Es gibt Menschen, die haben ein ganz besonderes Auge für das Schöne. Bei Marion Vicenta ist das definitiv der Fall. Seit Jahren folgen wir ihr und ihren unglaublich beeindruckenden Impressionen aus aller Welt auf Instagram. Egal ob Heißluftballone bei Sonnenaufgang, Moscheen in Istanbul, Palmen am Strand von Florida oder traumhafte österreichische Seen – Marion nimmt uns via Instagram (und ganz neu auch The Travel Blog – ein Must-Read für alle Weltenbummler) mit auf ihre Reisen. Doch das ist nicht alles! Dank einer Ausbildung mit Schwerpunkt Journalismus und Medienmanagement, sowie Berufserfahrung im Marketing und Strategie, steht sie Firmen beratend zur Seite. Marion hat nicht nur eine Passion für Fotografie sondern vermittelt Influencer, erstellt Briefings, Kampagnenreports, Redaktionspläne und Content Konzepte für Firmen. Wir nennen es All-in-One Talent, andere eventuell Content Creator & Strategist. Was auch immer die Bezeichnung für Marion’s Job ist – wir wollten mehr wissen und haben sie für unseren Job Report ausgefragt!
1) Du warst quasi von Anfang an auf Instagram dabei – wie hat sich das damals ergeben? Kannst du dich noch an die Anfänge erinnern?
Meinen Start auf Instagram werde ich nie vergessen, weil ich mich eigentlich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt habe. Das war Anfang 2011 – Instagram war erst ganz neu gestartet und ich dachte eigentlich ich brauche das alles nicht (gibt ja eh Facebook).
Aber zum Glück ist mein Mann @lionheaded hartnäckig geblieben und hat mir tagelang von den Filtern vorgeschwärmt, bis ich mich dann auch endlich unter meinem jetzt bekannten Usernamen @ladyvenom angemeldet habe… Mein erstes Foto war übrigens die Lampe in unserem Schlafzimmer. (Und wer wissen will woher mein Username kommt, muss mich direkt fragen *lacht*)
2) Wie sah dein Werdegang vor deiner Selbstständigkeit aus? Welche Ausbildung hast du gemacht, wo warst du beruflich angesiedelt?
Ich habe an der FH (=Fachhochschule) Journalismus und Medienmanagement studiert und dann einige Jahre in einem Verlagshaus und anschließend im Pay-TV-Bereich gearbeitet. Rückblickend betrachtet haben mir diese Erfahrungen enorm geholfen.
Die journalistische Ausbildung gibt mir den perfekten Background für alles was heute so modern “Content Marketing” genannt wird. Und die Jahre in Marketing-Departments von Unternehmen im Medienbereich haben mich gelehrt wie man Strategien erarbeitet, Kampagnen konzipiert, Budgets verwaltet, KPIs festlegt – all das, was ich nun auch meinen Kunden in der Beratung mitgeben kann.
3) Kannst du dich noch an den genauen Zeitpunkt erinnern, an dem du den Entschluss gefasst hast dich selbstständig zu machen? Was war der ausschlaggebende Faktor oder Grund?
Bei mir war die Selbstständigkeit eher ein schleichender Prozess (vielleicht auch, weil mir dieser berühmte unternehmerische Mut irgendwie gefehlt hat)
Während ich als Angestellte gearbeitet habe ist mein Instagram-Kanal eigentlich nebenbei gewachsen und ich habe gar nicht darüber nachgedacht, damit jemals Geld zu verdienen. Erst durch Kampagnenanfragen von Agenturen und erste bezahlte Instagram-Jobs im Jahr 2013 habe ich entdeckt, dass sich hier ein neuer Berufszweig auftut.
Nachdem ich meinen Job aber sehr gerne gemacht habe, dachte ich eine ganze Zeit lang ich könnte beides parallel betreiben. Das war aber leider ein Trugschluss. Mir blieb nicht genug Zeit um mich – auch strategisch – mit meiner Selbstständigkeit zu beschäftigen und bei meinem Angestelltenjob gingen mir irgendwann die Urlaubstage aus.
So hat dann eines zum anderen geführt und nach einer 6-monatigen Phase in Teilzeitanstellung habe ich endlich den Mut gefasst und mich 2016 komplett selbstständig gemacht. Und seit Beginn diesen Jahres habe ich nun mit thetravelblog.at auch endlich meinen eigenen Blog abseits von Instagram.
Die Selbstständigkeit war sicher der größte Befreiungsschlag meines Lebens!
4) Abseits von Content Creator könnte man dich auch Influencerin & Travel Bloggerin, Fotografin, Beraterin und vieles mehr betiteln – welche Tätigkeiten füllen deinen beruflichen Alltag? Bei welchem Titel fühlst du dich persönlich am meisten angesprochen?
