Der August ist mit Abstand unser Lieblingskind was die Kalendermonate angeht. Es ist für uns persönlich die Zeit im Jahr die wir ganz bewusst nutzen um einen Gang zurück zu schalten, auch mal Dinge einfach nur für uns zu machen, die Vorzüge der Selbstständigkeit auszunutzen (donnerstags blau machen – why not?) und vor allem viel Energie zu sammeln. Während Kathi letzte Woche auf der Alm war hat Vicky sich mit Freundinnen zum Lunch getroffen und war mit ihrem Freund 3 Tage in Mallorca. Darum möchten wir heute ein paar Gedanken zum Thema Entschleunigung, Digital Detox & Co. mit euch teilen. Heart-to-heart, let’s talk!
Für Kathi ist ein ausgewogenes Verhältnis wichtiger als ein auferlegter Detox: In der letzten Zeit merke ich immer mehr, wie gut mir ein bisschen Abstand zu Social Media, dem iPhone und meiner Inbox tut. Dabei mag ich die Bezeichnung Digital Detox gar nicht so gerne, weil es beim Abschalten darum geht, einfach zu entspannen und bewusst den Augenblick zu genießen und man nicht sogar daraus eine Challenge machen sollte. Digital Detox mache ich schon lange bevor es den Begriff gibt eher unabsichtlich in der Zeit, die ich auf der Hütte verbringe, was ja mehrmals im Jahr der Fall ist. Da gibt es weder Fernsehen, Internet oder Radio, man kann schon von Glück sprechen wenn man ein halbwegs anständiges Telefonat ohne Unterbrechungen führen kann. Für mich war das als Jugendliche der Horror, jetzt hat es sich zum absoluten Luxus entwickelt. Wenn ich am Berg bin, wird viel körperlich gearbeitet – wir müssen auch unterm Jahr oft in unserer Forstwirtschaft mit anpacken, da werden Straßengräben ausgehoben, Holz geschlichtet, für 10 Personen gekocht, der Abwasch mit der Hand gemacht, der Ofen mit Holz geheizt, die Bäume und Aufforstungen vor dem Winter verwollt um sie vor dem Wild zu schützen – you name it. Das alles ist so weit von der Social Media Welt entfernt wie man es sich nur vorstellen kann und führt mich immer wieder zurück zu meinen Wurzeln. In so einer Woche wird einem bewusst, wieviel einem entgeht, wenn man ständig auf sein virtuelles Display starrt und sich “connected”. Nicht desto trotz bin ich der Auffassung, dass es keinen Digital Detox braucht, um Abstand zu nehmen, sondern eine vernünftige Einstellung und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Offline und Online. Das heißt, beim Essen mit den Lieben eine echte Konversation zu führen und nicht in jeder Gesprächspause zum Handy zu greifen. Das bedeutet auch, Momente bewusst wahrnehmen und die Kamera mal in der Tasche lassen, um den Moment im Gehirn zu speichern und nicht auf der Festplatte. Social Media und die digitale Welt ist kein Feind, den man bekämpfen oder ausweichen muss, wir sollten eher lernen, richtig damit umzugehen.
What’s done with love is done well.
– Vincent van Gogh
Vicky setzt ihre Neurjahrsvorsätze um und hat gelernt auf sich und ihren Körper zu hören: “Im letzten Jahr habe ich für mich persönlich viel dazugelernt. Ich kann mich noch so genau an den August im letzten Jahr erinnern und wie extrem positiv er mir in Erinnerung geblieben ist. Der Dezember war dagegen der absolute Horror. Ich weiß noch, wie ich mich kurz vor Weihnachten einfach komplett erschöpft gefühlt habe, bei einer Taxifahrt am 18. Dezember auf einmal Tränen in den Augen hatte und nur noch auf den 20. Dezember hingefiebert habe um endlich zu meinen Eltern fahren zu können. Natürlich bin ich dort angekommen sofort total krank geworden und lag tagelang im Bett. Das war für mich eine klare Message von meinem Körper und ich habe mir fest vorgenommen dieses Jahr besser auf mich selbst zuhören und vor allem bewusster auch einen Gang zurück zuschalten. Das Problem an unserem Beruf ist, dass wir über viele Jahre hinweg unser Hobby langsam zu unserem Traumjob gemacht haben. Ich liebe das, was ich mache über alles und würde am liebsten auch immer auf allen Parties gleichzeitig tanzen, euch täglich mit neuen Beiträgen beglücken und gleichzeitig die Welt bereisen. Das geht aber nicht. Und das ist auch gut so. Mit der Zeit verschieben sich die Prioritäten und Wünsche. Aktuell liebe ich nichts mehr als ein faules Wochenende in Wien oder eine spontane Grillparty unter der Woche mit Freunden die bis 2 Uhr morgens bleiben und wir am nächsten Tag komplett übermüdet aber happy sind. Denn genau diese Dinge geben mir persönlich Kraft und machen mich glücklich! Ich brauche dafür kein Digital Detox, denn immerhin liebe ich Instagram & Co. als Inspiration, doch in solchen Momenten wird die Onlinewelt sowieso nebensächlich. Ich kann mich noch gut an diesen Beitrag im April erinnern. Ich bin froh, dass ich den Beitrag damals geschrieben habe und mich selbst an meine Neujahrsvorsätze erinnert habe. Ich bin auch froh, dass ich aktuell mehr Zeit für mich habe, fast täglich Yoga mache, regelmäßig zur Physio-Therapie gehe um gewisse Wehwehchen die ich seit Ewigkeiten mit mir rumschleppe zu beseitigen, endlich wieder mehr Bücher lese und den Laptop abends oft zugeklappt lasse. Dear August, I love you!”
