Wir ihr wisst, sind wir beide schon lange Zeit in Beziehungen und haben auch schon öfter in unseren Heart to Heart Beiträgen darüber geschrieben, wieso es unserer Meinung nach wichtig ist, zu streiten, wie man mit Eifersucht umgeht oder wie es ist, getrennt Urlaub zu machen. Daneben spielt für uns auch Freiraum eine große Rolle in unseren Beziehungen, denn selbst mit dem liebsten Menschen auf der Welt kann man nicht 24 Stunden zusammen sein, ohne sich früher oder später mal auf die Nerven zu gehen. Viele Menschen verlieren auch sich selbst während einer Beziehung, weil sie vergessen, wie es ist, allein zu sein – und trotz dem Partner auch eigenen Interessen nachzugehen. Gemeinsame Zeit ist uns beiden sehr wichtig, allerdings gibt es auch bei uns Phasen, wo wir uns mehr oder weniger oft sehen. Diese Zeiten nutzen wir ganz bewusst für uns selbst, richten Dates für unsere Freunde und Hobbies ein und kümmern uns um alles, was sonst liegenbleibt. Wir beide hatten aber auch schon monatelange Phasen in der Beziehung, wo wir von unseren Freunden getrennt waren, und haben es immer gut überstanden – Vicky war selbst oft unterwegs und hat ein Praktikum in den USA gemacht, Kathi’s Freund kommt heute von einem Auslandssemester aus Kanada zurück und überhaupt gibt es auch unter der Zeit oft stressige Phasen, wo man sich kaum sieht. Wie es uns dabei geht und wie wir diese Perioden unbeschadet überstehen, klären wir im heutigen Heart to Heart!
Für Kathi war eine monatelange Trennung eine alptraumhafte Vorstellung, bis sie es dann selbst erlebte: Als mein Freund anfing zu studieren (er hat vorher schon 5 Jahre gearbeitet, ist also ein Spätentschlossener), war uns beiden immer klar, dass er während des Studiums auch ein Auslandssemester absolvieren würde. Während der Anfangsphase klang das noch ziemlich theoretisch und ich wusste es zwar immer, als es dann aber wirklich feststand und die Flüge gebucht waren, wurde mir doch ein bisschen schwer um’s Herz. Ich hatte die typischen Ängste, die wohl jedes Mädchen in der Situation hat – würden wir uns auseinanderleben, würde er jemanden kennenlernen (oder ich?), wie würden wir es schaffen, Kontakt zu halten, würde er sich überhaupt auf seine Rückkehr freuen? Auch für ihn war die Trennung am Flughafen schwerer als gedacht, so wurde uns beiden ganz schnell klar: wir würden alles dafür tun, um die Monate erfolgreich hinter uns zu bringen. Jetzt sind 5 Monate vorbei und ich kann mit Sicherheit sagen, dass sein Auslandsaufenthalt eins der besten Dinge ist, die uns je passiert sind. Wir wissen jetzt, dass wir auch eine lange Trennung locker wegstecken können, nehmen uns bei Gesprächen bewusst viel mehr Zeit, vertrauen einander und wissen jetzt erst recht zu schätzen, was wir haben. Für uns war es wie eine Art Test, den wir zum Glück mit Bravour bestanden haben, denn in der ganzen Zeit gab es keine Auseinandersetzung, kein Misstrauen, sondern einfach nur Vorfreude. Die zwei Wochen, als ich ihn in Kanada besucht habe, waren natürlich ganz besonders und auch wichtig, denn es war genau zur Halbzeit – das hat einen schönen Schnitt durch die Mitte gemacht und die zweite Hälfte unserer Trennung ging danach wie im Flug vorbei. Für uns war das Geheimnis, dass wir im Vorfeld extrem offen über unsere Ängste (vor allem natürlich meine) gesprochen haben, aber auch für uns geklärt haben, was während der Zeit wichtig ist: und das war vor Allem Kontakt zu halten. Oft haben wir sogar 2 Mal am Tag telefoniert, so wussten wir immer, was der andere macht und hatten nie das Gefühl, “aussen vor” zu sein. Ich freue mich riesig darauf, ihn heute vom Flughafen abzuholen, aber noch mehr freue ich mich darüber, dass wir es so gut gemeistert haben und kann nur jedem dazu raten, den anderen ziehen zu lassen, wenn es ihn in die Welt treibt – oft weiß man erst, was man hat, wenn es weg ist.