Ich habe beschlossen meinen Job nicht auf einen Bereich zu limitieren, weil vieles Hand in Hand geht und ich gerne Digitale Marketing-Projekte ganzheitlich betrachte. Ich liebe es etwas vom weißen Blatt Papier weg zu konzipieren und aber auch bis zum Ende zu betreuen. Außerdem kann man sich auf Instagram alleine nicht verlassen.
Mein beruflicher Alltag besteht, wenn man auf meinen Travel Blog und Instagram-Kanal schaut, eigentlich hauptsächlich aus Reisen. In Wahrheit ist mein Alltag aber viel mehr. Ich bin zwischen den Reisen auch viel in Wien, halte Workshops, berate Unternehmen beim strategischen Aufbau ihrer Social Media Kanäle, beim Aufsetzen der richtigen Strategie im Influencer Marketing, konzipiere Instagram oder Influencer Marketing Kampagnen (wie kürzlich die #madeforaustria Kampagne für SKODA), vermittle Influencer, erstelle Briefings, Kampagnenreports, Redaktionspläne und Content Konzepte und vieles mehr.
Und natürlich fotografiere ich auch viel – oft tausende Fotos pro Woche. Am meisten angesprochen fühle ich mich wohl als Content Creator & Strategist, aber der richtige Titel für all meine Jobs muss wohl erst erfunden werden.
5) Was ist das Schönste an deinem Job?
Alles! Die Vielfältigkeit der Aufgaben – natürlich das Reisen, das Fotografieren, das Kennenlernen von neuen Kulturen. Aber auch das tägliche Dazulernen, immer Neues starten und wach und aufmerksam bleiben. Das Schönste ist wohl, dass ich frei bin, das zu tun was ich wirklich tun möchte und das ist der große Trumpf der Selbstständigkeit!
6) Welche Herausforderungen stellen sich dir?
Auch so einige – das darf man nicht unterschätzen! Ich habe zwar auch eine kaufmännische Ausbildung, aber ohne meinen Steuerberater wäre ich verloren. Mir fällt es ehrlich gesagt nicht leicht den Überblick über meine Finanzen zu behalten. Da muss ich noch besser werden und ich habe jetzt erstmals auch eine Cash Flow Planung für das Jahr 2017 erstellt, die mir dabei helfen sollte zu wissen, wann welche Ausgaben auf mich zu kommen. Fragt mich nächstes Jahr wieder, man sagt ja da wird es mit der Sozialversicherung haarig.
Editor’s Note: Wir können diese Aussage so gut verstehen. Wir haben erst kürzlich Steuerberater gewechselt, da dieser Bereich auch unsere größter Herausforderung ist und wir uns davor nicht so gut betreut gefühlt haben. Zahlen und Lohnzettel sind einfach nicht unser Ding – aber zum Glück gibt es hierfür ja Experten die einem zur Seite stehen!
7) Die Fotografie gehört offensichtlich zu deinen großen Leidenschaften und wir können uns noch genau daran erinnern, als du vor ein paar Jahren bei uns im Office saßt und deine erste DSLR Kamera ganz neu hattest. Wie hast du dir in so kurzer Zeit (2 Jahre) so viel selbst beigebracht? Hast du Tipps für unsere LeserInnen?
Das war ein großer Moment für mich – als alte #iphoneonly Verfechterin… Nach Jahren der iPhone-Fotografie musste ich mit der DSLR noch mal bei Null starten. Nichts kam am Anfang so raus wie ich es wollte. Ich habe mir aber trotzdem geschworen nie im Automatik-Modus zu fotografieren!
Also habe ich die Kamera von Anfang an auf den manuellen Modus gestellt und mir viele, viele Youtube Tutorials angeschaut. Ich saß mit meiner Kamera in der Hand vor dem Computer und habe alle paar Sekunden das Tutorial-Video angehalten und direkt getestet – z.B. was passiert wenn ich die Blende verstelle, usw.
Der hilfreichste Faktor war aber (neben dem Üben, Üben, Üben) der Kontakt zu anderen Instagramern und Fotografen – im persönlichen Austausch lernt man am meisten und direktesten! Zum Glück ist die Community in Österreich sehr gut vernetzt und auch bereit zu helfen. Nichts ist schlimmer als Fotografen, die behaupten, gute Fotos kommen nur vom vielen Fotografieren – das ist einfach eine faule Ausrede um keine Tricks verraten zu müssen.
Also ein super Tipp ist auf jeden Fall auf Instameets zu gehen und sich dort mit anderen auszutauschen – ich kann die @igersvienna Community nur jedem sehr ans Herz legen!
8) Last but not least, was wolltest du immer schon über den Beruf als Instagrammerin & Co. loswerden oder richtig stellen?
Hinter jedem Foto steckt eine Geschichte! Das versuche ich in letzter Zeit wieder vermehrt zu fühlen, wenn ich durch Instagram scrolle. Wie viel Arbeit sich oft hinter einem Instagram-Foto verbirgt, was alles an Zeit und Liebe in diese Fotos gesteckt wird – das übersehen wir oft! Diese Wertschätzung geht einem manchmal bei der heutigen Bilderflut verloren. Und das möchte ich wieder mehr zelebrieren!
