Es ist ein leidiges Thema, das uns wohl alle früher oder später auf verschiedene Art und Weise betrifft oder betreffen wird – der Haushalt. Viele Kleinigkeiten, die es zu erledigen gilt – der Abwasch muss gemacht werden und der Müll entsorgt, das Bett soll überzogen werden und die Wäsche gewaschen, die Stromrechnung flattert ins Haus, die Kleidung muss vom Ständer weg, das Abendessen muss besorgt und auch gekocht werden – die Liste lässt sich endlos fortsetzen, je nach Gewissenhaftigkeit der beteiligten “Haushälter”. Doch ein Grundzustand der Sauberkeit sollte wohl in jeder Wohnung erhalten werden und wer für diese sorgt, ist oft ein Streitthema in Beziehungen. Damit meinen wir aber nicht nur jene zwischen Mann und Frau sondern auch zwischen den Eltern und den Kindern, den Geschwistern oder den Mitbewohnern einer WG. Denn egal wo Menschen sich ein Dach teilen, wird es immer Konflikte über die Haushaltsteilung geben und einen der sich benachteiligt fühlt, weil die ganze Arbeit an ihm haftet. Auf der anderen Seite gibt es immer einen, der sich auf die faule Haut legt und den Mitbewohner lieber machen lässt – oft mit der Ausrede, diese und jene Aufgabe ja “nicht so gut zu können” wie der andere. Wie wir beide mit der Haushaltsteilung umgehen, erfahrt ihr im heutigen Heart To Heart – aber auch wir wollen von euch wissen: wie geht ihr mit eurem Haushalt um? Lieber alles selber machen oder die Aufgaben gerecht verteilen und dann auch durchsetzen? Heart to heart – let’s talk!
Kathi wohnt mit ihrem Freund seit einem Jahr zusammen und kann sich nicht immer durchsetzen, was die Haushaltsteilung anbelangt: Zur Zeit erinnere ich mich selbst an meine Mutter. Ich war immer sehr unordentlich und schlampig und meine Mama musste mir ständig hinterherlaufen, dass ich aufräumen sollte, dass ich meine Hausaufgaben machen sollte, dass ich dies und jenes sollte – was mir natürlich auf die Nerven ging. Andererseits war ich sehr privilegiert im Hotel Mama und hatte eigentlich keine fixen Aufgaben, was den Haushalt betrifft. Eigentlich musste ich nur mein Zimmer in Ordnung halten, aber nicht einmal das habe ich geschafft. Natürlich habe ich beim Abendessen geholfen oder hin und wieder die Wäsche gewaschen oder die Hemden von meinem Papa gebügelt, aber wenn ich ehrlich bin, hielt sich meine Hilfe beim Haushalt sehr in Grenzen. Jetzt haben sich die Rollen umgedreht – seit ich in meiner eigenen Wohnung wohne, versuche ich super ordentlich zu sein, will meinen Haushalt mit allem was dazugehört im Griff behalten und fühle mich eigentlich am wohlsten, wenn alles aufgeräumt und sauber ist. Leider sieht mein Freund das ein bisschen anders, vielleicht auch, weil es ja zuerst nur meine Wohnung war und er dazugekommen ist. Außerdem werden wir nächstes Jahr in eine nigelnagelneue Wohnung ziehen, das motiviert natürlich auch nicht gerade, die aktuelle immer rein und sauber zu halten oder neue Sachen zu kaufen. Es ist jetzt auch nicht so, dass es bei uns dreckig ist – aber plötzlich stören mich Sachen, die ich früher an meiner Mama belächelt habe. Wenn sie meinem Papa wegen herumliegenden Sachen hinterherlaufen musste, fand ich sie kleinlich. Wenn sie sich über die viele Wäsche beschwert hat, konnte ich nur mit Unverständnis meinen Kopf schütteln. Nun, da ich selber in der Situation bin, für eine Wohnung verantwortlich zu sein, sehe ich die Dinge plötzlich anders – und kann meine Mama für ihre Engelsgeduld mit uns eigentlich nur bewundern. Ich wäre an ihrer Stelle wohl viel öfter explodiert – so wie es mir heute auch hin und wieder passiert, wenn wieder mal irgendwo Wäsche herumliegt, wo keine liegen sollte. Mein Freund und ich versuchen jetzt aber, alle Aufgaben wirklich gerecht zu verteilen, damit nicht alles an mir hängen bleibt, und das funktioniert auch (zumindest meistens) ganz gut. Und in Zukunft, wenn ich wieder mal wegen Kleinigkeiten ärgerlich werden, sollte ich wohl öfter an meine Mama denken, bevor ich wegen einem Paar Socken richtig Dampf ablasse.
