Yoga macht glücklich. That’s a fact. Wer es noch nicht probiert hat, sollte definitiv so schnell wie möglich eine Yogastunde besuchen. Und falls ihr jetzt anderer Meinung seid, dann könnte es eventuell daran liegen, dass ihr noch nicht bei Doktor Yoga, dem Studio von Viktoria Ecker, ward. Uns musste man nicht lange überzeugen um Yoga lieben zu lernen, doch seitdem wir bei Vicky und ihrem Team praktizieren, verlieben wir uns in jeder Stunde auf’s neue in die Yogapraxis. Auch wenn wir aktuell viel mit einem Personal Trainer arbeiten, ist Yoga ein toller Ausgleich – besser gesagt eine ideale Ergänzung – dazu. Darum freuen wir uns unheimlich, dass wir für unsere Fitness Week dieses mal mit Vicky von Doktor Yoga über ihren Werdegang, oder wie sie es so schön sagt “ihren Zickzack-Weg”, quatschen durften! Vicky ist nicht nur eine wunderbare Yogalehrerin sondern auch eine absolut inspirierende Persönlichkeit. Wir haben sie wirklich noch NIE ohne ein Lächeln auf den Lippen und mit guter Laune getroffen. Der yoga-praktizierende Sonnenschein in Person!
– Viktoria, wer bist du? Was macht dich glücklich?
Mich macht es wahnsinnig glücklich Yoga zu unterrichten. Das klingt vielleicht kitschig, stimmt aber: es macht mich glücklich, andere Menschen glücklich zu machen. Außerdem höre ich wahnsinnig gerne neue (Lebens-)Geschichten und liebe es Neues zu erleben und Erfahrungen zu machen. Das macht für mich das Leben spannend und schön. Das führt allerdings auch dazu, dass ich wie eine Getriebene dauernd Neues machen will! Stets habe ich ein Ziel vor Augen, will mich und meine Studios verbessern. So stelle ich mir zum Beispiel vor, das Glück meiner Welt liegt darin, in einem sonnigen, schönen Yogaraum unterrichten zu können. Oder in Sri Lanka am Strand zu liegen. Sobald ich mein Ziel erreicht habe, denke ich gleich an das nächste. Dabei wäre das Genießen so wichtig! Ich nehme mich dann selber an der Nase um eine Verschnaufpause zu machen und: den Moment zu genießen… Mein Freund hilft mir sehr dabei und hält mir den Spiegel vor. Und meine Yogapraxis hilft mir. Sie hat mir gezeigt, dass der Weg das Ziel ist. Ich dachte lange: ‚wenn ich mal Handstand kann, dann wird alles toll.‘ So ein Blödsinn! 1. Man ‚kann‘ nie etwas, hat nie ausgelernt – denn es gibt immer Neues zu lernen und 2. Sobald man die Balance im Handstand gefunden hat, will man mehr ‚Kunststücke‘ lernen. Das wahre Kunststück ist es jedoch, diese Ziele loszulassen und einfach zu genießen – ohne Leistungsorientierung. Diese Yoga-Lektion hat übrigens viel mit Psychologie, mit Verhaltenstherapie zu tun – sehr spannend!
Zum Lachen bringt mich: der trockene Humor meines Freundes, mein kleiner Bruder (9 Jahre) und meine verrückten Freundinnen.
– Soweit wir wissen, bist du ja über ein paar Umwege beim Yoga gelandet, wie schaut dein Werdegang aus?
Mein Werdegang ist ein Zickzack-Weg! Mein Papa hat immer die Hände überm Kopf zusammengeschlagen bzw. irgendwann garnichts mehr gesagt. Auslandssemester in der Schweiz und in Mexiko mit 17. Dann Studium der internationalen BWL in Wien, Hong Kong und Prag. In den Ferien bin ich mit Red Bull oder mit Freunden um die Welt getourt oder habe gemodelt. Ich wollte immer so viel wie möglich sehen und lernen. Nach meinem Masterabschluss habe ich eine Schauspielausbildung gestartet (das war der Punkt an dem Papa aufgegeben hat mich zu beratschlagen…), sie aber nach einem Jahr abgebrochen. Nach Ausflügen in die Mode- und Start-Up-Welt stand für mich fest: ich will nicht mit (in meinen Augen) sinnlosem Zeug Geld verdienen. Ich will diese Welt ein kleines bisschen besser machen – mit Yoga. Die einzige Konstante in meinem Leben war Yoga. Meine Yogapraxis war und ist seit 20 meine fixe Begleiterin und hat mich so unglaublich glücklich gemacht. Das will ich weitergeben.
-Wie wird man zur Yoga Lehrerin? Hat man jemals ausgelernt?
