Wir können uns noch gut daran erinnern, wie es sich angefühlt hat, als wir damals in unser erstes Büro gezogen sind. Wir haben uns das kleine Zimmer zusammen geleistet und waren bei einer anderen Agentur eingemietet. Das Zimmer in der Gartengasse war damals wie ein Tor zu einer neuen Welt, einer Welt als Selbstständige, ein Schritt in die Unabhängigkeit. Gleichzeitig war es aber auch unsere erste finanzielle Verpflichtung, wenn auch nur klein, aber doch hat sich das Büro als ernst zu nehmende, monatliche Aufgabe angefühlt. Drübergetraut haben wir uns trotzdem und sind seither stetig gewachsen. Nicht im Leben hätten wir uns erträumt, dass wir irgendwann ein viel größeres Office haben würden, das wir selber mieten – geschweige denn, dass wir uns Mitarbeiter leisten könnten. Nichts davon war so richtig geplant, passiert ist es irgendwie trotzdem. Heute haben wir beide eine Assistentin, zwei redaktionelle Mitarbeiter für die Seite und einen Store, in dem über 10 Angestellte beschäftigt sind. Wie es uns mit dieser großen finanziellen aber auch zeitlichen Verpflichtung geht, wie es sich anfühlt, Mitarbeiter zu haben und ob wir es wieder so machen würden, erzählen wir euch im heutigen Heart to Heart!
Für Kathi ging der Weg langsam von einer Mitarbeiterin bis zum großen Team: Unsere erste offizielle Mitarbeiterin war Nina und ich würde sagen, sie war der beste Einstieg in die Welt als Arbeitgeber, den man sich vorstellen kann. Trotzdem haben wir vorher lang hin und her überlegt: wollen wir unser Baby aus der Hand geben? Wird ein Mitarbeiter es so behandeln, wie wir es auch machen würden? Können wir uns das auf die Dauer überhaupt leisten? Die Pro’s haben definitiv überwogen und so ist Nina schon seit Jahren ein Teammitglied von The Daily Dose. Seit letztem Jahr sind wir dank Nora zu viert und ich persönlich habe seit über einem Jahr eine Assistentin, die mir bei allen möglichen Dingen hilft und mich unterstützt, sowohl beim Content wie auch bei der Buchhaltung, Social Media oder privaten Angelegenheiten. All das fühlt sich aber sehr flexibel und leicht an im Gegenzug zu den 10 Mitarbeitern, die ich nun bei Babetown beschäftige. Abgesehen von der riesigen, monatlichen, finanziellen Belastung, müssen auch Dienstpläne geschrieben werden. Man setzt sich mit der Arbeiterkammer auseinander, mit Dienstvorschriften, mit Schichtplänen, mit Pausenzeiten, mit Arbeitskleidung, mit Kranken- und Urlaubstagen und plötzlich wirkt alles, was man vorher gemacht hat, wie ein Kinderspiel. Mir hat diese Verantwortung im Vorfeld wirklich riesige Angst bereitet und mich Nächte lang nicht schlafen lassen – aber jetzt, nach zwei Monaten als Arbeitgeberin, kommt langsam eine Routine ins Spiel, ich weiß was und wann es zu tun ist und das Beste ist, dass wir jetzt schon so eng mit unseren Mitarbeiterinnen zusammengewachsen sind, dass es sich anfühlt wie eine große Familie. Viele haben mich davor gewarnt, dass Angestellte zu haben, vor allem so viele wie wir, der schwierigste Part in unserem Business sein wird. Ich empfinde das bis jetzt nicht so, sondern als Bereicherung für mein Leben, als Herausforderung der ich mich gestellt und sie gemeistert habe, als ein neuer Weg, der sich mir eröffnet hat und ich glaube, Arbeitgeberin zu sein liegt mir. Was mir anfangs Angst gemacht hat, macht mich jetzt stolz, was mir wie eine Bürde erschien, ist jetzt mein Alltag, der sich gar nicht mehr so schwer anfühlt, wie zu Beginn. Natürlich ändert sich das ganze Leben, wenn man plötzlich nicht mehr nur für sich alleine entscheiden kann, sondern für ein großes Team verantwortlich ist, gleichzeitig empfinde ich es als unheimlich wertvolle Aufgabe und ein Learning, das mir niemand mehr nehmen kann.
