Wie oft antworten wir mit der Floskel “gut, danke, und dir?” auf die Frage unseres Befindens? Und wie oft entspricht die Antwort eigentlich gar nicht so der Wirklichkeit? Während 2015 unter dem Stern des Arbeitens, viel Erlebens und des Networkings gestanden ist, kommt es uns so vor, als wäre 2016 wieder mehr uns selbst und unserem Wohlbefinden und Gefühlen gewidmet. Wir wollen wieder mehr Zeit für uns – und für die Dinge, die uns glücklich machen. Dabei stellen wir uns die Frage: was macht uns denn eigentlich glücklich? Ist Glück und Zufriedenheit etwas, das einem einfach so passiert, oder kann man es durch gezielte Aktionen erreichen? Ist es Geld und Luxus, der uns glücklich macht, oder doch einfach eine Tasse Tee auf der Couch und sonst nichts am Programm? Heute sprechen wir darüber, wie wir Glück empfinden – und ob wir im Moment auch wirklich glücklich sind.
Für Kathi hat sich die letzten Jahre gezeigt, dass Karriere und Geld nicht annähernd der Weg zum glücklich sein sind: Irgendwie muss ich ganz allgemein sagen, dass ich selten so glücklich in meinem Leben war wie jetzt, außer in meiner frühen Kindheit vielleicht, an die ich nur gute Erinnerungen und Assoziationen habe. Ich fühle mich so, als wäre ich da angekommen, wo ich sein sollte – und das macht mich wirklich glücklich, wenn man mal die typischen Gefühle, die man als Selbstständiger so hat (Versagensängste, Zukunftsängste, Geldsorgen etc.) außer Acht lässt. Ansonsten fühle ich mich zur Zeit sehr happy – das war aber zum Beispiel nicht so, als ich noch in meinem alten Job gearbeitet habe. Da haben mich ganz oft Selbstzweifel und Angst vor der Zukunft geplagt, geschweige denn, dass ich morgens eigentlich nicht aufstehen wollte und nachts nicht schlafen konnte. Diese Phase in meinem Leben hat mir gezeigt, dass man seinen eigenen Weg gehen muss, um glücklich zu werden – so floskelhaft das auch klingen mag. Es bringt nichts, das zu tun, was andere als richtig empfinden, wenn es für einen selbst nicht passt. Was ich gelernt habe, ist Vertrauen in die Zukunft zu haben und offen für alles zu sein, was passieren könnte – dann kommt der Rest ganz von allein. Etwas zu tun, was man liebt, entscheidet sehr stark darüber, ob man glücklich ist oder nicht – das herauszufinden kann manchmal schwer sein, das ist mir bewusst, aber es ist (für mich zumindest) der einzige Weg dahin. Was ich heuer ändern möchte, um glücklicher zu werden, ist ein bisschen gelassener zu sein, nicht alles so ernst zu nehmen und ein bisschen mehr mein Ding durchzuziehen ohne darüber nachzudenken, wie das von der Außenwelt wohl wahrgenommen wird.
