Wer kennt sie nicht, die Tage, an denen man vor dem eigenen Kleiderschrank steht und einfach nichts findet, das einem gefällt. Ein Kleiderschrank der fast aus allen Nähten platzt, aber trotzdem hat man das Gefühl, dass man nichts anzuziehen hat… Wem diese Situation bekannt ist, der sollte schleunigst über einen Closet Detox nachdenken. Sich morgens anzuziehen sollte nämlich Spaß machen, und nicht zusätzlich jeden Tag Stress hervor rufen. Der bevorstehende Frühling ist die beste Zeit, den eigenen Kleiderschrank umzudrehen und gründlich auszumisten. Das Gefühl, dass man nichts mehr anzuziehen hat, kommt nämlich meistens daher, dass einfach zu viel Auswahl da ist.
Auch wir sind gerade wieder dabei unsere Kleiderschränke und Schubladen aufzuräumen, und planen im März wieder einen großen Flohmarkt bei uns im Office zu veranstalten (mehr Infos dazu gibt es demnächst!). Flohmärkte und Kleiderbörsen sind ein super Weg, Kleidungsstücken eine zweite Chance zu geben und jemand anderem damit eine große Freude zu machen. Vor allem Dinge, die man vielleicht gar nicht so oft anhatte, verdienen es an jemanden weitergegeben zu werden, der sie schätzt und gerne trägt. Eine weitere großartige Option ist es, die Kleider zu spenden. Einrichtungen wie zum Beispiel die Caritas haben überall in Österreich Kleiderboxen aufgestellt, in die man noch gut erhaltene Sachen geben kann. Sachspenden können übrigens auch in einigen carla Läden der Caritas abgegeben werden.
Wir haben uns eingehend mit dem Thema Closet Detox befasst und verraten euch heute, wie ihr euren Schrank in fünf Schritten ausmisten könnt:
Schritt 1 – Die richtige Vorbereitung:
Wer sich dazu entschließt den Kleiderschrank richtig auszumisten, der sollte sich vor allem Zeit dafür nehmen. Wenn man es gründlich machen möchte, dann entsteht am Anfang nämlich erst mal ganz schön viel Chaos, bevor es wieder ordentlich wird. Am besten also einen ganzen Tag dafür einplanen, an dem man sonst nichts anderes vor hat. Gute Musik anmachen, etwas bequemes Anziehen, Müllsäcke und Kleiderboxen bereit halten, um aussortierte Dinge darin zu sammeln die man spenden oder verkaufen möchte, und los gehts!
Schritt 2 – Aussortieren:
Beim Aussortieren ist es wichtig, dass man wirklich jedes Teil genau unter die Lupe nimmt, und sich überlegt was damit passieren soll. Ganz nach dem Motto von Marie Kondo “does it spark joy?” nimmt man dabei am besten jedes Teil einzeln in die Hand, oder noch besser probiert es an, und bestimmt dann auf welchem Stapel es landen soll. Am besten macht man sich drei verschiedene Stapel: Einen Stapel zum Spenden oder Verkaufen, einen Stapel für die Dinge, bei denen man sich unsicher ist, und einen Stapel mit Dingen, die man behalten möchte:
Stapel 1: Kleidungsstücke die man weggeben möchte.
Spenden oder verkaufen: Auf diesem Stapel landen alle Dinge, die man spenden oder verkaufen möchte. Kleidungsstücke, die nicht den persönlichen Stil widerspiegeln, viel zu unbequem sind oder seit Jahren ungetragen im Schrank hängen, verdienen keinen Platz im Kleiderschrank. Wenn es ein Teil ist, das aber noch in gutem Zustand ist, gibt es keinen Grund es einfach wegzuwerfen. Diese Stücke kann man wie gesagt spenden, Freundinnen schenken die sich darüber freuen könnten, oder verkaufen.
Dinge mit Geschichte: Jeder von uns hat gewisse Stücke, die uns an einen besonderen Moment erinnern – egal ob es das Hochzeitskleid ist, Omas selbst gestrickte Jacke, oder der Bikini, den man im ersten Urlaub mit dem Freund gekauft hat. Meistens sind das Stücke, die man im Alltag nicht trägt, die einen aber an ein schöne Zeit erinnern. Sich davon einfach zu trennen ist fast nicht möglich. Die gute Nachricht: Muss es auch nicht! Wichtig ist nur, dass man diese Dinge so aufbewahrt, dass sie einem bei der Auswahl der täglichen Garderobe nicht im Weg sind.
