Schon mal vor einem leeren Blatt Papier gesessen, und einfach nicht gewusst, wie man beginnen soll? Manchmal sprudeln einem die Ideen nur so aus dem Kopf, doch an anderen Tagen streikt die Kreativität. Die Gedanken im Kopf drehen sich, man ist aufgewühlt und die zündende Idee lässt auf sich warten. Im Kopf herrscht gähnende Leere. Ziemlich schlecht, wenn man in einer Branche arbeitet, in der jeden Tag aufs Neue Kreativität gefragt ist und in der man mit ständig neuem Content sein tägliches Brot verdient. Wie wir damit umgehen, wenn bei uns die Kreativität streikt, erzählen wir euch heute:
Um wirklich sein zu können, muss Nina etwas mit Leidenschaft machen, und ab und zu mal aus ihren Routinen ausbrechen: Wie schön es doch wäre, wenn es einen Knopf für die Kreativität gäbe. Dem ist aber nicht so, zumindest habe ich bei mir leider noch keinen gefunden. Wenn man mich in der Schule gefragt hätte, ob ich mich für kreativ halte, hätte ich sicherlich lauthals mit einem „Ja!“ geantwortet. Pferde die fliegen können, ein Haus, das auf einem Regenbogen gebaut ist, und Fahrräder die sprechen können, waren damals meine Realität. Doch leider hab ich diese Kreativität im Laufe meiner Schulzeit und dem Studium erfolgreich abgelegt. Warum? Weil uns beigebracht wird systematisch zu denken. Anstatt Dinge wirklich zu verstehen wird auswendig gelernt, es schleichen sich Muster in unser Denkverhalten und Routinen in unseren Alltag ein. Sobald etwas Routine ist, muss das Gehirn weniger darüber nachdenken, denn wir machen Dinge automatisch. Das Fazit: Unser Hirn wird faul. So in etwa ist das auch bei mir und meiner Kreativität. Umso mehr Routine ich in meinem Alltag habe, desto weniger kreativ fühle ich mich.
Was mir persönlich sehr dabei hilft meine Kreativität anzukurbeln, ist daher ganz einfach der Bruch von Routinen: Einfach mal einen anderen Weg ins Büro nehmen, den Tagesablauf verändern und Sport mal morgens anstatt immer abends zu machen. Oder einfach mein Laptop einzupacken und den Arbeitsplatz in ein Café verlegen. All das hilft mir sehr dabei, auf neue Ideen zu kommen. Mir ist natürlich bewusst, dass nicht jeder so einfach seine Arbeit woanders erledigen kann, aber oft sind es die kleinen Veränderungen, die schon viel bewirken. Man kann zum Beispiel mal ganz bewusst in einen anderen Supermarkt gehen, als in den, wo man bereits alle Regale auswendig kennt. Oder man kann mal einen anderen Sport ausprobieren, bei dem man aus seiner gewohnten Routine ausbrechen muss.
Etwas wertvolles in Hinsicht auf Kreativität konnte ich während meiner Schulzeit und dann weiterführend im Studium jedoch lernen: Richtig kreativ bin ich nur dann, wenn mich etwas auch wirklich interessiert. Ohne Leidenschaft geht gar nichts, aber sobald mich etwas wirklich begeistert, dann kommen die guten Ideen meistens ganz von selbst. Wie sagt man so schön, “The best way to get things done is to start” – wenn die Kreativität mal wirklich ganz ausbleibt und man eine Deadline für etwas hat, ist es immer noch am besten einfach mal anzufangen. Meistens kurbelt das die Kreativität dann ganz von selbst an.
Vicky ist in der Freizeit immer am kreativsten: Es ist bei mir wie ein verflixter Teufelskreis – je mehr Aufgaben sich auf der To-Do sammeln, desto schwerer wird es für mich diese kreativ anzugehen. Natürlich beinhaltet unser Beruf auch Tätigkeiten, die wenig Kreativität benötigen (Buchhaltung, Inbox abarbeiten, Postwege und manche Meetings), doch natürlich dreht sich bei uns Vieles um den Content auf unseren Kanälen. Angefangen von den täglichen Beiträgen hier auf der Seite bis hin zu den Instagram Stories, täglichen Looks oder die Erstellung von Kooperationskonzepten für Kunden, geht es darum, euch viel Unterschiedliches zu zeigen und euch damit zu inspirieren. Doch natürlich gehen wir auch durch Phasen, in denen wir selbst nur wenig inspiriert sind. Das ist bei mir meistens direkt an Stress gekoppelt. Ich bin in meiner Freizeit, in den eigenen vier Wänden und im Urlaub mit Abstand am kreativsten. Dann kommen mir Ideen für Blogposts, ich fühle mich inspiriert mir mehr Mühe für meine Looks zu geben und nehme mir die Zeit tolle Rezepte zu kochen.
