…und nein, in diesem Zusammenhang ist ausnahmsweise eine andere Art von “Content” gemeint. Content im Sinne von Zufriedenheit. Während all der Diskussionen um diverse Social Media Plattformen, die Neid und Unzufriedenheit auslösen, an seinem eigenen Leben zweifeln lassen und in Wirklichkeit ja doch mehr Schein als Sein sind, wird auf einen Punkt vergessen: was macht uns eigentlich zufrieden? Welche und wieviele Gründe gibt es, glücklich zu sein? So versuchen wir, statt dem Negativen so viel Energie zu geben, lieber selbst zu reflektieren, welche Faktoren unser Leben positiv beeinflussen – und den Rest so gut es geht auszublenden. Das geht manchmal besser, manchmal schlechter, aber zumindest ist es ein Ansatz, sich weniger mit anderen und mehr mit der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Gründe um zufrieden zu sein, gibt es nämlich viele. Was wir unter Zufriedenheit verstehen, was wir über die Jahre gelernt haben und was uns glücklich macht, erzählen wir euch heute.
Für Vicky findet Zufriedenheit auf unterschiedlichen Ebenen statt: Für mein Spezialgebiet bei der Matura (=Abitur) in Philosophie und Psychologie entschied ich mich bereits mit 17 Jahren für die Maslowsche Pyramide. Seine Bedürfnishierarchie und seine Psychologie strebt die seelische Gesundheit des Menschen sowie die Selbstverwirklichung an – diese Themen waren für mich immer schon super spannend. Wenn gewisse Grundbedürfnisse (neben Hunger und Durst zum Beispiel auch Sicherheit) nicht befriedigt sind, kann der Mensch sich nicht weiterentwickeln, verwirklichen und höhere Ziele anstreben.
Insgesamt, würde ich mich selbst als einen sehr zufriedenen Menschen bezeichnen. Ich schreibe es auch meiner persönlichen Zufriedenheit mit mir selbst zu, dass ich mich sehr leicht und schnell für oder mit anderen freuen kann. Den größten Teil meiner Zufriedenheit macht jedoch definitiv etwas aus, dass man auf Social Media selten sieht. Meine Familie und meine Beziehung. Ich habe das große Privileg, dass ich in einer sehr intakten Familie aufwachsen durfte. Meine Grundbedürfnisse und die Sicherheit in meinem Leben waren nie ein Thema, also machen bei mir die Sozialbedürfnisse die unterste Ebene der Pyramide aus. Ich habe sowohl zu meinen Eltern als auch meinen Geschwistern ein unheimlich enges Verhältnis, von dem man in sämtlichen Lebenslagen – vor allem wenn doch ein bisschen Unzufriedenheit aufkommt – profitiert. Auch mein Freund und ich sind seit über 11 Jahren ein Paar. In meinem Freundeskreis gibt es so gut wie kein Drama, da ich zwar nur wenige Freundschaften pflege, diese dafür aber unglaublich stabil und ehrlich sind. Diese Zufriedenheit in meinen Beziehungen ist ein konstanter Faktor der mich seit eh und je begleitet und für mich persönlich auch immer an 1. Stelle steht. Ganz nach dem Motto “surround yourself with people who feel like sunshine”. Und: who will make the sun shines for you on a rainy day…
Auch beruflich muss ich sagen, dass ich zufrieden (und stolz) bin – insbesondere seitdem wir unser neues Office haben. Ich habe das Gefühl ich bin angekommen, habe einen Arbeitsalltag gefunden (auch wenn kein Tag wie der andere ist) und komme mit meinem Arbeitspensum gut klar. Trotzdem gibt es ein Thema, an dem ich arbeiten möchte um meiner persönlichen Zufriedenheit noch mehr Priorität zu geben: Organisation. Ich liebe meinen Job, aber oft habe ich das Gefühl ich laufe den Dingen hinterher, kann nicht abschalten und arbeite 10 unterschiedliche To-Dos gleichzeitig ab. An diesem Punkt arbeite ich aktiv seit Beginn des Jahres und merke, wie gut es mir tut ein bisschen weniger zu reisen, mehr Zeit am Schreibtisch zu verbringen, keine Emails am Sonntag zu beantworten und gewissen Themen auszulagern oder abzugeben.
Auch in den eigenen vier Wänden versuche ich dieses Jahr wieder mehr Ordnung zu schaffen und unnötige Dinge auszumisten um mich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Weniger ist mehr! Und sorgt dabei (für mich) auch für mehr Zufriedenheit!
take time to make your soul happy.
