Je älter wir werden, desto mehr Wertschätzung haben wir für hochwertiges, zeitloses Design. Wenn wir an unsere erste Studentenwohnung (inklusive Wand-Tattoos) zurückdenken, können wir kaum glauben, dass uns diese Dinge einst gefallen haben. Doch gut Ding (und Geschmack) braucht Weil. Während früher der größte Fokus auf möglichst zahlreichen Deko-Kissen und Duftkerzen lag, stehen jetzt ästhetisch-ansprechende Schranklösungen und wunderschöne Küchen auf unserer Interior-Wunschliste. Reform kombiniert diese Ansprüche durch die individuelle Gestaltung der Metod-Küchenschränke von IKEA und bringt somit die zeitlose Attraktivität von Möbeln in die Kochbereiche. Das Ziel? Ein Modernes Küchendesign (und Schränke), die mit dem entsprechenden Preisschild den Test der Zeit bestehen.
Während Kathi aktuell voll im Planungsfieber für eine neue Küche ist, hat Vicky erst letzte Woche ihrem IKEA Pax Schrank mit Fronten von Reform einen neuen, erwachsenen Look verpasst. Denn: Nachwuchs bedeutet auch ein bisschen Anpassungsbedarf im Zuhause! Was die letzten zwei Jahre das Schrankzimmer war, wird bald das Kinderzimmer sein.
Anlässlich diesem wohnlichen Wandel der sich zur Zeit bei uns unterbreitet durften wir die beiden Reform Gründer Michael und Jeppe zum Interview bitten und ihnen im Rahmen dessen Fragen zu ihrer genialen Geschäftsidee, den sorgfältig gewählten Designern und natürlich auch der persönlichen Inspiration stellen.
- Reform vereint Architektur, Design und Raumgestaltung, um benutzerfreundliche und anpassungsfähige Küchen zu kreieren.
Zwei Fragen gleich zu Beginn: Woher kennt ihr euch und wie kamt ihr 2014 auf diese Geschäftsidee?
Michael: Mein jüngster Bruder ist einer von Jeppes guten Freunden, so dass wir uns zwar kannten, aber noch nie zusammengearbeitet haben. Wir trafen uns Ende 2014 und teilten die Erfahrung, dass wir selbst versuchen, eine Küche zu kaufen und einfach nichts finden konnten, was unseren Ansprüchen gerecht wurde. Die Küchen auf dem Markt waren entweder zu teuer oder langweilig und hässlich. Das brachte uns auf die Idee, eine coole Küchenmarke zu entwickeln, die Menschen wie uns gefallen würde. Die Marke sollte sich auf wirklich schöne Küchen konzentrieren, einen fairen Preis haben und von der Liebe zum Design getrieben sein. Wir wollten die coolste Küchenmarke der Welt gründen. Unser Ziel war (und ist), dass Reform innerhalb von weniger als 10 Jahren die erste Wahl für eine coole Küche auf der ganzen Welt sein sollte.
- Wie beginnt man ein solches Projekt? Was waren damals die ersten Schritte?
Michael: Der erste Schritt ist das persönliche Engagement und der Einsatz. Wenn man ein Start-up gründet, muss man viel Ausdauer und harte Arbeit auf sich nehmen bevor es gut läuft, also ist das Engagement füreinander der Schlüssel zum Anfang. Dann denkt man darüber nach, wie man so schnell wie möglich auf den Markt gehen kann, erhält Feedback und beginnt dann mit dem Verkauf
Jeppe: Just do it! Das ist so ein Klischee! Im Grunde genommen muss man herausfinden, wofür man sich leidenschaftlich engagiert, sonst wird es sehr bald sehr hart werden… man muss viel arbeiten, es werden manchmal schwere Zeiten kommen, also muss man lieben, was man tut. Man verbringt viele Stunden mit der neuen Unternehung, also muss man es auch wirklich interessant finden. Ich arbeite (noch) die ganze Zeit. Dann ist da noch der “product-market-fit”; verkauft keine Surfbretter, wenn es kein Wasser gibt – ihr versteht schon.
Und macht es nicht alleine… sucht euch einen oder zwei Partner; wenn es darum geht sich gegenseitig zu unterstützen, aber auch in guten Zeiten. Man braucht immerhin auch jemanden, mit dem man feiern und Champagner trinken kann!
- Warum auf IKEA-Basis?
Michael: IKEA war für uns ein guter Weg, schnell auf den Markt zu kommen. Die Boxen von IKEA haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, und sie sind weltweit erhältlich.
Wir haben immer geplant, dass wir früher oder später unsere eigenen Schränke herstellen werden, um unsere Kunden noch besser zu betreuen und ihnen ein besseres Erlebnis zu bieten. Dies ist jetzt der Fall. Man kann eine vollständig maßgeschneiderte Reform-Küche kaufen.
- Wie kam es zu der Auswahl der Designer, mit denen Reform arbeitete?
Jeppe: Wir arbeiten nur mit Designern zusammen, die eine Ästhetik vertreten, an die wir glauben und die uns gefällt. Ich persönlich bin ein Fan von vielen unserer Designer, bevor sie eine Küche für uns entworfen haben. Wir haben also auch aus einem “Bauchgefühl” heraus ausgewählt – Designer und Architekten, die wir schon vor einer Zusammenarbeit mit Reform respektieren.
Michael: Im Grunde genommen verbringen wir viel Zeit damit, zu überlegen, mit wem wir zusammenarbeiten. Es ist sehr wichtig für uns, dass Reform und unsere Designer die Leidenschaft für Design teilen und wir zur Marke des jeweils anderen passen.