Man macht eine 200h Yogalehrerausbildung und lernt, lernt, lernt, lernt… immer weiter. Yoga vereint so viele Wissenschaften – Medizin, Psychologie, Physiotherapie, Philosopie… – dass man wohl locker 100 Jahre lernen könnte!
– Du hast relativ jung und früh in deiner Yoga Karriere dein eigenes Studio eröffnet. Was waren die Beweggründe dafür? Gab es einen bestimmten Zeitpunkt an dem du wusstest, dass du dafür bereit bist? Hat dir das finanzielle Commitment für Miete & Co. sehr viel Angst gemacht?
Als ich 2012 in Berlin gearbeitet habe, habe ich dort ein ganz anderes Yoga als in Wien kennengelernt. Ich war damals schon länger Yogalehrerin und habe in Berlin ein Fitness-Startup mitgegründet – das hat mir viel Einblick in die Branche gegeben. Ich war fasziniert von diesem modernen, aufgeschlossenen Yoga und wollte es nach Wien bringen! Als die Entscheidung getroffen war, gab es kein Zurück mehr…
Die finanzielle Verantwortung, die ich heute trage, hätte mich damals das Projekt im ersten Schritt abbrechen lassen (lacht!) aber ich habe mich über die erste Hürde getraut und ein schönes, großes Studio im Zentrum angemietet. Etwas anderes kam für mich nicht in Frage… (ich bin leider meine eigene anspruchsvollste Kundin!)
– Was macht Doktor Yoga anders als andere Studios in Wien?
Die Aufgeschlossenheit! Wir sind davon überzeugt, dass sich die Lehre des Yoga auch ohne indischen Einfluss und spirituelle Bräuchen vermitteln lässt. Kurz: ich denke man muss keine Mantren singen um durch Yoga glücklicher zu werden. Bei uns ist jeder willkommen! Egal aus welchem Grund er oder sie Yoga praktizieren möchte. Yoga ist Verhaltenstherapie auf allen Ebenen und geht damit über klassisches Fitnessstudio hinaus – auch ohne „Esoterik“.
– Was ist das Schönste an deinem Beruf?
Die wunderbaren Menschen, die ich jeden Tag sehe! In unseren Studios treffen so viele unterschiedliche Menschen zusammen – egal ob Anwältin, Unternehmer oder Studentin: im Yoga sind alle gleich, schwitzen barfuss auf der Matte und gehen ein Stück zufriedener aus dem Studio. Dieses Lächeln der Yogis nach einer Klasse ist mein Antrieb, mein Sinn, mein kleiner Beitrag dazu, unsere Gesellschaft ein bisschen besser zu machen!
– Welche Hindernisse haben sich in den letzten Jahren für dich als Unternehmerin ergeben? Welchen Herausforderungen musstest du dich stellen?
Es war unglaublich schwer, passende Immobilien für meine Yogastudios zu finden. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Außerdem war es fast ein Ding der Unmöglichkeit, passende Yogalehrer zu finden. Daher habe ich gleich im ersten Studio-Jahr eine Yogalehrerausbildung angeboten um meine eigenen Lehrer auszubilden.
– Last but not least: Welche Tipps hast du für junge Frauen die im Bereich Yoga tätig werden wollen? Was wünscht du, hätte dir eventuell damals jemand verraten?
Zwei Tipps: 1) Es gibt mittlerweile sehr viele Yogalehrer – nur wenige haben eine gute Ausbildung. Ich empfehle stets, eine wirklich qualifizierte Ausbildung auszusuchen! 2) Stellt euch nicht selber in den Vordergrund: ich mag den „Guru-Gedanken“ nicht. Als Yogalehrer sind wir Dienstleister, Guides, „Ermöglicher“: Dienstleister den Kunden und den Studiobesitzern gegenüber. Es geht nicht um unser Ego, es geht darum, unsere Schüler bzw Kunden glücklicher zu machen. Wenn ihr andere Menschen in den Vordergrund stellt, der Welt etwas Gutes tun wollt, dann werdet ihr auch „erfolgreich“ werden – was auch immer das bedeutet – aber das ist eine andere Diskussion…
EN: Yoga makes you happy. That’s a fact. If you haven’t tried it yet, you should definitely attend a yoga class as soon as possible. And if you disagree now, it might be because you haven’t been to Doktor Yoga, Viktoria Ecker’s yoga studio in Vienna yet. It didn’t take us long to love yoga, but since we have been practicing with Vicky and her team, we fall a little deeper in love with our yoga practice every class we attend. Even though we currently workout with a personal trainer most of the time, yoga is a great balance – or rather an ideal complement – to this type of training. That’s why we’re so excited to have Vicky from Doktor Yoga join us for a chat about her career in today’s Job Report as part of ourFitness Week! Vicky is not only a wonderful yoga teacher but also an absolutely inspiring personality. We have never seen her without a smile on her lips and in a good, happy mood. Get ready to meet the yoga-practicing sunshine!