Für Kathi war es ein Lernprozess, mit dem Leben zufrieden zu sein: Zur Zeit kann ich sagen, dass ich zufrieden bin. Und zwar so richtig. Der Weg dahin war lang und trotz allem schönen Schein nach außen habe ich mich oft innerlich nicht gut gefühlt. Ich habe die letzten Jahre sehr an mir gezweifelt, mich mit anderen verglichen – das geht leider mit meinem Beruf automatisch einher – und mich nicht schön genug, nicht erfolgreich genug, nicht frei genug gefühlt. Ich war ständig gestresst, wir haben uns auch teilweise zu viel aufgehalst, aber auch auch das “Nein” sagen will gelernt sein, vor allem als junge Selbstständige. Anstatt an meiner Persönlichkeit zu arbeiten, habe ich viel zu viel Energie darin gesteckt, zu meinen Nachbarn zu schielen und was die so treiben. Jetzt aber, mit Ende 20, habe ich das Gefühl, wirklich angekommen zu sein. Ich weiß, wer ich bin, was ich will, vor allem auch was ich nicht will, und fühle mich zu diesem Zeitpunkt im Leben an der richtigen Stelle. Ich wertschätze die Dinge, die mich umgeben, das Glück einen Beruf ausüben zu dürfen der abwechslungsreich ist und mich erfüllt. Ich bin glücklich über meine Ehe, dass ich in Wien wohne, dass es Vicky und mir auch gemeinsam nach wie vor so gut geht und über all die Reisen, die ich machen darf. Den Fokus auf mein Äußeres versuche ich gerade ein bisschen zu neutralisieren – natürlich ist es mir immer noch wichtig, wie ich aussehe, aber ich kann die “Makel”, die mich immer gestört haben, besser akzeptieren und als Teil von mir sehen. Ich weiß nicht, ob ich echte Zufriedenheit je so ganz erlangen werde, schließlich bin ich nicht Gandhi, aber ich bin am besten Weg dahin. Ich glaube, wenn man mit seinem Leben wirklich unzufrieden ist, muss man sich selbst an der Nase nehmen und die Schuld weniger bei anderen suchen. Hat man viel Streit in der Beziehung sollte man sich ernsthaft fragen, ob man hier richtig ist, oder ob man vielleicht doch nur aus Bequemlichkeit zusammen ist. Wenn man energielos auf der Couch hängt, sollte man seinen Schweinehund überwinden und mit Sport anfangen. Ist man unglücklich mit seinem Aussehen, sollte man vielleicht zuerst sein Inneres reparieren. Das sind alles nur Vorschläge und oft leichter gesagt als getan, aber Zufriedenheit kann man sich nur selber schaffen – denn auf’s Glück zu warten hat meiner Meinung nach keinen Sinn.
EN: Content in the sense of satisfaction. While all the discussions about various social media platforms, which cause envy and dissatisfaction, cast doubt on his own life and in reality are more appearance than being, we forget on one point: what actually makes us happy? What and how many reasons are there for being happy? So instead of giving the negative so much energy, we try to reflect for ourselves which factors influence our life positively – and to ignore the rest as well as possible. Sometimes this works better, sometimes worse, but at least it is an approach to deal less with others and more with one’s own personality. There are many reasons to be satisfied. What we understand by satisfaction, what we have learned over the years and what makes us happy, we tell you today.
4 thoughts on “Heart To Heart: Being Content”
Wow, ein wirklich super Beitrag! Im letzten Jahr hab ich mich mit dem Thema auch sehr intensiv auseinandergesetzt. Der Punkt, der für mein allgemeines Glücklichkeitslevel am meisten gebracht, war es, regelmäßig komplett abzuschalten und sich eine Auszeit zu gönnen, vor allem was Social Media angeht und die Angst zu verlieren, dabei etwas zu verpassen. Und natürlich ist auch die Zeit mit Familie und Freunden ein Punkt, der seeehr zum Wohlbefinden beiträgt. Mit meiner kleinen Nichte zu malen und rumzutollen ist besser, als alles andere!:)
Ganze liebe Grüße Vanessa
PIECESOFMARIPOSA.com
Was für ein interessanter und ehrlicher Beitrag! Zufriedenheit hat bei mir einerseits mit den beruflichen Vorstellungen zu tun, die irgendwie passen sollten. Und andererseits auch auf jeden Fall mit intakten Beziehungen – denn ohne diese im Leben, macht das alles keinen Sinn;)
Liebe Grüße
Luisa von Sparkly Inspiration
Super inspirierend! Vielen Dank für diesen ehrlichen Post! ❤️
Was ein schöner Beitrag. Ich glaube auch, dass es erstmal am wichtigstens ist, dass man wer weiß, wer man selber überhaupt ist. Freunde, auf die man zählen kann, eine Familie, die immer für einen da ist und auch ein Partner der mit einm durrch dick und dünn geht sind glaube ich Faktoren, die das glücklich sein imens ünterstützen.
Ihr habt dass sehr schön zusammengefasst.
Ich liebe eure Heart to Heart Beiträge !