Die Definition von Glück ist Vicky’s Meinung nach sehr individuell: Auf die Frage was Glück ist gibt es meiner Meinung nach definitiv keine eindeutige Antwort. Ganz besonders stark fällt mir das immer auf wenn ich ein paar Tage daheim bei meinen Eltern verbringe. Für viele Personen, die mit mir in die Schule gegangen sind, ist Glück eine Hochzeit, Kinder, eine neue Einbauküche und der vertraute Alltag. Diese Dinge würden mich persönlich zum aktuellen Zeitpunkt allerdings unglücklich machen. Das heißt nicht, dass sich das in Zukunft nicht ändern kann, doch Glück ist auch etwas sehr momentanes. Wenn ich hungrig bin macht mich eine Portion Pommes glücklich, wenn ich 10 Tage am Stück Sport mache um die Bikinifigur last-minute noch aufzubessern, machen mich die gleichen Pommes wahrscheinlich weniger glücklich! Auch wenn das letzte Jahr sehr anstrengend war, und ich mir für 2016 genauso wie Kathi vorgenommen habe wieder mehr Zeit für mich selbst zu nehmen, muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich zum Großteil durch dieses vergangene Jahr sagen kann, dass ich heute glücklich bin. Ich darf tagtäglich selbstständig arbeiten und verbringe meine Zeit mit Dingen die sich nicht wie Arbeit anfühlen (vom Steuerausgleich hat hier niemand gesprochen, denn der macht mich sowieso nicht glücklich). Es macht mich glücklich, und stolz, wenn ich Leuten berichten darf was für eine tolle kleine Firma wir in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben. Ich bin glücklich, dass ich ein unglaublich tolles und einzigartiges Verhältnis zu meinen Eltern und Geschwistern habe, und seit fast 10 Jahren in einer Beziehung bin, die meiner Ansicht nach perfekt ist – für uns eben, für manch andere wäre sie wahrscheinlich der Horror. Ob ihr glücklich seid kann niemand für euch entscheiden oder wissen. Glück ist etwas sehr persönliches und individuelles, und ich glaube, ich habe mein Glück bereits gefunden – zumindest für jetzt.
EN: What is luck – and happiness? How many times do we answer the question “how are you” with a simple answer of “I’m doing fine” when in reality we feel a little different than that? Today we want to talk about what happiness means to us, if we’re happy at the moment, if feeling blessed comes from luxury and money or if the little things in life count more than material stuff. For Kathi, luck came when she trusted her gut, quit her job and finally started doing what she loved – spending everyday from morning to night doing something that is not meant for you and doesn’t give you joy and very easily lead to something like depression or at least it won’t make you happy for long, no matter what you earn. Kathi has enjoyed the last year and can say truly say that she’s happy at the moment, but still she wants to take a little more time for herself in 2016. For Vicky, there is no concrete definition of the word happiness, as it can be something totally different for each person – she often experiences this with the people she went to school with, that are already building up houses and are growing families. What makes them happy would make Vicky unhappy – for the moment, at least. She can truly say that she’s happy and is proud of what she achieved over the past years, but just like Kathi, she wants to take a step back this year and take some more time for herself.
11 thoughts on “Heart To Heart: Are You Happy?”
Danke euch für diesen Beitrag. Sich selbst mit dieser Frage zu beschäftigen und wirklich herauszufinden was einen glücklich macht und was nicht und daraus auch ernsthafte Konsequenzen zu ziehen erfordert viel Mut.
Ich persönliche stehe auch gerade vor solchen Entscheidungen und es war schön zu lesen, dass es nicht nur mir so geht :)
Exist to be happy, not to impress – trifft den Nagel auf den Kopf! Ich kann zwar momentan nicht sagen, dass ich total happy bin, aus Gründen die Kathi auch genannt hat, aber ich weiß, dass ich da noch hinkomme. Momentan nehm ich mir einfach Momente und genieße die in vollen Zügen. Ein Treffen zum Kaffee mit einer guten Freundin, Brunch oder eine lustige Situation – auch das kann sehr happy machen!
Seh schön gesagt. Ich dachte früher immer ein toller Job u viel Geld machen mich glücklich. Mittlerweile weiß ich, dass ich mich da getäuscht hab und materielle Dinge und Status nichts mit Glück zu tun haben. Noch bin ich leider nicht ganz bei mir angekommen. Ich trete aber Ende Februar eine Reise allein nach Südostasien an, wo ich unter anderem auch ein yoga teacher training absolvieren werde und hoffe dort bei mir selbst anzukommen.
Alles Liebe und genießt eure Urlaubstage.
