Andreea Cebuc, aka Deea, kennt man in der Onlinewelt als eine Hälfte des super stylishen Duos hinter Les Factory Femmes, wo sie gemeinsam mit Laura ihre Liebe zur Fotografie und zu der ästhetischen Inszenierung des persönlichen Stils zelebriert. Alles von Editorial Shootings über alltägliche Streetstyles und viel Inspiration zu Beauty und Interior liefern die beiden stets in wunderschöner Bildsprache verpackt und mit einem ganz besonderen Auge für das Schöne! Doch wer online so viel Stil beweist, der hat offline bestimmt auch einiges zu bieten, oder? Ja klar! Darum freuen wir uns unheimlich, dass sich Deea – Creative Mind und Gründerin von c’est design – die Zeit genommen hat, um den Weg zur Selbstständigkeit abseits des Bloggens mit uns im heutigen Job Report zu teilen. Wir haben einfach die coolsten Boss Babes als Bloggerkolleginnen – so viel steht fest!
Gutes Design vereint, was zusammengehört: Stil, Funktion und Qualität.
Und manchmal vereint gutes Design auch, was sonst nicht zueinanderfindet: das Alltägliche mit dem Originellen, die Tradition mit dem Zeitgenössischen und die Leidenschaft mit dem Praktischen.
1) Erzähl uns ein bisschen über dich, was dein Herz schneller schlagen lässt und die Dinge, die dich glücklich machen:
Meine Hobbies verschwimmen mittlerweile mit meiner Arbeit. Als Kind hätte ich sofort gesagt. „Zeichnen“. Heute ist es die Fotografie und Grafik Design (eine Weiterentwicklung des Zeichnens vielleicht?). Ich habe eine Vorliebe für schöne Dinge, wie Dekoration. Vor allem bei Dingen die man auf verschiedene Art und Weise nutzen kann. Mein Kryptonit ist ein klein weniger der immer schmollende Monk in mir: Namens Perfektionismus. Das war auf der Uni schon eine ganz große Last. Ich hatte meine architektonischen Entwürfe nach der 3ten Korrektur fertig, habe aber an der grafischen Darstellung so lange daran rumgefeilt, dass ich in der Zwischenzeit noch ein paar Kurse hätte belegen können.
Meine Obsession widmet sich unteranderem der Mode. Ich liebe es mich jeden Tag zu stylen und meine Stimmung damit zum Ausdruck zu bringen. Auf der Baustelle kann das schon mal zu Verwirrungen bei den Arbeitern führen.
2) Wusstest du immer schon, was du später einmal machen möchtest?
Jain. Bis um zum 10. Lebensjahr wollte ich Anwältin werden (in den Filmen waren das immer richtig mutige Powerfrauen in fabelhaften Hosenanzügen zu denen ich aufsah. Jetzt wo darüber nachdenke, sehe ich hier schon eine Parallele zu meiner jetzigen Vorliebe zu Zweiteilern und Anzügen – lacht -). Danach war mir aber schnell klar, dass ich Architektin werden will und etwas schaffen möchte, was etwas auf der Welt hinterlässt. Architektur war und ist für mich ein Lebensstil, der sich stetig mit mir entwickelt und wächst.
3) Wann oder wodurch hast du deine Liebe zu Design entdeckt?
Meine Mama ist ein sehr kreativer Mensch und hat ständig etwas im Haus umgebaut, umgestellt und gemalt. Ich schätze, ich habe das von ihr aufgeschnappt. Ich habe sehr jung angefangen mein Kinderzimmer immer umzustellen und auszumalen. Möbel zu zerlegen und umzubauen…
4) Beschreibe kurz deinen Werdegang. Welche Schulen hast du besucht? Was hat die Grundsteine für deine Karriere gelegt?
Ich bin auf dem Land in Bad Hall / Oberösterreich aufgewachsen und habe da auch die Volksschule besucht. Mode hat mich auch schon früh interessiert, aber das Textile Werken hat mich hier in der Schule schnell auf andere Gedanken gebracht (ich bin total ungeduldig) – also Modedesignerin war für mich schnell aus dem Rennen.