Nachdem wir uns für einen Designer entschieden haben, können wir uns glücklich schätzen, dass wir nur sehr wenige Ablehnungen erhalten. Sie alle sind der Meinung, dass es die perfekte Kombination ist, etwas sehr Cooles und gleichzeitig Erschwingliches zu machen.
- Küchen sind kein kleines Unterfangen.
Habt ihr die ersten Prototypen selbst „gebastelt“? Wo werden die Fronten für Reform heute produziert?
Michael: Sowohl Jeppe als auch ich können handwerklich arbeiten, auch wenn wir nicht richtig dafür ausgebildet sind. Die ersten paar Küchen, die wir geliefert haben, waren selbstgemacht. Schon von Anfang an wussten wir, dass wir wirklich fähige Handwerker und jemanden finden mussten, der uns bei der Herstellung unserer Fronten hilft. Wir haben jetzt 3 Fabriken mit denen wir wirklich eng zusammenarbeiten. Sie alle produzieren hauptsächlich für uns – unsere Beziehung ist wirklich eng. Da unsere Designs so unterschiedlich sind, haben wir viele kleinere Sublieferanten in ganz Europa, aber unser 1000 m2 großes Lager befindet sich in Litauen. Dort sammeln wir alle Teile, die für eine Küche benötigt werden und versenden sie dann direkt an Kunden rund um den Globus.
- Was sind eure größten Erfolge der letzten 6 Jahre?
Michael: Auf persönlicher Ebene liebe ich einfach meine Arbeit, und unsere mehr als 80 Mitarbeiter auf der ganzen Welt inspirieren mich jeden Tag mit ihrer harten Arbeit und ihrem Einfallsreichtum.
Auf beruflicher Ebene bin ich wirklich stolz auf Reform. Wir sind auf dem Weg, die führende Küchenmarke der Welt zu werden – und ich bin sicher, dass wir dies innerhalb weniger Jahre erreichen werden.
Jeppe: Das erste, was mir in den Sinn kommt, sind meine beiden kleinen Kinder im Alter von 1 und 2 Jahren (und dann natürlich ihre Mama, meine Freundin – die ich glücklicherweise abbekommen habe). Und gleich danach kommt natürlich Reform, und das, was wir in nur 6 Jahren geschafft haben. Ich bin sehr stolz auf unser Team; sie alle sind talentiert und ehrgeizig, und ohne sie hätten wir es nicht geschafft. Ich bin auch stolz auf die Art und Weise wie Reform die “langweilige” Küchenindustrie herausfordert; wir sind wirklich bestrebt, (schnell) vorausschauend und innovativ zu sein, wenn es um Küchen geht; wir bringen das Küchendesign auf ein neues Niveau.
- Alles fing mit dem „IKEA-Weg zu deiner Küche“ an – doch nun gibt es ein eigenes Schranksystem von Reform. Worin liegt der Mehrwert für den Kunden gegenüber dem ursprünglichen Konzept auf IKEA Basis?
Michael: Das IKEA-System bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, wir können den Leuten immer noch empfehlen, IKEA “zu hacken”. Abgesehen von dem Ärger, bei IKEA zu bestellen, zwei Lieferanten für Ihre Küche und eine begrenzte Auswahl an Hardware und Oberflächen zu haben, ist IKEA immer noch etwas, das wir für die Heimwerkertypen empfehlen. Wenn man jedoch wie die meisten unserer Kunden ist, zieht man es vor, dass Reform alles liefert. Wir haben die Hardware aufgerüstet und die Auswahl an Schrankdesigns erweitert. Dies bietet einem – in Kombination mit unseren eigenen Holz- oder Aluminiumschubladen – ein wirklich hochwertiges Küchenerlebnis.
- Wir selbst befinden uns derzeit mitten in der Phase des “alles neu machen”. Kathi plant eine neue Wohnung, und Vicky freut sich über einen völlig neuen Look für ihr IKEA Pax dank gebürsteter Aluminiumfronten von Reform. Denn: Der Kleiderschrank kommt ins Schlafzimmer, um Platz für ein Kinderzimmer zu schaffen… Pinterest ist also das Gebot der Stunde – aber uns interessiert: Wo sammeln´t ihr eure Einrichtungsideen? Was inspiriert euch für die eigenen vier Wände)
Jeppe: Von vielen verschiedenen Orten; es kann in einem Aufzug sein; wie die Materialien zusammenwirken, auf der Strasse; ich bin sehr neugierig und schaue mir alles und jeden an (lacht). Leute, die ich treffe und mit denen ich mich unterhalte, und Musik, Bücher, Zeitschriften, Kunst, Museen. Aber ich verfolge auch viele Künstler auf Instagram, also lasse ich mich auch von diesen sozialen Medien inspirieren.
- Last but not least: Was darf in euren Küchen nicht fehlen?
Michael: Je nachdem, wie das Leben und die Prioritäten gestaltet sind, variiert die Küche der Träume sehr stark. Meine Familie verbringt sehr viel Zeit in der Küche, also muss das Design gut sein. In meinem Berliner Apartment habe ich eine MATCH – die von Muller Van Severen entworfene Küche. Sie ist wunderschön. Außerdem musste ich einen zusätzlichen Kühlschrank einbauen, nachdem ich Veganer geworden bin! Alles Grünzeug und Obst, das ich lagern muss, füllt meinen Kühlschrank auf. Außerdem backe ich jeden Tag frühmorgens Brot, daher ist ein guter Ofen der Schlüssel.
Jeppe: Salz. Und Kaffee – mein Morgenkaffee ist so wichtig für mich (Leben mit zwei kleinen Kindern…)