Nach 1 1/2 Jahren, in denen wir ziemlich regelmäßig bei SuperCycle Vienna ein und aus gehen und oft nach und vor den Stunden mit Rhana und Lilli gequatscht haben, dachten wir, es wird Zeit, diese zwei Superfrauen näher kennenzulernen. Ihr wisst ja, dass wir Geschichten und Karrierewege lieben und bewundern, die nicht ganz klassisch verlaufen – weil es eine schöne Perspektive und Möglichkeiten zur Veränderung aufzeigt. So ist es auch der Fall bei den beiden Wienerinnen, die scheinbar alles können: Mama sein, zwei Studios managen, selber Trainer sein, Kooperationen mit Superfood Deli eingehen (hat jetzt endlich auch in 1040 geöffnet), sich ständig neu erfinden und dabei immer gute Laune verbreiten. Ganz davon zu schweigen, dass die beiden – selbstredend – fit wie ein Turnschuh sind. Für uns also eine echte Inspiration. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und auch die Selbstständigkeit, Herausforderungen wie Betriebsgenehmigungen, das Managen von Mitarbeitern und vieles mehr, das hinter den Kulissen geschieht, während wir im hübschen Studio in die Pedale treten, erfordert absolute Disziplin und Durchhaltevermögen. Heute erzählen uns Rhana und Lilli über ihren Weg von zwei sehr klassischen Berufen rein in’s Abenteuer SuperCycle Vienna!
In unserem Gespräch habe ich herausgehört, dass euer Werdegang ja nicht ganz „klassisch“ aussieht. Könnt ihr uns ein bisschen darüber erzählen, was ihr vor Supercycle gemacht und welche Ausbildung ihr beide habt?
Lilli: Ich komme ursprünglich aus der Architektur. Ich habe sechs Jahre lang in New York gelebt und dort Architektur studiert, bin dann aber wieder zurück nach Wien um hier den Diplom Ingenieur der Architektur an der TU fertig zu machen. Ich wollte nie einen ‘klassischen’ Bürojob machen und habe dementsprechend neben den Jobs in Architekturbüros auch Schmuck gemacht und ein Kunstbuch über meinen Urgroßvater geschrieben.
Rhana: Ich war 9 Jahre lang im Ausland, habe an der London School of Economics zuerst Economics und dann im Master Political Economy studiert und dann als Bankerin in London, Moskau und Wien gearbeitet, ein Team geleitet und Finanzmodelle gerechnet. Ich bin jetzt sehr froh darüber, dass ich das gemacht habe. Wenn man länger angestellt war, weiß man die Vorteile der Selbstständigkeit um so mehr zu schätzen.
Woher kommt die Liebe zum Sport? Und wann wurde die Idee zum gemeinsamen Baby Supercycle geboren?
Rhana: Die Liebe zum Sport war schon immer da, aber das Angebot an Boutique Fitness Studios war in Wien noch nicht so interessant wie in anderen Städten. Lilli und ich hatten schon länger darüber gesprochen ein Studio mit dem Schwerpunkt auf der Musik zu machen, das sich nicht so anfühlt wie ein normales Fitnesscenter, sondern eher ein bisschen so, als würde man ausgehen. Als wir dann beide in der Karenz waren, war der richtige Zeitpunkt da.
Lilli: Die wirkliche Liebe zum Sport entstand bei mir erst durch SuperCycle bzw. über die Musik. Die ‘Idee’ an sich ist ja nichts Neues, wir haben ein bestehendes Konzept übernommen und es gepaart mit unseren Vorstellungen zu unserem Eigenen gemacht. Das Konzept entstand im Sommer 2016 und hat dann relativ schnell eine Eigendynamik entwickelt. Im November haben wir dann auch schon unser erstes Studio eröffnet.
Was seht ihr als die größten Herausforderungen wenn man sich mit so einem Projekt selbstständig macht?
Lilli: Es gibt viele! Die richtige Partnerwahl ist ausschlaggebend, da hatten wir Glück. Selbstständig zu sein bedeutet, immer alles ‘selbst’ machen zu müssen und vor allem ‘ständig’. Das kann anstrengend sein. Hinzu kommt die Vereinbarkeit von Familie und Job. Wir haben beide zwei kleine Kinder, und alles unter einen Hut zu bringen ist meist gar nicht so einfach.