Danach ging es für mich nach Steyr ins Gymnasium mit Vertiefung in Mathematik. Geometrie und Bildnerische Erziehung waren meine Lieblingsfächer. Hier habe ich die Liebe zum Design für mich entdeckt und die Geometrie hat mir geholfen automatisch räumlich zu denken und es grafisch zu untermalen.
Ich habe dann auch sehr früh in der Unterstufe Gymnasium entschieden eine HTL für Bau&Design zu besuchen um der Architektur nachgehen.
Die HTL1 Bau&Design in Linz ist es dann auch geworden. Dafür bin ich jeden Tag, 5 Jahre lang 1.5h von Bad Hall nach Linz mit dem Zug gependelt. Die Arbeit hat sich aber bezahlt gemacht. Das Studium an der TU Wien konnte ich in Mindestzeit abschließen, da die Vorkenntnisse aus der HTL sehr von Vorteil waren.
Auf der TU Wien habe ich gelernt freier zu denken. Die HTL war mit sehr starkem Fokus auf Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit / Statik. Auf der Uni musste mir man das wieder austreiben. Hier war natürlich die Kreativität essentiell.
Nach dem 2ten Semester habe ich als Tutorin am Gebäudelehre Institut angefangen, in weiterer Folge dann als Stud. Assistentin im Masterstudium. Seit 2014 bin ich hin und wieder als externe Lektorin tätig. Dieses Sommer Semester habe ich wieder einen Posten und vertiefe mich mit den Studenten auf die Entwicklung des Shopdesigns.
5) Was ist das Schönste an deinem Beruf?
Jeder Bürotag gestaltet sich anders und das Arbeiten an sich fühlt sich nicht nach Arbeit an. Ich habe das Privileg mich selbst jeden Tag neu zu erfinden und weiterzuentwickeln- und das vor allem mit und durch meine Kunden.
6) Welche Herausforderungen stellen sich dir? Sowohl im Bezug auf Kunden als auch auf die Selbstständigkeit.
„Es ist oft das Auge das über den Geschmack urteilt“ – und jeder Kunde hat einen anderen Geschmack, meine Aufgabe sehe ich darin die Wünsche der Kunden aus dem Gespräch heraus zu filtern und sie zu visualisieren. Das ist jedes einzelne Mal eine große Herausforderung und ein für mich unbeschreibliches Gefühl, wenn ich die Kunden bei den Meetings strahlen sehe. Das gibt mir Selbstbewusstsein und das muss man für die Selbstständigkeit mit sich bringen. Ich will es nicht schön reden, der Anfang war angsteinflößend und ich hatte zahlreiche schlaflose Nächte…
7) Was war das schönste, tollste, aufregendste Projekt an dem du jemals gearbeitet hast? Gibt es etwas auf deiner beruflichen Wunschliste?
Meine Diplomarbeit muss ich ehrlich gestehen. Hier oute ich mich kurz- ich habe mich durch das gesamte Studium ohne Modelle bauen zu müssen geschummelt, was natürlich im Architektur Studium ein absolutes No Go ist (wie schon gesagt, das Werken in der Schule war nicht so ganz meins). Diplomiert habe ich beim britischen Architekten und Maler Will Alsop und da musste ich 2 Modelle bauen, die jeweils ca 2.0 m x 1.8 m waren. Dementsprechend stolz bin ich im Nachhinein darauf. Das ganze Architekturprojekt habe ich dann auch im Stil eines Vogue Magazine verpackt und drucken lassen und habe somit als erste die Abgabe-Vorgaben auf der TU Wien in Frage gestellt.
8) Last but not least, was würdest du jungen Frauen raten, die sich beruflich im Bereich Design & Architektur weiterentwickeln wollen? Praktika, Studiengänge? Bei was hast du persönlich am meisten gelernt?