Ab in den Müllsack: Alles, was verschmutzt, zerrissen oder anderweitig irreparabel kaputt ist, gehört in den Müllsack – ohne Ausnahme. Das Gleiche gilt für abgenutzte Unterwäsche, Socken und Strumpfhosen mit Löchern. Auch Dinge die man spendet, sollten nämlich noch in einem einwandfreien Zustand sein.
Stapel 2: Kleidungsstücke bei denen man sich unsicher ist.
Probe-Trennung: Kleidungsstücke, bei denen man sich total unsicher ist, kann man für eine Weile in eine separate Box geben, die man zum Beispiel unter dem Bett lagert. Sollte man in den kommenden Wochen dann an das Kleidungsstück denken, kann man es aus der Box holen und sich sicher sein, dass man es behalten sollte. Die Chancen stehen jedoch ziemlich hoch, dass man die meisten Dinge in der Box vergisst. Spätestens dann kann man sich mit bestem Gewissen von den Kleidungsstücken trennen.
Vorerst zurück in den Schrank: Jeder von uns hat Teile im Schrank, die man wahrscheinlich gerne gegen eine etwas besseren Version austauschen würde. Die schwarze Jeans, die man immer wieder trägt, die aber schon ein bisschen ausgeleiert ist. Der weiße BH, der über die Jahre einen leichten Graustich bekommen hat, der aber einfach gut sitzt. Oder der karierte Blazer, den man seit drei Jahren hat und gerne gegen ein neueres Modell austauschen würde. Hier gilt es, realistisch zu bleiben. Alle Dinge auf einmal auszutauschen ist ein großer finanzieller Aufwand – daher sollten diese Dinge vorerst auf jeden Fall im Kleiderschrank bleiben, um dann Stück für Stück replaziert zu werden.
Umändern lassen: Manchmal hat man Kleidungsstücke, die man eigentlich super schön findet, aber aufgrund ihrer Passform nicht gerne trägt. Kleider, bei denen die Träger ständig runter rutschen, oder Hosen, bei denen der Bund einfach eine Spur zu weit sind, zieht man einfach ungerne an. Dinge, bei denen es sich auszahlt sie anpassen zu lassen, packt man am besten in eine Box und bringt sie zum Schneider. Kleine Änderungen sind nämlich meistens weniger aufwändig als man denkt und kosten kein Vermögen.
Stapel 3: Lieblingsstücke.
Pflegen: Teile, die im Dauereinsatz sind, wie zum Beispiel der heiß geliebte Strickpulli oder die Lieblingsjeans, kommen natürlich sofort wieder zurück in den Schrank. Gerade bei diesen Dauerbrennern empfiehlt es sich aber, sie regelmäßig gut zu pflegen damit man lange Freude damit hat. Cashmere- und Wollpullover kann man mit einem elektrischen Fusselrasierer von lästigen Stoffknötchen entfernen – das sieht erstens gleich viel besser aus und zweitens ist der Lieblingspulli dann direkt einsatzbereit, und man muss sich morgens wenn man ihn anziehen möchte um nichts mehr kümmern.
Saisonale Lagerung: Es gibt Kleidungsstücke die sehr saisonal abhängig sind. Luftige Sommerkleider wird man wohl kaum im Winter tragen (außer man fliegt in den Urlaub…), genauso wenig wie dicke Strickpullover im Hochsommer. Für diese Teile lohnt es sich sie außerhalb der Saison anderweitig unterzubringen. Es gibt zum Beispiel eigene Kleiderboxen, die direkt unter das Bett passen, in denen man saisonale Kleidung sehr gut aufbewahren kann. So bleibt der Schrank übersichtlich und man hat immer nur Dinge darin hängen, die man gerade tragen kann.
