Was gibt es im Sommer schöneres, als sich mit einem guten Buch auf die Terrasse, an den Strand oder ins Freibad zu setzen und die Sonnenstrahlen zu genießen? Und obwohl oft nichts über einen spannenden Krimi oder einen schnulzigen Liebesroman geht, sind wir in letzter Zeit vor allem in (Auto-) Biographien versunken. Von Prominenten, die ihren Weg und ihre Lebensgeschichte schildern, bis hin zu Personen, denen in ihrem Leben so viel Spannendes, Trauriges, Inspirierendes oder Tragisches widerfahren ist, dass es ein ganzes Buch füllt, sind auch diesmal wieder ganz unterschiedliche Bücher in unserer Reading List vertreten. Denn die unglaublichsten Geschichten schreibt eben meist doch das wahre Leben…
Wenn ihr, so wie wir, nicht genug von wahren Geschichten bekommen könnt, findet ihr übrigens auch in unserer letzten Reading List drei spannende Autobiographien, die es sich auf jeden Fall lohnt, zu lesen!
Michelle Obama ist eine der überzeugendsten und beeindruckendsten Frauen der Gegenwart. Als erste afro-amerikanische First Lady der USA trug sie maßgeblich dazu bei, das gastfreundlichste und offenste Weiße Haus zu schaffen, das es je gab. Sie wurde zu einer energischen Fürsprecherin für die Rechte von Frauen und Mädchen in der ganzen Welt, setzte sich für einen dringend notwendigen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem gesünderen und aktiveren Leben ein und stärkte außerdem ihrem Ehemann den Rücken, während dieser die USA durch einige der schmerzlichsten Momente des Landes führte. Ganz nebenbei zeigte sie uns noch ein paar lässige Dance-Moves, glänzte beim „Carpool Karaoke“ und schaffte es obendrein auch, zwei bodenständige Töchter zu erziehen – mitten im gnadenlosen Blitzlichtgewitter der Medien.
In diesem Buch erzählt sie nun erstmals ihre Geschichte – in ihren eigenen Worten und auf ihre ganz eigene Art. Sie nimmt uns mit in ihre Welt und berichtet von all den Erfahrungen, die sie zu der starken Frau gemacht haben, die sie heute ist. Warmherzig, weise und unverblümt erzählt sie von ihrer Kindheit an der Chicagoer South Side, von den Jahren als Anwältin und leitende Angestellte, von der nicht immer einfachen Zeit als berufstätige Mutter sowie von ihrem Leben an Baracks Seite und dem Leben ihrer Familie im Weißen Haus. Gnadenlos ehrlich und voller Esprit schreibt sie sowohl über große Erfolge als auch über bittere Enttäuschungen, den privaten wie den öffentlichen. Dieses Buch ist mehr als eine Autobiografie. Es enthält die ungewöhnlich intimen Erinnerungen einer Frau mit Herz und Substanz, deren Geschichte uns zeigt, wie wichtig es ist, seiner eigenen Stimme zu folgen.
„If you don’t get out there and define yourself, you’ll be quickly and inaccurately defined by others.“
Als junger, abenteuerlustiger Business-School-Absolvent auf der Suche nach einer Herausforderung lieh Phil Knight sich von seinem Vater 50 Dollar und gründete eine Firma mit einer klaren Mission: qualitativ hochwertige, aber preiswerte Laufschuhe aus Japan importieren. In jenem ersten Jahr, 1963, verkaufte Knight Laufschuhe aus dem Kofferraum seines Plymouth Valiant heraus und erzielte einen Umsatz von 8000 Dollar. Heute liegen die Jahresumsätze von Nike bei über 30 Milliarden Dollar. In unserem Zeitalter der Start-ups hat sich Knights Firma Nike als Maßstab aller Dinge etabliert und sein „Swoosh“ ist längst mehr als nur ein Logo. Es ist ein Symbol von Geschmeidigkeit und Größe, eines der wenigen Icons, die in jedem Winkel unseres Erdballs sofort wiedererkannt werden.
Aber Knight selbst, der Mann hinter dem Swoosh, ist immer ein Geheimnis geblieben. Jetzt erzählt er endlich seine Geschichte. Seine Memoiren sind überraschend, bescheiden, ungeschönt, humorvoll und handwerklich meisterhaft.
