Job Report: Delia Fischer, Westwing

Wenn man Delia Fischer zum ersten Mal trifft, kann man kaum glauben, dass sie Chefin eines internationalen Konzerns mit 1500 Mitarbeitern weltweit ist. Da steht eine junge, zierliche, hübsche und ausgesprochen liebenswerte Person vor einem – und kaum beginnt sie zu sprechen, merkt man, wie tough sie wirklich ist. Da spürt man einerseits die Leidenschaft für ihre Firma, für ihre Branche – aber auch für ihre Mitarbeiter und den Weg, den sie gemeinsam gegangen sind. Ihre Familie ist stark in die Firma involviert und man hat das Gefühl, Delia kennt jeden im Betrieb. Generell herrscht eine sehr freundliche Atmosphäre in den stylishen Westwing Büros, die wir schon einmal besuchen durften. Deswegen dachten wir uns, wir zeigen euch heute unseren liebsten Shop für Interior auch mal von einer anderen Seite und stellen euch Delia vor!

Delia, erzähl uns doch ein bisschen über deinen Werdegang und deine Ausbildung.

Ich bin aus einem kleinen Dorf in Bayern und habe in der naheliegenden Kleinstadt mein Abi gemacht. Danach bin ich nach München und habe dort Modejournalismus & Medienkommunikation studiert. Nach meinem Studium habe ich ein Volontariat bei der ELLE gemacht und wurde dort dann auch Redakteurin.

Wann und wie hat die Liebe zum Interior Design begonnen?

Das kam durch meine Mutter, die es bei uns zu Hause immer alles sehr nett und gemütlich gemacht hat, aber ganz ungezwungen. Wenn wir zum Beispiel abends gemeinsam gegessen haben, wurde nicht die Küchenrolle auf den Tisch gestellt, sondern es gab schöne Servietten und ein paar Blümchen aus dem Garten. Es hat mich sehr geprägt, wie viel schöner das Zuhause ist und wie viel glücklicher es macht, wenn man sich ein bisschen darum kümmert.

Woher kam die Idee zu Westwing? Hattest du auf einmal die zündende Idee oder war das ein wohl durchdachter Prozess?

In meiner Zeit als Redakteurin bei Elle und Elle Decoration stellte ich fest, dass es viel Mode im Internet zu kaufen gab, aber kaum Einrichtungsgegenstände. Das habe ich nicht verstanden. Und selbst in einer großen Stadt wie München, war es schwierig, schönes, individuelles und dazu erschwingliches Interior zu finden.  Ich hatte mir vorher schon ein paar Geschäftsideen überlegt, aber alle wieder verworfen, war also schon in der Stimmung, etwas zu machen. Deshalb ging es dann mit der Umsetzung recht schnell! Geschäftsideen können oftmals auch aus persönlichen Bedürfnissen entstehen.

In der Zwischenzeit ist Westwing ein riesiger, weltweit tätiger Konzern geworden. Welche Herausforderungen bringt das für dich als Chefin mit?

In den ersten zwei Jahren habe ich gar keinen Urlaub gemacht und auch an Wochenenden und Feiertagen gearbeitet.

Inzwischen habe ich gelernt, dass priorisieren überaus wichtig ist. Mir blutet zwar bei vielen Dingen das Herz, da ich einfach alles gerne machen würde – doch das geht einfach nicht. Man muss lernen, bestimmte Dinge zu delegieren und den Mitarbeitern dafür auch die notwendige Verantwortung zu übergeben.

Gibt es einen typischen Tag in deinem Job? Wie kann man deinen Alltag am besten beschreiben?

Tage am Schreibtisch wechseln mit Tagen in Planungen mit unseren Einkäufern, auf internationalen Messen oder in unseren Westwing Büros weltweit. Bei mir passiert jeden Tag etwas, das nicht vorhersehbar war – und das finde ich wunderbar!

Was würdest du jungen Frauen raten, die sich in der Online Branche selbstständig machen wollen?

Mein Tipp an alle jungen Gründerinnen ist, sich selbst treu zu bleiben und auf die eigenen Stärken zu setzen. Niemand muss versuchen, alles zu können! Und Frauen sollten auch öfters mal ‘Nein’ sagen, wenn sie zum Beispiel mit einer Idee im Team nicht einverstanden sind.

Was magst du an deinem Job am liebsten? Und was am wenigsten?

Am liebsten mag ich, wenn unsere Kundinnen richtig happy sind. Wir bekommen so tolles, emotionales Feedback, das macht mich richtig glücklich. Am wenigsten mag ich, dass ich für keine meiner Aufgaben so viel Zeit habe, wie ich gerne hätte!

Zu guter Letzt: welches ist dein liebstes Möbelstück? Gibt es ein Key-Piece, das in keiner Wohnung fehlen darf?

Ein dekorativer Spiegel macht jede Wohnung ein Stück heller, edler, individueller und schenkt kahlen Wänden das gewisse Etwas, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Je nach persönlichem Geschmack kann das ein glamouröser Sonnenspiegel, ein Lederspiegel im Industrial-Stil oder ein romantisches Exemplar im Vintage-Look sein.

EN: When you first meet Delia Fischer, you almost can’t believe this young, beautiful woman is the boss of a worldwide company with over 1500 employees. But after talking to her for a while, you see behind the pretty face and recognize the boss lady that she is. With her vision and passion for interior, she created a unique concept for online shopping that has grown rapidly over the past few years. Reason enough for us to give you guys a look behind the scenes and feature her in today’s job report. She grew up in a small town in Bavaria, studied communication and PR and worked for Elle after finishing university. Her love for interior design she got from her mom, who always added a personal touch to their family home – like nice napkins or flowers from the garden. During her job at Elle, Delia realized that there were so many online shops for clothes, but none for furniture – and that it was super hard to find stylish, affordable decoration and furniture, even in a big city like Munich. The idea for Westwing was born. In the first two years, she never took time off – no weekends, no holidays. But it all paid off and after a while, she even learned to delegate more of her duties, because you simply can’t do it all on your own. Her advice for young women that want to be successful in their own businesses is to stay true to yourself and also to say “no” from time to time.