EN: There are some jobs out there, that still need to be named. Marion Vicenta has one of them. With a passion for photography, a huge following on Instagram, a background in journalism and marketing, as well as the strategic knowledge to consult companies, she is an all-in-one talent when it comes to social media and content creation. Of course, we had to sit down with her for a Job Report Q&A.
Marion joined Instagram in the beginning of 2011 as one of the first movers. While it took some convinving from her husband @lionheaded, she has stuck with it since. By the way, her first photo was one of their bedroom lamp and if you are wondering how her name @ladyvenom came about, you’ll just have to ask her yourself.
Before pursuing self-employment, Marion studied journalism and mediamanagement, worked in a publishing firm for a few years and then moved on to marketing in pay-TV. Marion says that her journalistic education has proven to be the perfect background for everything we like to call “content marketing” now adays and the years in marketing departments taught her all about strategy, how to create concepts, work with budgets and set KPIs – the things she now teaches her clients in form of consulting.
The choice to go fulltime self-employed was not a sudden one. Her first paid jobs on Instagram showed her that a new job field was slowly growing and during a 6-month period where she cut back at work (part time) and tried to invest more time into her path, she ran out of vacation days and decided she had to devote all of her time to what she loved most. Starting this year, she finally launched her own blog thetravelblog.at and has been traveling for all of 2017 so far. To Marion, self-employment was the biggest piece of freedom of her life so far!
When we asked her about the best part of her job, Marion answered: everything! Her work is so versatile and she loves the travels, photography and getting to know new cultures. Being able to do what and when you want it, is the biggest perk of working for yourself. The hardest part? Accounting and keeping tabs on the finances are still something Marion struggles with, but has created a cash flow plan for 2017 to keep a better overview and continue to improve her skills.
As a self-taught photographer, Marion swears by asking others for tips and watching tons of Youtube videos. Of course, practice is everything, but connecting with others and asking for input and help is just as important. She recommends groups and meet-ups like @igersvienna to find like-minded people that’ll gladly share a tip or two.
Last but not least, we asked her what she has always wanted to clarify or share about the job of an instagrammer. She says that the stories behind photos are the most inspiring to her. She tries to remind herself about how much work, effort and creativity goes into every single image created – something we should also keep in mind when making our way through the overflowing feeds.
9 thoughts on “Job Report: Marion Vicenta, Content Creator & Strategist”
Marion hat einfach die unglaublichsten Reisefotos ever und ich folge ihr auch schon echt lange – ich kann mich gar nicht erinnern seit wann eigentlich!
Danke für diesen tollen Report <3
Liebe Grüße
Jenny
Liebe Jenny,
das freut mich, vielen lieben Dank! :) Ich kann’s selbst gar nicht glauben, dass ich schon seit 6 Jahren auf Instagram bin… die Zeit vergeht wie im Flug (im wahrsten Sinne) ;)
Liebe Grüße & danke für’s Verfolgen meiner Reisen,
Marion
Marion macht einen super Job! Es war interessant über ihren Weg und ihre Ausbildung zu lesen.
LG Bea von Weblimbo
Hi Bea,
danke dir vielmals! Ich bemühe mich :) Die Ausbildung ist nie vorbei – in der Fotografie kann man nie auslernen, ich hab da noch einen weiten Weg zu gehen ;)
Liebe Grüße
Marion
wie immer ein super toller und interessanter job report.
Ein super spannender Post! Fast all das, was Marion macht, macht mir selbst unglaublich viel Spaß und es ist sehr motivierend zu lesen, dass es durchaus möglich ist, das zu verwirklichen – auch wenn es vielleicht noch keinen Beruf gibt, der genau das beschreibt, was man tut. Man tut es einfach trotzdem und ist damit vielleicht Vorreiter für andere :) sehr schönes Interview!
Liebst,
Kate
katinspiration.com/tipps-gegen-winterblues
Liebe Kate,
ahahah, ich muss zugeben das Schwierigste war wirklich den lieben Mädels von Daily Dose meinen Jobtitel in kurze Worte zu fassen ;) Ich ertappe mich auch dabei überall etwas anderes zu schreiben oder zu sagen, weil es einfach den richtigen Ausdruck noch nicht gibt ;) Wünsch dir auch alles Gute beim Beschreiten deines Weges, vielleicht finden wir ja bald mal einen Titel für das was wir alles tun :)
Liebe Grüße
Marion
Die Bilder von ihr sind wirklich so umwerfend und atemberaubend. Sie hat das perfekte Auge dafür – totalen Respekt!
Liebe Jen,
daaaaanke dir!! Freut mich, wenn’s dir gefällt! Ich hab ja bei meinen Fotos immer was auszusetzen, aber ich glaube da werde ich nie drüber hinwegkommen ;) Bemühe mich aber täglich nicht mein schärfster Kritiker zu sein ;-))
Vielen Dank nochmal & glg
Marion