– Viktoria, who are you? What makes you happy?
It makes me incredibly happy to teach yoga. It is the biggest blessing to see the Yogis leave the studio with a smile on their faces. Also, my boyfriend’s dark humor, my little brother (9 years old) and my crazy girlfriends make me happy!
– As far as we know, you took quite the detour in your career path before you ended up with teaching yoga. Tell us more!
My career is a zigzag path! My dad used to throw his hands up above his head and at some point he simply didn’t know what to say anymore. I took semesters abroad in Switzerland and Mexico at the age of 17, then studied international business administration in Vienna, Hong Kong and Prague. During the holidays I toured or modeled with Red Bull or friends around the world. I always wanted to see and learn as much as possible. After my ,aster’s degree I started acting school (that was the point where Dad gave up…), but stopped after one year. After excursions into the fashion and start-up world it was clear to me: I don’t want to earn money with (in my eyes) pointless stuff. I want to make this world a little bit better – with yoga. The only constant in my life was yoga. My yoga practice has been my fixed companion for 20 years and has made me so incredibly happy. I want to pass that on.
– How do you become a yoga teacher? What type of education does it require?
You do a 200h yoga teacher training and keep on studying, studying, studying, studying… Yoga unites so many sciences – medicine, psychology, physiotherapy, philosophy… – that one could easily study for 100 years!
– You opened up your own yoga studio relatively early on in your career. What were the biggest challenges? Didn’t the financial commitment scare you?
When I worked in Berlin in 2012, I got to know a completely different style of yoga than was taught in Vienna. I had been a yoga teacher for some time then and founded a fitness startup in Berlin – that gave me a lot of insight into the industry. I was fascinated by this modern, open-minded yoga style and wanted to bring it to Vienna! Once the decision was made, there was no turning back…
The financial responsibility I have today would have probably let me stop the project in the beginning (laughs!) but I dared to overcome the first hurdle and rented a nice, large studio in the center. Something else was out of the question for me… (unfortunately, I am my own most demanding customer!)
– What makes Doktor Yoga different than other studios in Vienna?
The open-mindedness! We are convinced that the teaching of yoga can also be taught without Indian influence and spiritual customs. In short: I don’t think you have to sing mantras to become happier through yoga. Everyone is welcome at Doktor Yoga! No matter why he or she wants to practice yoga. Yoga is behavioral therapy on all levels and thus goes beyond the classical gym – even without “esotericism”.
– What is the best part about your job?
The wonderful people I see every day! In our studios, so many different people come together – whether lawyer, entrepreneur or student: in yoga everyone is equal, sweating barefoot on the mat and leaving the studio a bit happier. The smile of the yogis after a class is my motivation, my meaning, my little contribution to make our society a little better!
– Which challenges have you had to overcome as a yoga entrepreneur? What difficulties have you faced?
It was incredibly difficult to find suitable spaces for my yoga studios. I honestly didn’t expect that. Moreover, it was almost impossible to find suitable yoga teachers. That’s why I offered a yoga teacher training course in the first year of my studio to train my own teachers.
– Last but not least, what tips do you have for young women wanting to work as a yoga teacher? What do you wish you would have known?
Two tips: 1) There are so many yoga teachers nowadays – only a few have a good education. I always recommend to choose a really qualified education! 2) Do not put yourselves in the foreground: I do not like the “guru thought”. As yoga teachers we are service providers, guides, “facilitators”: service providers for customers and studio owners. It’s not about our ego, it’s about making our students or customers happier. If you put other people in the foreground – want to do something good for the world – then you will also become “successful” – whatever that means – but that is another discussion…
4 thoughts on “Job Report: Viktoria Ecker, Yoga Entrepreneur”
Toller und spannender Beitrag! Mich wuerde interessieren wo Viktoria ihre Yogalehrer Ausbildung gemacht hat, bzw ob sie eine Schule fuers YTT empfehlen kann?
Liebe Clara,
da fragen wir natürlich sofort bei Viktoria nach und melden uns mit einer Antwort bei dir!
Alles Liebe,
Vicky
Hi Vicky, mich würde auch interessieren, wo Viktoria ihre Yoga Ausbildung gemacht hat. Könntest du mir das auch noch schreiben?
Danke!
xoxo Ali
Liebe Ali,
super gerne fragen wir hier direkt mal nach und melden uns wieder bei dir!
Alles Liebe,
Vicky
PS. ansonsten findest du auch bei unserer lieben Kollegin Anna einen tollen Beitrag zum Thema Yoga Ausbildung – schau mal hier: http://poschstyle.com/yoga/ytt_bryce_yoga_school/