Ich bin ich bin ich bin – Maggie O’Farrell
Von Anfang an bestimmt der Tod ihr Leben: als Maggie O’Farrell im Alter von 8 Jahren beinah an einer unbekannten Virusinfektion starb. Als sie mit 15 aus Übermut und Freiheitsdrang einen törichten Fehler beging. Als sie in der Idylle des Lake District eine zutiefst verstörende Begegnung hatte. Oder als sie in einer unterbesetzten Klinik mit inkompetentem Personal bei der Geburt ihrer ersten Tochter fast gestorben wäre. An den unterschiedlichsten Orten, zu unterschiedlichen Zeiten lenkte der Tod Maggie O’Farrells Leben. Ihre tiefgründige, außergewöhnliche Geschichte stellt existenzielle Fragen: Wie würde ich handeln, wenn ich in tödliche Gefahr geriete? Was stünde für mich auf dem Spiel? Und, nicht zuletzt, wer würde ich danach sein? »Ich bin, ich bin, ich bin« ist ein Buch, das man mit einem neuen Gefühl der Verletzlichkeit aus der Hand legt, mit dem Gefühl, dass jeder neue Herzschlag zählt.
„[…] the things in life which don’t go to plan are usually more important, more formative, in the long run, than the things that do”
Der Killer kam immer nachts: Von 1976 bis 1986 ereignete sich in beschaulichen Vororten in Kalifornien eine Vergewaltigungs- und Mordserie, die das ganze Land erschütterte. Plötzlich stand der Mörder im Schlafzimmer und weckte seine Opfer mit dem grellen Schein seiner Taschenlampe. Immer wieder entkam er unerkannt in die Dunkelheit.
Michelle McNamara war noch ein Kind, als dieser Killer umging. Als Erwachsene hat sie sich auf seine Spur begeben und über acht Jahre auf eigene Faust ermittelt und erzählt somit auch ihre eigene Lebensgeschichte. Um dem Mörder zu folgen, musste sie sich selbst in die Dunkelheit begeben: in den Kopf eines geisteskranken Menschen, der der Polizei auf unerklärliche Weise immer einen Schritt voraus blieb.
Michelle McNamara kam dem Monster immer näher – und starb, kurz bevor sie ihr Buch fertigstellen konnte. Zwei Freunde beendeten es für sie. Nach Erscheinen wurde es zum Bestseller. Als der Killer kurz darauf endlich gefasst wurde, gab es schließlich auch eine letzte entsetzliche Antwort auf die Frage, wie es ihm gelungen war, so lange unerkannt zu bleiben.
My Thoughts Exactly – Lily Allen
Ich bin eine Frau.
Ich bin eine Mutter.
Ich war eine Ehefrau.
Ich trinke.
Ich habe Drogen genommen.
Ich habe geliebt und wurde enttäuscht.
Ich bin eine Gewinnerin und Versagerin.
Ich bin Songschreiberin.
Ich bin all das und so vieles mehr.
Wenn Frauen beginnen, ihre Geschichte zu erzählen, laut und deutlich und ehrlich, wird das die Welt verändern – zum Besseren. Das Buch von Lily Allen wird zahlreichen Frauen Trost und Inspiration sein.
Lily Allen nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie ist wild, schockierend ehrlich, lustig und eigensinnig. Aber so war sie nicht immer. In einer Reihe von Essays, die sich mit ihrem Leben, ihren Gedanken und Meinungen befassen, hat Lily zum ersten Mal alles offengelegt. My Thoughts Exactly ist eine Erforschung eines durcheinander geratenen Geistes und eines komplexen Lebens. Beginnend mit ihrer Isolation in der Kindheit, gefolgt von dem großen Erfolg in ihrer Karriere, bis sie wieder so allein war wie früher, hinterfragt Lily alles, was sie über sich selbst weiß, und sucht in ihrem Leben nach Antworten auf die Frage, die sie seit jeher zu beantworten versucht hat: Wer bin ich? Es geht um ein Leben im Chaos, abhängig von Alkohol, Drogen und Sex. Es geht um die Kämpfe der Abhängigkeit von der Liebe und anderen, um ihre eigene Identität zu schaffen sowie um ihre Abhängigkeit von der Musik, um sich selbst zu helfen. Es geht aber auch um Feminismus, Boulevardpresse, Geld, vorgetäuschte Orgasmen, schlechte Manager, Ruhm, sexuellen Missbrauch, geistige Gesundheit, Narzissmus, Co-Abhängigkeit, Festivals, Mutterschaft, Stalking und Parkstrafen… My Thoughts Exactly ist traurig, schockierend und brutal sein. Aber es ist auch lustig, herzzerreißend und vor allem wahr.
