühren und köcheln lassen, bis die Masse dickflüssig ist. Topf vom Kochfeld nehmen. Butter unterrühren und schmelzen lassen. Kokosflocken und Vanillezucker unterrühren. Kokosmasse mindestens 2 Stunden, besser jedoch über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Gekühlte Kokosmasse mit einem Teelöffel portionieren und Kugeln formen. In die Mitte eine Mandel drücken und Kugeln in den Kokosflocken wenden. In die Pralinenförmchen legen.
Tipp: Kokoskugeln im Kühlschrank aufbewahren. So bleiben sie in Form und schmecken wie Eiskonfekt!
Mehr typische sebische Rezepte findet ihr auf meinem Blog „Birds Like Cake“ oder im Buch „Süßes Belgrad – eine kulinarische Reise“ erschienen im Fona Verlag, 29.90Euro, ISBN 3037806265, insg. 144 Seiten.
EN: There are so many destinations on our travel bucket list, but in all honesty, we’ve never really had Belgrad on our radar. Up until now, that is! Today, we are lucky to host Sara Plavic as a guest contributor here on the site in honor of her new book „Sweet Belgrad“ being launched. The book features many typical balkan recipes, but also a ton of cafés in Belgrad. That’s why we have asked her to put together the ultimate Belgrad Travel Guide for you and share of the best insider tips to Belgrad with us.
Friday: Belgrad offers hotels for every taste and budget. If you love a good spa and modern look, Square Nine Hotel is the best place to check in. If you are more of a classic fan, Hotel Moskva is one of the oldest and most traditional places in town. And if you happen to be looking for more of an adventure, Arkabarka is a swimming hostel by the Danube river.
In terms of night life (the best thing to start a weekend) be sure to check out the club “Kenozoik” which is located in an old brewery. More clubs are located along the street of “Strahinjica Bana”.
Saturday: The morning is best started with a Serbian breakfast. Sara recommends Burek, a pastry filled with filo dough, served with a drink yoghurt. If you prefer something sweet, check out Ferdinand Knedle, where sweet dumplings are served. After the morning fuel, you are ready to start exploring the city along the shopping street of “Knez Mihajlova” at the famous meeting point “the horse”, which is right across from the National Theatre.
For a small bite around lunchtime, don’t miss “Moritz Eis” or just grab some popcorn, which is sold all along the streets. At the end of the street, you’ll find the Kalemegdan Park, an old fortress where old and young like to hang out. At the furthest end of the park, you can find the victory figure with a view over the Danube and Save Rivers. From there, go on the Supermarket Deli, a delicacy shop with a restaurant – great for lunch.
If you want to try a typical Turkish coffee, you are best recommended to stop at Makadam Concept Store – they do not only serve traditional coffee, but also offer home décor, porcelain, jewelry and souvenirs of Serbian designers.
The quarter of Sava mala, which can easily be reached from there, is great for a walking tour. The former industrial quarter has now become a creative part of town with one of Sara’s favorite bars “Jazz Basta”. It is a small place hidden by the stairs that lead into the quarter and the perfect hangout for an afternoon drink with friends.
At night, you shouldn’t miss one of the famous Kafanas with the old-fashioned table clothes and live music. The oldest one in Belgrad is called “Znak Pitanja” (translates to “questionmark”), but you will also find a lot of Kafanas in the Montmartre of Belgrad, a quarter called “Skadarilja”. And don’t forget to drink a typical Serbian plum schnapps “Sljivovic” before calling it a night.
During the Summer, a must-do is a visit to the “Splavs” (raft) along the river Save. If you prefer things a bit more mellow, check out Boho Bar at Kalmegdan.
For everyone looking for some traditional Serbian cuisine with a modern twist, Sara recommends Mala Fabrika Ukusa”
Sunday: Brunch at “Kozmeticar” is a great way to kick-off the last day in Belgrad. The restaurant used to be an old beauty salon, which can still be guessed from the décor of the place. Try the granola, Moroccan eggs or nutella pancakes.
During the last few hours in Belgrad, you shouldn’t miss the quarter “Vracar” with all the beautiful streets, old buildings and the market “Kalenic Pijaca”. That’s where the in-crowd of Belgrad hangs out and every corner is insta-worthy. If you want to grab some lunch before leaving the city, “Home Bistro” is a French-inspired bistro. Afterwards you can explore the biggest orthodox church in Serbia “Hram Sv. Sava” and enjoy a last coffee at the well-known “Kafeterija”, which can be found all over the city, before heading to the airport.
© Belgrad photos: http://sonjasillyworld.com/ | recipe photos: http://birdslikecake.com
4 thoughts on “(Sweet) Belgrad Travel Guide”
toller beitrag, der gleich lust macht, belgrad zu erkunden.
liebe sara – vielleicht kannst du noch verraten, wie belgrad preislich so liegt? also was gibt man ungefähr so für essen und getränke aus?
Liebe Birgit,
danke für deine Worte! Belgrads Preise umfassen wirklich alle Kategorien! Generell ist es ein sehr günstiges touristisches Land, aber es gibt auch sehr teure Shopping Möglichkeiten, teure Hotels und Restaurants. Im Durchschnitt zahlt man zB für ein Essen zwischen 5 – 15 Euro. Die stylischeren Restaurants berechnen zB. für einen Kaffe ca. 2-3 Euro, in Restaurants die nicht touristisch sind, gibts auch scho Kaffee für 1 Euro, etc. Quasi ist für jedes Budget etwas dabei !
Lieber Gruss Sara
wow eine sehr tolle idee! belgrad stand ja noch nie auf meiner travel liste! aber jz steht es definitiv ganz weit oben!
glg katy
http://www.lakatyfox.com
Liebe Katy,
danke für deine Worte! Belgrad ist definitiv eine Reise wert und nur empfehlenwert!
Lieber Gruss Sara