Rhana: Für mich ist die größte Herausforderung die Balance zwischen Job und Familie zu halten. Beides gut zu machen ist so schwer. Es funktioniert schon mit Hilfe des Partners, der Großeltern und des Kindergartens, aber ich glaube diese Organisation ist für die meisten arbeitenden Eltern die größte Herausforderung.
Wie kann man Trainer/in bei Supercycle werden und welche Voraussetzungen braucht man dafür?
Lilli: Wir bilden bei uns die Trainer aus, wir suchen immer Leute die musikalisch, tänzerisch, fit & offen sind. Das ist gar nicht so einfach zu finden!
Rhana: Trainer sollten outgoing und sportlich sein, aber das wichtigste ist die Liebe zur Musik und die Musikalität. Unsere Stunden sind so stark durchchoreographiert, das geht fast nicht, wenn man nicht sehr musikalisch ist. Wir bilden die Trainer über einen längeren Zeitraum selbst aus, bei manchen dauert es bis zu drei Monaten, dafür sind sie dann aber richtig gut. Wir suchen vor allem interessante Persönlichkeiten, Leute die ein gewisses Etwas haben, zu denen wir selbst gerne in die Stunde gehen würden.
Was mögt ihr am liebsten an eurem Job – und was am wenigsten?
Rhana: Am tollsten finde ich, dass wir so viel positives Feedback von unseren Kunden bekommen. Es kommen sehr viele Kunden zu uns, die vorher Sport mühsam fanden, jetzt aber viel Freude und Spaß bei uns haben. Das motiviert natürlich sehr. Am wenigsten mag ich die Tatsache, dass man 24/7 eingespannt, verantwortlich und zuständig ist. Daran muss man sich erst gewöhnen und auch erst lernen bewusst Grenzen zu ziehen. Das ist gar nicht so leicht.
Lilli: Am Liebsten mag ich es, dass uns niemand sagt wann wir was zu tun haben ;-) Abgesehen davon trifft man unglaublich viele nette Menschen, das ist auch was wert! Am wenigsten mag ich das ‘non-stop immer erreichbar sein müssen’.
Wie kann man sich einen klassischen Arbeitstag bei euch vorstellen? Gibt es überhaupt so etwas wie „Alltag“?
Lilli: Ja, bei uns gibt es Alltag, wir haben beide relativ fixe SuperCycle Stunden und halten unsere Termine immer untertags vor 14.00 ab. Danach holen wir beide unsere Kinder vom Kindergarten ab. Am Abend wird nachgearbeitet, wenn es sein muss.
Rhana: Ehrlich gesagt arbeiten wir eigentlich 7 Tage die Woche, weil das Studio immer offen hat. Wie Lilli schon gesagt hat, gibt es schon einen Alltag, aber wir müssen immer sehr schnell reagieren, wenn irgendetwas nicht passt. Also wenn zum Beispiel am Samstag in der 9:00 Stunde die Musikanlage ausfällt, muss sie bis zur 11:00 Stunde wieder funktionieren.
Was würdet ihr jungen Frauen raten, die darüber nachdenken, sich selbstständig zu machen?
Lilli: Sich bewusst sein, dass viel Arbeit dahinter steckt, sich von dem aber nicht abschrecken zu lassen. Und natürlich, sich die Ziele hoch zu stecken, ohne dabei unrealistisch zu werden.
Rhana: Ich würde ihnen raten sich einen Partner zu suchen, der sie gut ergänzt und mit dem sie gut arbeiten können. Nicht zu perfektionistisch zu sein und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Und ein wenig Mut gehört natürlich auch dazu.
EN: After 1 1/2 years in which we go in and out quite regularly at SuperCycle Vienna and often talked to Rhana and Lilli after and before the hours, we thought it was time to get to know these two superwomen better. You know that we love and admire stories and career paths that are not quite classic – because it offers a nice perspective and opportunities for change. So it is also the case with the two Viennese women, who seem to be able to do everything: To be a mom, manage two studios, be a trainer, cooperate with Superfood Deli (finally opened in 1040), reinvent yourself and spread a good mood. Not to mention that they are, of course, fit as a fiddle. A real inspiration for us. Of course, not everything that shines is gold and also the independence, challenges such as operating permits, managing employees and much more that happens behind the scenes while we pedal in the pretty studio demands absolute discipline and stamina. Today Rhana and Lilli tell us about their way from two very classic professions into the adventure SuperCycle Vienna!