Feuer im Kopf – Susannah Cahalan
Susannah Cahalan ist jung, attraktiv, frisch verliebt, eine aufstrebende Journalistin – und gerät über Nacht in den schlimmsten Albtraum ihres Lebens. Innerhalb kürzester Zeit erkrankt sie schwer, leidet an Wahnvorstellungen und wird binnen weniger Wochen zum Schwerstpflegefall in der Psychiatrie. Vollgepumpt mit Medikamenten wird sie ans Bett gefesselt und vegetiert vor sich hin – dem Tod näher als dem Leben. Doch ihre Familie gibt nicht auf bis endlich der renommierte Neurologe Souhel Najjar hinzugezogen wird. Er findet heraus, dass Susannah an einer erst vor kurzem entdeckten Autoimmunerkrankung leidet, in deren Verlauf der Körper das eigene Gehirn angreift und Symptome wie Schizophrenie, Autismus und Wahnvorstellungen erzeugt. Einmal richtig diagnostiziert, sorgen die geeigneten Medikamente rasch und dauerhaft für Genesung und Susannah gewinnt ihr Leben zurück.
Ihre Schilderung des Leidensweges ist eine bewegende und aufregende Geschichte über Familie, Liebe, Hoffnung und darüber, wie sich ein perfektes Leben innerhalb kürzester Zeit in eine Katastrophe verwandeln kann. Ein fesselndes Buch, das man nicht aus der Hand legen kann, bis die letzte Seite verschlungen ist.
“Sterben ist nicht das Ende der Welt”, hat ihre Mutter einmal gesagt. Doch erst jetzt beginnt Nina Riggs den Satz zu verstehen: Mit 38 Jahren hat sie unheilbar Krebs, die Ärzte geben ihr noch 18 bis 36 Monate. Wie lebt man ein Leben, dessen Ende feststeht, das aber dennoch gelebt werden will? Wie macht man Pläne für den Urlaub, wie spricht man mit den Kindern, und wie ist man weiterhin eine liebende Partnerin? Nina Riggs hat ein Buch geschrieben über ihre letzten Monate, das keine Krankengeschichte ist und keine heldenhafte Kampfansage an den Krebs. Es ist ein Buch über den Zweifel und die Angst, aber auch über die unendliche Schönheit des Augenblicks und den beharrlichen Blick nach vorn. Es ist ein Buch darüber, wie sehr das Leben leuchtet, auch in seinen dunkelsten Momenten.
Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt – Maya Angelou
Die Ikone der afroamerikanischen Literatur, ihr epochemachendes Werk: Maya Angelou wächst in den Dreißigerjahren im Kramerladen ihrer Großmutter am Rande einer Baumwollplantage auf. Für sie und ihren Bruder ein Ort des Zaubers und des Spiels inmitten einer schwarzen Gemeinde, die der Hass und die Armut auszulöschen droht … Dieses Buch erzählt die Geschichte eines trotzigen Mädchens im Kampf gegen unvorstellbare Widerstände. Und zur gleichen Zeit singt es die schönste Hymne auf die weltverändernde Kraft der Worte, der Fantasie, der Zärtlichkeit im Angesicht des Grauens.
Long Live The Tribe of Fatherless Girls – T. Kira Madden
Acclaimed literary essayist T Kira Madden’s raw and redemptive debut memoir is about coming of age and reckoning with desire as a queer, biracial teenager amidst the fierce contradictions of Boca Raton, Florida, a place where she found cult-like privilege, shocking racial disparities, rampant white-collar crime, and powerfully destructive standards of beauty hiding in plain sight.
As a child, Madden lived a life of extravagance, from her exclusive private school to her equestrian trophies and designer shoe-brand name. But under the surface was a wild instability. The only child of parents continually battling drug and alcohol addictions, Madden confronted her environment alone. Facing a culture of assault and objectification, she found lifelines in the desperately loving friendships of fatherless girls.
With unflinching honesty and lyrical prose, spanning from 1960s Hawai’i to the present-day struggle of a young woman mourning the loss of a father while unearthing truths that reframe her reality, Long Live the Tribe of Fatherless Girls is equal parts eulogy and love letter. It’s a story about trauma and forgiveness, about families of blood and affinity, both lost and found, unmade and rebuilt, crooked and beautiful.
3 thoughts on “Reading List: Biographien, die man gelesen haben sollte”
So tolle Lesetipps !
BTW hab mir nach eurem letzten Beitrag 2 der Bücher angelegt and sie geliebt !! <3
Super Thema für einen Beitrag, danke für die Tipps! Ich würde noch Trevor Noah: Born a Crime hinzufügen – so ein tolles, wenn auch teilweise sehr schockierendes Buch über die Kindheit und Jugend Noahs in Südafrika. Habe beim Lesen oft herzlich gelacht und war auch wie gesagt ebenso oft fassungslos.
Liebe Grüße
Charlotte
Liebe Charlotte,
vielen lieben Dank für den Input – das Buch ist schon in der letzten Reading List vorgekommen, darum haben wir es hier ausgelassen!
Alles Liebe,
Kathi