Und, welcher Monat ist euer Lieblingsmonat im Jahr? Wie steht ihr zu “Digital Detox”? Wann kommt ihr so richtig zur Ruhe und was ist für euch die schönste Art abzuschalten?
EN: August is by far our favorite month of the year. It is the slowest in terms of work and we finally have time to recharge the batteries and do the things we always wanted to when decided to become self-employed. We love what we do so much that it is not always easy to take a step back and take a breather! That’s why we currently really try to focus on doing exactly that! While Kathi spent 10 days up in the mountains with no reception and surrounded by nature, Vicky has gone on lunch dates with friends and traveled to Mallorca for a long weekend of reading and pooltime. This is our time to really slow down and we have been loving it!
Every year, Kathi spends at least a week up on her family’s hut, far away from laptops and wifi. Long before digital detoxing became the cool thing to do. To her, the week is all about connecting with her roots. Days filled with body labour (cutting trees, clearing out forest streets, cooking for 10 people and heating with fire) and a more basic life are as far away from constantly being online as you can get. Still, she doesn’t believe in forcing yourself to stay away from everything digital for a certain amount of time. Much rather, it should be a healthy relationship. We love social media and it inspires us, but certain times of the day should take place offline. To Kathi, meals with her partner, family or friends are sacred and occasionally it is good to leave the camera inside the bag and take in a moment just for the memories – not for the memory sticks …
Vicky has really gotten to know herself better this year. After a lot of exhaustion towards the end of 2015 and some new years resolutions to take things a bit slower, her priorities have currently shifted a bit. While she would love to post daily on her blog, travel the world and attend every possible event, that’s just not how it works in real life. That is why she purposely tries to slow down and listening to the bodies wants and needs. Lazy weekends in Vienna, a good book and a spontaneous evening with friends are good for the soul! It is not always easy to pull back when you love what you do as much as we do, but in the end our jobs are so much more fun with re-charged batteries! Dear August, we love you!
How do you guys slow down? What is your favorite month of the year and how do you feel about digital detoxing? Heart to heart – let’s talk!
“eat cake…” image source: Studio DIY
5 thoughts on “Heart to Heart: Time To Slow Down!”
Hallo Mädels !
Ich finde, dass es wirklich in Ordnung geht, wenn Ihr Euch mal frei nehmt. Mir kommt nur vor, dass vor allem bei Dir Kathi der Blog schon hin und wieder als Belastung wirkt – in letzter Zeit postest Du ziemlich unregelmäßig und die Abstände sind auch nicht so kurz wie bei Vicky! Vicky ist ja meine absolute Blog-Goddess, aber mehr Einblicke in Dein Leben würden mich auch wieder freuen ! Da würd ich es zB nicht so schlimm finden, wenn du mal einen Monat bewusst nix schreibst um “zu detoxen” bzw “zu entschleunigen” und dafür dann wieder regelmäßig bzw drei bis viermal in der Woche … Ist halt nur ein Wunsch von mir 🙈
Liebe Bella,
danke für deinen Input – du hast mir das ja auch schonmal auf meinem Blog geschrieben und ich freue mich, dass es dir so am Herzen liegt, dass ich öfter poste. Dieser Sommer ist allerdings für mich stark von Veränderungen geprägt und ich war sehr viel unterwegs – deswegen nehme ich mir auch die Freiheit, nur dann zu posten wenn es auch wirklich passt und neuen Content gibt, anstatt gezwungenermaßen schnell schnell ein paar Postings rauszuhauen :) Ich bin aber sicher, dass es bald wieder regelmäßiger bei mir zugehen wird!
Liebe Grüße,
Kathi
Ein wunderschöner und toll geschriebener Heart to heart Talk von euch beiden! Ich finde es toll, dass Kathi die Möglichkeit hat, der Zivilisation in der eigenen Familienhütte in den Bergen zu entfliehen. Solch eine Rückzugsmöglichkeit hätte ich manchmal auch sehr gerne und bin auch ein kleines bisschen neidisch auf eure tolle urige Hütte <3 Das Wort Digital Detox finde ich zwar grundsätzlich ganz gut, aber meiner Meinung nach kommt es wie ihr schon beschrieben habt auf die ausgewogene und richtige Mischung für einen selbst an!
Habt einen tollen Tag*
Liebst Kathi
http://www.meetthehappygirl.com
Wieder mal ein wunderschöner Beitrag! Und ein guter Anstoss wieder mal selbst zu reflektieren, wie es so im eigenen Leben aussieht. Thanks! ;-) Die Selbstständigkeit – so schön sie auch ist – ist unglaublich gefährlich…
In diesem Sinne werde ich jetzt um 22:30 Uhr nicht mehr an dem völlig sinnlosen Unterfangen weiterarbeiten, meine inbox leerer zu bekommen, sondern mit dem Hund noch eine Runde gehen.
Ich kann euch nur zustimmen! Der August ist für mich schon seit ein paar Jahren der Monat, in dem es einfach langsamer zugeht.
In dem ich nicht so viel leisten kann, wie im Rest des Jahres. Ich habe mich immer darüber geärgert, bis mal jemand zu mir sagte: hey, das ist ok. Und seitdem nehme ich diesen langsamen August einfach an und genieße auch mal ein komplett freies Wochenende (ja na gut, so gut wie komplett frei ;)).
Liebe Grüße,
Denise