Jules
http://Www.mabelicious.com
Wundervoller persönlicher Beitrag. Das mag ich an euch so, ihr seid immer ehrlich und sagt auch eure Meinung. Und ich finde eure Definition vom Glück wirklich schön. Ich dachte auch immer, dass viel Geld und Erfolg zum Glücklich sein gehören – aber hey, ich bin gerade super Glücklich & das obwohl ich Student bin und sowas von gar kein Geld habe :D
Love, Kerstin
Ein toller Post ihr zwei! Ich gebe Vicky völlig recht, Glück ist etwas sehr persönliches und heißt für jeden etwas anderes. In den letzten Jahren habe ich gelernt was mich glücklich macht und vor allem ausgeglichen. Zum Beispiel brauche ich viel Zeit für mich um mich ausgeglichen und damit auch glücklich zu fühlen. Wenn ich die nicht bekomme, dann fühle ich mich unglücklich. Und so lerne ich jeden Tag ein bisschen mehr dazu was mich in dem Moment glücklich macht. Und so kann ich sagen, dass ich zur Zeit wirklich glücklich bin :)
Liebe Grüße,
Ronja
http://www.sothisiswhat.com
{ CREATE THE LIFE YOU LOVE }
Richtig schöner und sehr ehrlicher Beitrag, vielen Dank dafür! :)
Liebe Grüße
Dorothea
http://www.justambitious.com/
So ein schöner Beitrag :)
Ihr bringt das ziemlich genau auf den Punkt!
Bei mir hat sich in den letzten Jahren auch ziemlich viel getan, früher war es oft so dass ich mich mit irgendeinem Ereignis (Reise/Urlaub) in der Zukunft “über Wasser gehalten habe” und so halt quasi gehofft hab das die Zeit und die Arbeit schneller vergeht und ich was hab auf das ich mich freuen kann.
Inzwischen hab ich da meine Einstellung ein bisschen geändert und denk mir, jeder Tag kann wundervoll und schön werden :) die Arbeit kann auch Spass machen und wenn ich in der Früh aufstehe hab ich Lust auf den heutigen Tag! Da kommt’s immer auf die innere Einstellung drauf an. Und wie Kathi so schön geschrieben hat – Vertrauen in die Zukunft :)
Liebste Grüße
Anna
Ein ganz besonders schönes “Heart to Heart” dieses Mal! Ich glaube auch, dass jeder selbst für sich entscheiden muss, was ihn glücklich macht. Der größte Schritt ist dann wahrscheinlich auch genau nach diesen Vorstellungen zu leben bzw. leben zu können. Evtl. den Job zu kündigen, der einem nicht so viel Spaß macht – das ist ja schon ein großer Schritt, den man nicht mal so über Nacht geht. Aber ich finde es immer wieder faszinierend, dass ihr euch getraut habt The Daily Dose in Angriff zu nehmen und verfolge eure Story super gerne und freue mich auch immer wieder zu hören wie gut das für euch beide inzwischen läuft! Weiter so! :)
Liebe Grüße,
Sonja von Join The Sunny Side ☼
Hallo Vicky,
warum wäre deine Beziehung denn für andere der Horror? Das klingt doch super bei Mike und dir:-)
Liebe Grüße
Liebe Sina,
ich glaube, dass ich gewisse Dinge an Mike schätze, die andere nur schwer nachvollziehen können. Allerdings ist das nur meine persönliche Wahrnehmung :) Ich hatte früher zB viele Freunde die mit seiner sehr direkten, leicht kritischen Art nicht so gut ausgekommen sind. Ich persönlich liebe es, dass er so ist. Kathi kann dabei übrigens ziemlich gut Kontra geben und lässt sich davon gar nicht einschüchtern – wahrscheinlich verstehen wir uns deshalb so gut!
Alles Liebe,
Vicky
SO ein schöner persönlicher Beitrag!
Mit eurer Definition von Glück kann ich mich sehr gut identifizieren.
Geld ist wirklich nicht alles im Leben und ich merk als Studentin immer mehr, wie ich glücklich werde, mit dem was ich tue, ganz egal ob ich grad Unmengen an Geld zur Verfügung hab (was eher sehr selten vorkommt! :D) oder nicht.
LG Angie
http://www.hellopippa.com