Das meiste habe ich in kleinen Architekturbüros gelernt. Hier haben die Projektleiter auch wirklich Zeit für einen und man wird schnell ins kalte Wasser geschubst und da heißt es dann learning by doing. Um seine grafischen Aspekte in der Architektur auszubauen, sind Wettbewerbbüros das Beste. Hier geht es um den optischen Verkauf des Projektes. Es ist auch wirklich wichtig, nach der Universität sich für ein Büro zu entscheiden, in dem man sich stilistisch auch selbst sieht. Das ist sonst wie bei Chanel zu arbeiten, aber Vetements zu verkörpern. Das meiste lernt man, wenn man das was man macht wirklich liebt und mit Passion dabei ist- dann hinterfragt man jede noch so kleine Kleinigkeit.
EN: Most of you probably know Andreea Cebuc, aka Deea, as half of the stylish power-duo behind Les Factory Femmes. Along with Laura, she shares her passion of photography, style and beauty on the site. But with such a chic online life, there most be more behind-the-scenes, right? Yes! Deea also happens to be the creative mind and founder of c’est design agency and we are so excited to have her in today’s Job Report. We really do get to call the coolest boss babes our (blogger)colleagues and there is so much more to every single lady than meets the eye.
- Tell us a bit about yourself, what makes you happy, hobbies? My hobbies and work have melted together over the years. As a child, I loved to draw, now it has developed into photography and graphic design. I love all things decor and my biggest flaw is my monk-like perfectionism.
- Did you always know what you wanted to become? Yes and no. Until the age of 10, I wanted to become a lawyer, but then I quickly came to realize that I wanted to become an architect and spend my work-life creating things that would last forever.
- When or how did you discover your love for design? My mom is a super creative person who was always building, changing or moving things around the house. I took on to her habits at a young age with my own room and started taking apart and re-building furniture…
- Describe your career path and education: I grew up in the country in upper Austria where I also went to elementary school. Fashion always interested me but I never really liked textile handcrafs in school, so becoming a fashion designer was not an option. Next I moved on to the Gymnasium in Steyr with a focus on mathematics. Geometry and arts were my favorite subjects. At this time, I discovered my love for design and geometry really helped me with my spatial perception. It was also when I decided that I would continue on to the HTL (= higher school polytechnic) in Linz, even though that meant a 1.5-hour commute every day for 5 years but it paid off in the end because the school was a great base for my studies at the TU Wien (technical university of Vienna), which I was able to complete in minimum time. College taught me to think free again after the HTL was very focused on economics and statics. In my second semester I already started tutoring and helping out as an assistant to the professor of the masters degree. Since 2014, I have been back then and now as an external lecturer.
- What is the best part about your job? No day at work is the same and it never feels like work. I love the freedom of reinventing and pushing myself every day with and through my clients!
- What are the biggest challenges, both with clients but also self-employment? “It is often the eye that judges taste.” And every client has different taste. I see it as my task to filter and visualise the wishes of my clients. It is a big challenge every single time, but nothing beats the satisfaction of seeing clients beam with happiness in meetings. That gives me confidence, which is 100% essential for self-employment!
- What was the biggest, funnest, best project you have ever worked on? My diploma! I will out myself here, because I managed to get through my entire college degree without ever building models and mockups (remember how I told you I didn’t like the handcrafs in school?). But for my diploma I worked with the British architect and painter Will Alsop, for whom I built 2 models, each about 2.0, x 1.8m that I am so proud of. I also packaged the entire architecture project in a Vogue, which was the first time ever anyone challenged the way of presenting a diploma project at the TU Wien.
- Last but not least, what tipps would you give young women who want to make it in the design and architecture business? I learned the most in small architecture offices. Learning by doing! To work on your graphic expertise, contest offices / studios are really great. It is super important to work for a company where you can relate to their style or indentify yourself with their projects. It is like dressing in Vetements but working for Chanel – it just doesn’t embody the same style!
3 thoughts on “Job Report: Deea, Creative Mind & Agency Owner”
Wieder mal ein super interessanter Beitrag – eure Job Reports sind einfach super!
Mädels – die Stories sind echt interessant, aber euer Deutsch ist wirklich miserabel. Sorry!
Jeder Bürotag gestaltet sich anders und das Arbeiten an sich fühlt sich nicht nach Arbeit an. Ich habe das Privileg mich selbst jeden Tag neu zu erfinden und weiterzuentwickeln- und das vor allem mit und durch meine Kunden. – So gut gesagt.