Vicky ist grundsätzlich für eine traditionellere Rollenteilung, allerdings muss es trotzdem ausgewogen bleiben: Ich habe nichts dagegen die Wäsche zu machen, einmal die Woche durchzuputzen und fürs gemeinsame Abendessen einzukaufen, da sich das bei uns innerhalb der Beziehung ziemlich gut ausgleicht. Mein Freund arbeitet VIEL (wenn er mal um 20:00 daheim ist, ist das früh) und dadurch ist es mir wichtiger die wenigen Stunden am Abend gemeinsam zu verbringen – und zwar nicht mit dem Staubsauger in der Hand. Da ich nur 25h pro Woche arbeite und den Rest auf selbstständiger Basis mache, kann ich mir meine Zeit auch leichter einteilen. Ich habe den Haushalt eigentlich immer gerne gemacht, da ich auch sehr viel Wert auf eine hübsche Wohnung lege und die Zeit dazu hatte. Im letzten Jahr hat sich durch The Daily Dose jedoch viel getan, und ich arbeite inzwischen genauso viel wie er, und habe daher auch weniger Zeit für den Haushalt. Immer mehr Wäsche hat sich angehäuft, es wurde dauernd Take-Out bestellt weil der Kühlschrank leer war, durchgesaugt wurde nur noch alle 2 Wochen und wir waren beide unzufrieden mit der Situation. Darum haben wir im Januar gemeinsam beschlossen den Haushalt etwas anders zu gestalten. Bei uns ist jetzt jeder jeweils für eine Woche verantwortlich und Miete, sowie Einkäufe werden am Ende des Monats 50:50 abgerechnet. Ob man selber putzt oder die Putzfrau zur Hilfe bittet ist einem selbst überlassen – genauso wie man entscheiden kann ob man kochen möchte, oder lieber schnell eine Pizza bestellt oder ins Lieblingsrestaurant geht. Es gibt eine Liste an Basis-To-Dos, die man in seiner Woche erledigen sollte. Wenn einer von uns beiden mal auf Reisen ist, oder eine wichtige Abgabe hat, dann ist das ganze natürlich flexibel geregelt und man hilft/unterstützt sich gegenseitig. Momentan sind wir beide zufrieden und es funktioniert auch gut. Ich finde so lernt man sich gegenseitig und die jeweiligen Leistungen zu schätzen, und merkt auch worauf der Partner Wert legt.
EN: Doing the housework is no fun – surely we all feel this way! Wether you’re living on your own, with your partner, parents or with some roommates, it has to be done. Dishes have to be washed, the laundry has to be done, somebody has to take care of grocery shopping, the list is endless. So, how do you organize and split all the chores between each other? To Kathi, it can be hard not to do everything on her own since she doesn’t want to fight about who does what. She was a messy person growing up but now she understands why her mother was so pushy when it came to cleaning up and helping with the household. These days, she feels like she’s taken over the role of her mom. Vicky is more the traditional type and wants to spend the spare time she has with her boyfriend as quality, not cleaning time – that’s why she has no problem with doing most of the chores herself. However, now with The Daily Dose things have gotten more stressful, so they decided to split up the houshold into weeks, where one person is always in charge and has to take care of cleaning, the laundry, groceries, … as of now, it really works well that way and both have learned to appreciate the other persons work a little more. Now we’d love to know – how do you organize your household? Are you the one taking care or are you more of the lazy type? Heart to heart – let’s talk!
12 thoughts on “Heart To Heart: Haushaltsteilung”
Was für ein toller Post! Ich lese the Daily Dose täglich in meiner Frühstückspause im Büro und neben euren Editor Picks und dem bubbly Friday finde ich die Heart to Heart Serie wirklich am Besten. Hier merkt man das Ihr zwei ganz normale Mädels seit, die sich mit den genau den gleichen Problemen auseinander setzten müssen wie man selbst. Ihr seit eben nicht nur eine hübsche Fassade seit, sondern wirklich ehrliche Menschen. Wie zwei Freundinnen die einen täglich begleiten, die man aber in Wirklichkeit noch nie gesehen hat. Ich selbst lebe zur Zeit in dreier Mädchen WG und bei uns läuft das in Sachen Haushaltsteilung ganz gut, jede Woche wird sich mit den Gemeinschaftszimmern abgewechselt. Das klappt zum Glück gut, so ist die Haushaltsteilung bei uns nicht das große Problem. Bei einem eurer nächsten Heart to Heart würde mich interessieren wie eure Erfahrung zum Thema Eifersucht sind. In meiner Beziehung ist das zum Glück kein großes Thema, jedoch in meinem Freundeskreis.