Wenn ich also merke, dass sich bei mir die Kreativität verabschiedet und ich mir bei den Gestaltung von Beiträgen besonders schwer tue, dann hebe ich mir diese Tätigkeiten manchmal für das Wochenende auf. Ist zwar bestimmt keine ideale Lösung, denn irgendwie ist es ja wieder Arbeit, doch wenn am Sonntag der Wecker nicht schon um 7.00 läutet, man bei Sonnenschein ausgiebig brunchen war und dann ein bisschen auf der Terrasse in einer VOGUE geschmökert hat oder eine Stunde auf Pinterest verbracht hat, kommen die Ideen auf einem wieder viel einfacher. Sprich: Ich versuche Kreativität so gut es geht (was natürlich eigentlich nicht geht) von den restlichen To-Dos zu lösen. Ich versuche die Tage der Woche so zu gestalten, dass ich an manchen Tagen nur unterwegs bin und Meetings habe, dann wiederum andere Tage habe an denen ich nur am Laptop bin um Dinge abzuarbeiten. Schöne Bilder und emotionale Texte schreibe ich am liebsten im privaten Umfeld. Das ist am Ende des Tages ja auch irgendwie der Ursprung des Bloggens und dort, wo ich vor 10 Jahren angefangen habe… ♥
Kathi nutzt ihre Notizen im Handy, um kreative Gedanken festzuhalten: Ich glaube ja, dass man Kreativität an sich nicht lernen kann. Darum ist es auch schwer, Kreativität zu steuern. Je mehr Freiraum man hat, umso schöner können die Gedanken fließen. Oder aber, man schöpft aus kleinen Alltagsgedanken große Ideen. Für mich ist es zum Beispiel mit meinen Texten so, die viele von euch mögen. Je strenger ich im Alltag eingespannt bin, umso weniger kreativen Freiraum gibt es für meine Kolumnen. Aber teilweise gehe ich durch die Straße, oder stehe unter der Dusche, und mir schwebt ein Gedanke zu. Wenn ich schnell genug bin und ihn festhalte, kann ich den dann ausspinnen und zu einer Idee, zu ein paar Sätzen, oder in meinem Kopf schon zu einem kleinen Einleitungstext oder zumindest roten Faden für eine Kolumne ausführen. Manchmal hole ich dann mein Handy aus der Tasche und mache mir dann ein paar Notizen oder schreibe schon konkrete Formulierungen auf, für später, damit ich sie nicht vergesse und dann daheim weiterschreiben kann.
Genauso funktioniert das auch mit Fotos oder Shooting Locations. Vicky und ich haben zum Beispiel eine Liste im Handy, auf der wir aufschreiben, wenn wir an einer coolen Location vorbeikommen und wofür sie sich gut eignen würde. Wenn der Kopf dann wieder mal nix hergibt, wenn wir das nächste Mal überlegen wie und wo wir shooten sollen, können wir einfach kurz die Liste checken und uns damit selber aushelfen. Generell nutze ich Zwischenzeiten, um mir Ideen zu notieren, To-Do Listen zu schreiben und so Platz in meinem Kopf zu schaffen. Erstens hilft mir das, für innerliche Ordnung zu sorgen und mehr Freiraum für Kreatives zu haben, zweitens sind solche Listen und spontan festgehaltene Ideen super für Zeiten, in denen man eben nicht auf Knopfdruck funktionieren kann. Übrigens: auch unser Content Plan für The Daily Dose hilft mir sehr bei der Ideenfindung – die Themen visualisiert und nicht nur in meinem Kopf zu sehen, bringt mir bei oft das kreative Rad im Kopf zum Laufen.
Kreativ sein bedeutet für Nora das innere Kind zu wecken: Wer entscheidet eigentlich darüber ob etwas kreativ ist oder nicht? Wie definiert man Kreativität? Für manche mag es vielleicht banal sein aus einer Tasse zu trinken. „Ist ja nur eine Tasse.“ Eigentlich nichts Kreatives daran. Aber stellt euch vor ihr würdet in einer Zeit leben in der es noch keine Tassen gibt und plötzlich kommt da jemand und ihr könnt euren Kaffee beim Gehen trinken, ohne euch die Finger zu verbrennen! An einem gewissen Punkt waren also sogar die einfachsten Dinge einmal „kreativ“. Nur um einmal etwas den Druck aus dem großen Wort „Kreativität“ zu nehmen.