In our conversation I heard that your career doesn’t look quite “classic”. Can you tell us a little bit about what you did before SuperCycle and what training you both have?
Lilli: I originally come from architecture. I lived in New York for six years and studied architecture there, but then I returned to Vienna to complete my architectural engineering degree at the TU. I never wanted to do a’classic’ office job, so I did jewelry and wrote an art book about my great-grandfather.
Rhana: I spent 9 years abroad, first studying Economics and then Master Political Economy at the London School of Economics, then working as a banker in London, Moscow and Vienna, leading a team and calculating financial models. I’m very glad I did that now. If you have been employed for a longer period of time, you will appreciate the advantages of self-employment all the more.
Where does the love of sport come from? And when was the idea for the joint Baby SuperCycle born?
Rhana: the love of sport has always been there, but the range of boutique fitness studios in Vienna was not as interesting as in other cities. Lilli and I had been talking about making a studio with a focus on music that doesn’t feel like a normal gym, but rather a bit like going out. When we were on maternity leave, the time was right.
Lilli: My real love of sports came about through SuperCycle and music. The’idea’ itself is nothing new, we have adopted an existing concept and made it our own in combination with our ideas. The concept was developed in the summer of 2016 and then developed a momentum of its own relatively quickly. In November we opened our first studio.
What do you see as the biggest challenges when you start your own business with such a project?
Lilli: There are many! The right choice of partner is crucial, we were lucky. Being independent means always having to do everything’yourself’ and above all’constantly’. That can be exhausting. Added to this is the compatibility of family and job. We both have two small children, and reconciling everything is usually not so easy.
Rhana: The biggest challenge for me is to keep the balance between job and family. It’s so hard to do both well. It already works with the help of the partner, grandparents and kindergarten, but I think this organization is the biggest challenge for most working parents.
How can I become a SuperCycle trainer and what are the requirements?
Lilli: We train the trainers with us, we are always looking for people who are musical, dance-like, fit & open. It’s not that easy to find!
Rhana: Trainers should be outgoing and sporty, but the most important thing is the love of music and musicality. Our hours are so strongly choreographed, it is almost impossible if you are not very musical. We train the trainers ourselves over a longer period of time, for some it takes up to three months, but then they are really good. We are especially looking for interesting personalities, people who have a certain something we would like to go to ourselves.
What do you like best about your job – and what least?
Rhana: What I like most is that we get so much positive feedback from our customers. Many customers come to us who previously found sport tedious but now have a lot of fun and joy with us. Of course, this is very motivating. The thing I like least is the fact that you’re clamped, responsible and in charge 24/7. You first have to get used to it and learn to draw conscious boundaries. That’s not so easy.
Lilli: I like it best that nobody tells us when we have something to do -) Apart from that you meet an unbelievable number of nice people, that’s also worth something! The least I like that’must always be reachable non-stop’.
How can one imagine a classic working day with you? Is there such a thing as “everyday life”?
Lilli: Yes, we both have relatively fixed SuperCycle hours and always hold our appointments during the day before 2 pm. Afterwards we both pick up our children from kindergarten. In the evening we’ll work on it if we have to.
Rhana: To be honest, we actually work 7 days a week because the studio is always open. As Lilli has already said, there is already a daily routine, but we always have to react very quickly if something doesn’t fit. For example, if the music system breaks down on Saturday in the 9:00 hour, it must be turned off by the end of the day.
2 thoughts on “Job Report: Rhana & Lilli, Owners Of Supercycle Vienna”
Liebe solche Beiträge von euch , diesen besonders , weil ich seleer oft in Wien zum Supercycle gehe :)
wow, Wahnsinn was die beiden jungen Frauen auf die Beine gestellt haben – wenn ich mal in wien bin – möchte ich unbedingt eine Einheit besuchen!
schade das es was in der Form nicht in Graz gibt!
glg katy
http://www.lakatyfox.com