Zurück in den Schrank: Kleidungsstücke, die zum eigenen Stil passen, in denen man sich wohl und selbstbewusst fühlt, und die man mühelos mit anderen Teilen aus dem Kleiderschrank kombinieren kann, verdienen es weiterhin im Schrank zu bleiben. Im besten Fall besteht der eigene Kleiderschrank am Ende nur mehr aus genau solchen Kleidungsstücken.
Schritt 3 – Ordnen:
Der Hauptgrund, warum wir nur einen Bruchteil unserer Kleidung tragen ist, dass unsere Kleiderschränke nicht richtig organisiert sind. Blind greift man morgens ohne groß nachzudenken zur Lieblingsjeans und wählt den Pullover aus, in dem man sich am wohlsten fühlt. Der Rest der Kleidung wird oft gar nicht in Betracht gezogen, da man ihn gar nicht erst sieht. Um genau diesem Verhalten entgegenzuwirken ist es wichtig, dass alles dort ist, wo es hin gehört und leicht zu finden ist. Den Kleiderschrank teilt man deshalb am besten in verschiedene Kategorien ein: Kleider, Hosen, Röcke, Pullover, Blusen etc. Im besten Fall hängt man so viel wie möglich davon auf oder beherzigt die Falt-Technik von Marie Kondo, damit man jedes Kleidungsstück im Blick hat. Nur wenn man ein Teil sieht, wird man es auch anziehen bzw. es in einem Outfit kombinieren.
Schritt 4 – Bestandsaufnahme:
Spätestens jetzt sollte man den Inhalt seines Kleiderschrankes in- und auswendig kennen, und sich ein genaues Bild davon machen können, welche Teile man besitzt. Nun lohnt es sich eine kleine Bestandsaufnahme zu machen, damit man weiß welche Stücke im Kleiderschrank fehlen, und von welchen man vorerst absolut genügend zur Auswahl hat. Somit kann man dann gezielt nach diesen Stücken Ausschau halten und vermeidet Fehlkäufe. Zusätzlich läuft man nicht erneut Gefahr, den Kleiderschrank wieder mit Teilen zu befüllen, die man bereits in vielen verschiedenen Versionen hat. Editor’s Tipp: Ein Pinterest Board mit Styling Ideen anlegen und notieren, welche Teile für bestimmte Outfits fehlen , die man gerne tragen möchte.
Schritt 5 – Mix & Match:
Jeder von uns hat Lieblingsoutfits, die man immer wieder anzieht. Den einen Pulli trägt man am liebsten zu der einen Jeans, und die Bluse kombiniert man immer zu dem einen Rock, stimmts? Der große Vorteil eines aufgeräumten und aussortierten Kleiderschrankes ist es, dass man auf einmal alle Schätze sieht, die im eigenen Kleiderschrank verborgen waren. Jetzt muss zusammen stellen lassen. Bevor man sich etwas Neues kauft, sollte man sich deshalb einfach mal vor den eigenen Schrank stellen, und neue Kombinationsmöglichkeiten ausprobieren.
5 thoughts on “Closet Detox: Kleiderschrank Ordnung in 5 Schritten”
Super post! Ich werde das gleich mal versuchen 😊
Richtig cool. Danke für die Tipps! Woher sind denn die rose farbenen Slipper? Die sind ja mega schön!
Liebe Lena, die rosa Slipper sind von Mango, aber leider schon aus dem letzten Sommer. Liebe Grüße, dein #lovedailydose Team
Ich liebe es meinen Kleiderschrank auszumisten – ist für mich pure Entspannung!
Ein Tipp noch zur irreparablen Kleidung: solche Teile kann man bei H&M abgeben, dann werden die Stoffe recycelt. Pro abgegebener Tüte erhält man einen 5% Gutschein für den nächsten Einkauf. :)
Lieben Gruß
Super Ratschläge habt ihr da für uns. Besonders bei Saisonwechsel bzw. kurz davor tendieren auch wir dazu unseren Kleiderschrank ganz genau unter die Lupe zu nehmen und eventuelle unbeliebte Teile auszusortieren.
Besonders hilfreich finden wir euren Tipp der “Probe-Trennung” von Kleidungsstücken, bei denen man sich unsicher ist. Das müssen wir auf jeden Fall ausprobieren. Denn Entscheidungsprobleme, ob ein Teilchen bleiben oder weichen soll, haben wir stets. ;)