Ich glaube bei Kreativität geht es gar nicht immer nur darum die Welt neu zu erfinden, manchmal reicht es schon aus, wenn man einfach nur einen neuen Weg findet, den man selber gehen möchte. Oftmals verziehen viele Menschen schon das Gesicht, wenn sie das Wort „kreativ“ nur hören. Kreativ, ich?? Oh Gott nein! Schade eigentlich, nicht wahr? Denn genau genommen sind wir wie von Nina erwähnt alle hinterfragend und offen für neue Dinge auf die Welt gekommen. Definitionsgemäß bezeichnet Kreativität in der Regel die Fähigkeit eines Individuums oder einer Gruppe, in phantasievoller und gestaltender Weise zu denken und zu handeln. Wenn das nicht die Definition von jedem Kind ist, weiß ich es auch nicht.
Aber mit ein bisschen Übung und den richtigen Methoden kann jeder kreativ sein und das innere Kind wiedererwecken. Denn das bedeutet kreativ sein für mich. Offen sein für Neues, aus gewohnten Mustern ausbrechen, Dinge mit anderen Augen sehen, Momente zu hinterfragen und zu reflektieren. Und dann voller Leidenschaft für etwas brennen und umsetzen wollen.
Was mich auch direkt zum eigentlichen Thema bringt: Nora – was machst du eigentlich mal, wenn da so gar nichts aus deinem Kopf sprudelt? Zugegeben: So eine richtige Ideenflaute hatte ich bisher wirklich eher selten. Zum Abschluss meines Studiums (Lebensmittelproduktentwicklung) habe ich mich vertiefend mit verschiedensten Kreativitätstechniken auseinandergesetzt. Angefangen von einfachen Fragestellungen, die einen neuen Blick auf die Dinge werfen wie „Wie würde ich die Situation einem Kind erklären?“, „Wie würde mein innerer fauler Schweinehund das Problem am einfachsten lösen?“ und „Wie würde ich die Situation vor bzw. in 10 Jahren lösen?“.
Wenn auch das nichts hilft, dann helfen mir jene Momente in denen ich mein Gehirn einfach wandern lassen kann. Sei es laufen gehen (wenn die ersten 10 Minuten in denen man sich denkt: „Gott wieso mach ich das hier eigentlich?“ verflogen sind, fängt meistens der kreative Fluss an.), duschen, oder baden gehen. Manchmal hilft es aber auch in der Gruppe darüber zu reden. Hallo Schwarmwissen! Sollte ich untertags gute Ideen finden, notiere ich sie wie Kathi in einer Notiz App und greife später darauf zurück. Und wenn alle Stricke reißen hilft nur eines: Good old Pinterest.
Unsere Tipps und Tricks für mehr Kreativität auf einen Blick:
- Aus der Routine ausbrechen: Mal einen anderen Weg ins Büro nehmen, den Tagesablauf anders gestalten, eine neue Sportart ausprobieren…
- Eine kleine Auszeit nehmen: Zeit, für Kreativität einplanen, indem man spezielle Tage dafür festlegt, an denen man sonst keine To-Dos hat, die ablenken.
- Ideen festhalten, sobald sie entstehen: Wenn der Geistesblitz zuschlägt, die Idee am Handy oder auf einem Notizblock notieren, damit man sie nicht vergisst und sie dann später in Ruhe ausarbeiten kann.
- Keine Angst davor haben, kreativ zu sein und etwas Neues auszuprobieren: Kreativität ist ein sehr dehnbarer Begriff, und jeder ist auf seine eigene Art und Weise kreativ.
- Den Kopf frei machen: Egal ob beim Laufen, in der Dusche, bei einem Spaziergang… manchmal muss man einfach den Kopf ausschalten, damit man wieder volles Potenzial aus seinen Ideen schöpfen kann.
- Gesprächspartner suchen: Um der Kreativität einen Schubs zu geben, hilft es mit anderen über die Idee oder ein bestimmtes Thema zu reden.
- Mit Leidenschaft an die Sache rangehen: Sobald man für etwas brennt, fällt es gleich leichter kreativ zu sein.