Liebe Grüße Lisa
ich kann mich dem nur anschließend, super thema – und macht euch echt “angreifbar” und “real”.
bei meinem freund und mir war das zunächst ein voller kampf – er wurde im hotel mama nämlich SO RICHTIG von vorn bis hinten verwöhnt und musste abslut NICHTS machen. dementsprechend waren seine kenntnisse und auch “augen dafür” als wir zusammengezogen haben. es hat mir einiges an kraft und mühe gekostet, aber mittlerweile teilen wir uns den haushalt ziemlich gleich und er macht eig fast alles von allein. dass trotzdem ab und zu mal zoff deswegen herrscht ist denke ich normal…
ich würds spannend finden, wenn’s mal zum thema budget einen eintrag gibt – wir ihr das alles regelt, dass man neben seinen fixkosten trotzdem noch geld übrig hat aber nicht über seine verhältnisse lebt und auch noch bisschen was wegspart. also ein paar tips in die richtung, keine zahlen offenlegung – das geht ja niemanden was an. ;) ich finds manchmal nur schwierig die richtige balance zu finden und fange bald so richtig vollzeit zu arbeiten an und dachte, vl habt ihr tipps :)
ansonsten macht weiter so :)
Liebe Lisa,
wie schön, dass du The Daily Dose so gerne liest – das freut uns sehr! Kathi hat auch schon WG Erfahrungen gemacht, da ist das aber leider nicht so glatt gelaufen mit dem Putzplan, obwohl man annehmen könnte, dass Mädchen untereinander doch recht reinlich sind! Danke für deinen Input für die nächsten Posts – das werden wir bestimmt mal umsetzen!
Liebe Grüße und einen feinen Tag noch,
Kathi & Vicky
Liebe Julia,
so ähnlich schaut’s bei Kathi auch aus – also super, dass sich die Situation bei euch schon so gut ergeben hat – zeigt auch, dass Menschen sich ändern können, wenn sie nur wollen! Danke für die Idee mit dem Budget, das können wir sicher irgendwann mal mit einbauen!
Liebe Grüße,
Kathi & Vicky
hallo ihr 2 :)
ein toller Beitrag, der uns doch alle betrifft!
ich kann mich in Kathi’s Beitrag ganz wiederfinden und mir gings im Hotel Mama genauso ;) mich ärgern jetzt auch viele Dinge, die mich früher zuhause nie gestört haben..aber so wird man doch erwachsen ;)
Mich würde noch wahnsinnig das Thema neue Wohnung interessieren, wie ihr eure Traumwohnung gesucht und gefunden habt :)
ganz liebe Grüße!
Liebe Marianne,
aber das zeigt auch irgendwie, dass wir doch alle erwachsen werden, auch wenn es vor ein paar Jahren noch schwer vorstellbar war! Eine schön aufgeräumte Wohnung ist einfach fein und muss irgendwie sein – da wird man halt dann ein bisschen kleinlicher als früher :)
Liebe Grüße,
Kathi & Vicky
Wirklich ein toller Post! Ich liebe eure Heart to Heart-Serie, denn ihr greift Themen auf, die wohl jede Frau (früher oder später) beschäftigen!
Mir gehts es ganz gleich wie Kathi, manchmal könnte ich schon alleine wegen DIESEM einen Paar Socken in die Luft gehen – täglich grüßt das Murmeltier… Ich versuche mich jedoch auch in Geduld zu üben und mich in meinen Freund hinzuversetzen- Männer haben eben ganz andere Sichtweisen und “Schmerzgrenzen”, wenn es um das Thema Hausarbeit geht. Da mein Freund auch die ganze Woche viel unterwegs ist, klappt das mit der Arbeitsaufteilung, die wir vereinbart hatten, auch nicht immer so gut. Deswegen habe ich begonnen am Anfang der Woche für meinem Freund eine To-Do Liste zu schreiben. Klingt erst mal ein bisschen doof, aber glaubt mir, für Männer ist das pure Motivation ein Kästchen abhaken zu dürfen. Trotzdem bleibt das meiste an mir hängen, da ich in der gleichen Situation wie Vicky bin. Ich verbringe auch lieber die wenigen Stunden am Abend gemeinsam, als meinen Freund durch die Wohnung zu scheuchen. Ich finde aber Vickys neue Regelung eine super Idee, da sie sehr viel Spielraum lässt- ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Zuletzt möchte ich noch ein kurzes Lob an euch beide aussprechen- ihr schafft es wirklich super in den manchmal so tristen Alltag ein wenig Glamour zu bringen! Ich lese euren Blog jeden Tag und hoffe, dass es noch lange mit euch beiden und so tollen Ideen weitergehen wird!