Für Vicky ist die Vorstellung einer räumlichen Trennung für gewisse Zeit auch nicht leicht, doch lustigerweise war sie immer die jenige, die “gegangen” ist: Ich bewundere Kathi und ihren Freund unglaublich für die vergangenen 5 Monate, und wie sie das Auslandssemester gemeinsam gemeistert haben. Ich habe es täglich mitbekommen, und kann wirklich sagen, dass so ein Auslandssemester viel Arbeit und Entgegenkommen sowie Vertrauen und emotionale Stärke bedarf. Ich selbst kann mir das absolut nicht vorstellen, doch für etwas kürzere Zeiten habe ich in den vergangenen 8 Jahren auch schon die Koffer gepackt. Während meinem Studium habe ich einen Sommer in Kalifornien gelebt, um dort ein Praktikum bei einer Video-Marketing Agentur zu absolvieren. Im Jahr davor war ich mit meiner besten Freundin 4 Wochen auf USA-Rundreise und direkt im Anschluss (nach nur 24 Stunden zu Hause) bin ich nach Deutschland gedüst um dort ebenfalls ein Praktikum für mehrere Wochen anzutreten. Mein Freund hat mich dabei immer ausnahmelos unterstützt und mich ermutigt solche Möglichkeiten wahrzunehmen. Zu Beginn der Beziehung (damals waren wir übrigens 17 und 19) haben wir gemeinsam beschlossen uns gegenseitig in unserer Entwicklung und Chancen nie einzuschränken. Das hat bis Dato auch immer einwandfrei geklappt. Allerdings muss ich ganz ehrlich zugeben, dass es garantiert leichter ist “zu gehen” – tolle neue Dinge zu erleben – als alleine im Alltag zu verbleiben. Ich weiß nicht wie es für mich wäre, wenn mein Freund für mehrere Wochen oder Monate weg wäre – aktuell jammere ich schon wenn er mal 3 Tage geschäftlich in Berlin ist …
Dennoch denke ich, dass eine gute, starke Beziehung jede Herausforderung gut übersteht, und oft danach sogar stärker ist als davor. Tolle Chancen sollte man immer wahr nehmen, sich gegenseitig auch gönnen und fördern, damit man selbst und auch die Beziehung wächst.
EN: We both talked about our relationships a lot in the past heart to heart series, how fighting with each other can be a good thing sometimes, how to give each other space and travel without the partner and today, we’re talking about something with a very special meaning to both of us: long distance! We both agree that giving space is one of the prime keys to a successful, long-lasting relationship – to allow each other to grow over time without surpressing him or her. If one of the partners decides that it’s time to go away for a while, let them – if you have a strong relationship, it will survive. Kathi’s boyfriend is coming back from a semester abroad today, and what they both learned during that time is that being away from each other only shows you even more how precious the relationship is. Make long distance work through trust, hard work and communication! In Vicky’s relationship, it was always her that went away – twice for an internship abroad, once for a long holiday with her best friend. And guess what, her boyfriend has always been supportive of her choices, and that’s about the only thing you really can do if you trust each other and want to make it work!
2 thoughts on “Heart To Heart: Long Distance”
Mein Mann und ich sind seit dem Abitur zusammen und haben uns auch immer gesagt, dass wir uns nicht im Weg stehen und jeder die Möglichkeit hat etwas Neues zu probieren. Es war mal ein Auslandssemester in Kanada im Gespräch und ich war mir sicher, dass wir auch ein paar Monate getrennt überstehen. Dazu ist es zwar nie gekommen, aber ich finde es trotzdem wichtig, dass man dem anderen solche Chancen einräumt. Heute sind wir 9 Jahre zusammen, verheiratet und haben ein kleines Kind :) Wahrscheinlich würde ich es selbst heute in Ordnung finden, wenn er beruflich mal länger weg muss. Allerdings ist das nun mit Kind ein ganz anderes Kaliber ;)
Ich wünsche Euch schöne Weihnachten und freue mich auf das neue Jahr mit The Daily Dose, Bikinis & Passports und Ketchem´bunnies!
I was in a long distance relationship for 6 years, 1500 km separating us : ) After that – I know – I can handle everything! : ) Greets!