Coming together is a beginning. Keeping together is progress. Working together is success.
Für Vicky ist die Tatsache, Arbeitgeberin zu sein, mitunter der größte Erfolg ihrer Karriere: Ich kann mich noch genau erinnern wie lange Kathi und ich überlegt haben, ob wir unser Team erweitern können – und sollen. Wir sind das absolute Dream-Team! Es kostete damals viel Überwindung jemanden in unsere kleine Bubble zu lassen. Sowohl emotional als auch finanziell. Ich weiß noch wie oft wir gerechnet haben, ob sich das “eh alles ausgeht”.
Im Sommer 2017 half mir meine Schwester für drei Monate mit meinem Blog Bikinis & Passports und dabei, eine Assistentin zu finden bevor sie nach Australien ging. Seit Ende 2017 gehört Lea, die sich damals initiativ beworben hat, zu meinem Team und hilft mir hinter den Kulissen mit allem von Organisation, der Buchhaltung bis hin zur Content Creation und Umsetzung von Kooperationen. Sie war zwei Jahre auf 10-Stundenbasis angestellt – nun hat sie ein abgeschlossenes Studium, unzählige Praktika und viel Motivation vorzuweisen. Für mich stand es nie zur Debatte sie gehen zu lassen. Doch ich musste mich im Herbst letzten Jahres mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sie schlichtweg überqualifiziert war für den geringfügigen Assistenzposten. Mehr Stunden für die Mitarbeiterin bedeutet als Arbeitgeberin nicht nur eine höhere finanzielle Verantwortung, sondern auch mehr loszulassen. Ich musste mir überlegen wie ich sie beschäftigen kann und wie ich mehr delegieren kann. Als Selbständige neigt man oft dazu, dass man glaubt in jeden Prozess involviert sein zu müssen. Doch ich weiß, ich kann nur wachsen wenn das Team wächst und man den Qualifikationen der Mitarbeiter vertraut. Was mir vor einem Jahr noch unheimliche Angst gemacht hat, fühlt sich heute wie eine absolute Selbstverständlichkeit an. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es war als Kathi und ich nur zu zweit waren. Nina, Nora, Lea und alle anderen, die bei The Daily Dose oder meinem Blog involviert sind, sind eine absolute Bereicherung. Es macht mich so stolz, dass ein Hobby nicht nur zu meinem und Kathi’s Beruf wurde, sondern dass wir damit auch Arbeitsplätze für andere Frauen geschaffen haben!
3 thoughts on “Heart to Heart: Angestellte”
Hallo ihr Lieben :) ein toller Beitrag und eine schöne Einsicht in eure Sichtweise und wie ihr mit so viel Verantwortung umgeht.
Würdet ihr in Zukunft auch Praktikanten für 3-6 Monate aufnehmen ?
Liebe Grüße
Sarah :)
Toller Beitrag und sehr motivierend.
Mich würde ein Beitrag über Kathis und Julias babetown interessieren. Sprich alles von der Entstehung der Idee bis hin zu Hintergrundinformationen. Was musste alles organisiert werden, wie seid ihr vor gegangen? Ich finde das total spannend und ehrlich gesagt für mich etwas hilfreich, da ich mit dem Gedanken spiele auch etwas eigenes auf die Beine zu stellen.
Ich wollte euch an diese Stelle nochmal sagen, wie sehr ich euch schätze, auch wenn ich euch nicht persönlich kenne. Ihr seid eine Wahnsinns Inspiration und echte powerfrauen <3
Liebste Grüße
Edyta
ein sehr schöner Beitrag :) ihr könnt sehr stolz sein, darauf was ihr geleistet habt u ihr seid eine mega tolle Inspiration für mich :)
glg katy