Liebe Grüße, Laura
Liebe Laura,
tja, vielleicht sollten wir alle uns nicht so über solche “Kleinigkeiten” ärgern und lieber die gemeinsame Zeit genießen, auch wenn’s manchmal schwer fällt :) Herumliegende Socken sind aber auch wirklich lästig :)
Liebe Grüße,
Kathi & Vicky
Hallo ihr Lieben :)
Super toller Post, zeigt dass ihr Mädls wie wir seit, die mit Probleme von jederfrau kämpfen! (hab ich zwar nie in Frage gestellt :))
Nach meinen Auslandssemester in Mexiko wollen mein Freund und ich auch endlich zusammenziehen..euer post zeigt mir, dass die Haushaltsteilung auch mit dem Liebsten funktioniert! :)
Vielen lieben Dank, für eure tollen Inspirationen!
Alles Liebe, Dani
Ein toller Beitrag…und ein Thema mit dem ich auch immer wieder kämpfe. Ich wohne seit fast einem Jahr mit meinem Freund zusammen und wie bei Vicky arbeitet er wirklich viel! Am Anfang war auch alles schön und gut, aber oft geht es mir jetzt so wie Kathi und es nerven mich Kleinigkeiten. Das Problem ist, dass ihn die Sachen gar nicht zu stören scheinen und er es schlicht weg nicht sieht, oder zumindestens behauptet :) Kennt ihr das? Wie habt ihr es hingekriegt, dass die Männer den Schmutz “sehen”? Ich versuche oft einfach durchzuatmen und denke ich mir, dass ich nun mal Zeit habe, aber frustig ist das schon manchmal.
Liebe Grüße, Ronja :)
Oh, wie sehr ich mich in diesem Thema wieder finde. Ich habe vor einem Monat auch Vollzeit angefangen zu arbeiten. Leider bedeutet Vollzeit hier in der Schweiz 42 + Überstunden. Rechnet man meine Zeit in Zug und Bahn dazu, bin ich locker bei 50 Stunden. Und ich muss noch meine Masterarbeit schreiben (was andere in Vollzeit machen). Aber ich bin ja froh Arbeit zu haben und will mich nicht beschweren.
Leider hat mir mein Hotel Mama beigebracht extrem pingelig und aufgeräumt zu sein. Man könnte sagen ich bin ein kleiner „Monk“ und mein Verlobter muss damit leben. Er selbst arbeitet auch extrem viel (ich kenne das 20 Uhr Problem nur zu gut – gestern wurde es 23 Uhr, den Tag davor 22 Uhr) und es ist okay, dass er nicht so viel im Haushalt macht. Leider bedeutet das für ihn, dass er nicht nur nicht viel, sondern so gut wie nichts macht. Ausser Chaos anrichten ;) (er kocht gerne und gut für uns, leider bereitet er mir damit nicht nur Freude sondern extreme Arbeit beim Aufräumen). Aber ich verwöhne ihn ebenfalls gerne und hab es einfach gerne extrem sauber und aufgeräumt zu Hause und ich brauche das zum relaxen.
Wir haben jetzt schon überlegt ab nächstem Monat eine Putzfrau anzustellen. Zumindest für das nächste halbe Jahr in dem ich die Masterarbeit schreibe. Damit ich mich eben nicht noch mit putzen beschäftigen muss, sondern die wenige freie Zeit mit ihm verbringen kann. Fällt mir zwar nicht ganz leicht (Kontrollfreak in mir olé), denn ich putze wirklich gerne, aber mal schauen. Vielleicht wird aus der Sonderlösung ja eine Dauerlösung? Aber schon irgendwie dekadent. Ach, ich weiss auch nicht…
Liebste Grüsse
S.
Super interessanter Beitrag!
Ich wohne seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen und anfangs war der Haushalt gerecht aufgeteilt. Jeder hatte seine Aufgaben und einmal pro Woche haben wir gemeinsam geputzt. Seitdem er mehr und länger arbeitet, merke ich, dass fast alles an mir hängen bleibt. Meistens muss ich ihm alles drei mal sagen und beim vierten Mal erledige ich es lieber selber. Ich hab das Gefühl, dass ihm vieles gar nicht auffällt oder ihn nicht stört. Anfangs war ich echt pingelig und alles musste tip top sein, aber mittlerweile seh ich es ein bisschen gelassener und herumliegende Socken fallen mir meistens nicht mehr auf. :D
Ich mag eure heart to heart Posts sehr gerne, macht weiter so! :)
Liebe Grüße, Katharina