Jedes Jahr stehen wir wieder im Blumenmarkt und stellen uns die Frage: Welche Kräuter soll ich heuer anbauen? Welche lohnen sich wirklich? Brauch ich die alle? Was kann ich damit überhaupt machen? Basilikum gibt es auch in “klein”? Ein Kraut das nach Cola schmeckt (Colakraut – it’s a thing!), Minze die nach Schokolade riecht. Die Vielfalt kann oft erschlagend sein. Aus diesem Grund stellen wir euch heute eine Auswahl unserer Lieblingskräuter vor. Zwischen den typischen Klassikern, zeigen wir euch auch ein paar untypischere Exemplare. So wird aus eurer Freifläche ein duftendes Kräuterparadies.
Beginnen wir zuerst einmal mit den Klassikern:
Basilikum
Wenn man Basilikum hört, denkt man direkt an Italien, Caprese, Pesto und Sonne. Wusstet ihr jedoch, dass Basilikum gar nicht so gerne direkt in der Sonne steht? Am besten wächst er, wenn ihr ihn im Halbschatten platziert und regelmäßig gießt. Neben dem klassischen Genovese Basilikum, raten wir euch auch einmal zum kleinblättrigem bzw. griechischem Basilikum. Dieser macht sieht nicht nur hervorragend auf Pasta, Salaten, Shakshuka und Broten aus, sondern blüht mit seinen kleinen weißen Blüten auch wunderschön! Unser Tipp: Basilikum hält bei richtiger Pflege auch in der Küche sehr lange. Achtet darauf, dass ihr ihn täglich gießt, vermeidet jedoch Staunässe. Beim Ernten nie die ganzen Stiele abschneiden, sondern immer nur die größten Blätter mit den Fingernägeln abzwicken.
Krause Petersilie
Glatte Petersilie dürfte den meisten von euch bekannt sein, kennt ihr jedoch auch krause Petersilie? Auf den ersten Blick könnte man fast denken, dass es sich dabei um Kale handelt. Petersilie wurzelt gerne in die Tiefe und benötigt daher einen etwas größeren Topf. Bei guter Pflege gedeiht sie sogar über den Winter langsam weiter. Jedoch aufpassen: Sobald Petersilie blüht, reichert sich darin das sogenannte Apiol an, weshalb sie nicht mehr verzehrt werden soll.
Thymian
Unsere Empfehlung: Zitronen- oder Orangenthymian. Passt herrlich zu Caprese, Fleischgerichten, oder in den Cocktail. Cheers!
Minze
Zur Minze müssen wir wohl nicht viel sagen. Hallo Hugo! Eines solltet ihr jedoch bezüglich ihrem Anbau wissen: Minze vermehrt sich rasend schnell. Solltet ihr sie einmal anbauen, werdet ihr sie im Folgejahr auch in anderen Töpfen, bzw. sogar den Bodenfugen finden. Achtet daher darauf, dass Minze immer alleine in einem Topf ist, da sie ansonsten allen Pflanzen um sich den Lebensraum wegschnappt.
Majoran
Majoran findet man in der Tat relativ selten auf Terrassen, oder Blumenkästen. Dabei duftet er so gut! Sein Geruch erinnert fast schon an ein herbes Männerparfum. Er eignet sich hervorragend für Fleisch-, Wild und Pastagerichte.
Oregano
Wusstet ihr, dass Oregano nicht nur toll auf der Pizza schmeckt, sondern auch eine richtige Augenweide im Blumentopf ist? Oregano wird wenn man ihm den Raum gibt, richtig groß und blüht mit vielen kleinen pinken Blüten. Die Bienen lieben ihn!
Salbei
Wie wäre es mit Saltimbocca mit selbst geerntetem Salbei? Oder einer braunen Salbeibutter mit Pasta, Knoblauch und Parmesan? Winterharte Pflanzen können anschließend in der kalten Jahreszeit für frischen Salbeitee eingesetzt werden. Auch Salbei hat wunderschäne violette Blüten, die richtige Bienenmagneten sind. In seinem Anbau ist er relativ anspruchslos und unkompliziert. Achtet lediglich darauf, dass er alleine in einem Topf sitzt bzw. viel Platz hat, da er sehr groß werden kann.
Zitronenmelisse
Wir wissen nicht, ob wir sie wegen ihrem Einsatz in Limonaden, Cocktails, Spritzer, oder Eistee anbauen, oder einfach nur weil sie unglaublich gut duftet! Zitronenmelisse ist ähnlich wie Minze: Sehr schnell überall! Auch die Melisse werdet ihr im Folgejahr in anderen Töpfen, oder Fugen finden. Aber bei diesem Duft verzeiht man ihr das, nicht wahr?
N
Kapuzinerkresse
Kapuziner Kresse sieht mit ihren großen Blättern und den langen Ranken nicht nur schön aus, sondern trägt auch schöne orange Blüten, die sich toll als Dekoration auf Salaten, oder Broten machen. Sie erinnern geschmacklich an eine milde Senfnote. Auch ihr Blätter können zum Würzen in Salaten verwendet werden. Eines wollen wir euch jedoch nicht verschweigen: Kapuziner Kresse ist ein richtiger Läusemagnet! Daher regelmäßig die Blätter überprüfen, und befallene Blätter entfernen bzw. die Läuse mit einem feuchten Tuch abwischen.
Rosmarin
Last but not least: Unser persönlicher Favourit – der Rosmarin. Egal ob zu pikanten Gerichten, in Cocktails, Chutneys, oder Marmeladen – er macht überall eine gute Figur und verleiht mit seinem Aroma jedem Gericht etwas Besonderes. Dabei ist er absolut umgänglich. Gebt ihm einen sonnigen Platz, regelmäßig Wasser und schon ist er glücklich und zufrieden!
2 thoughts on “Urban Gardening aka. Terrassenacker – Kräuteredition”
Den Duft eures Kräutergartens können wir wahrlich schon erahnen. Einfach traumhaft, dieser Gedanke.
Neben Brunnenkresse sind wir auch absolute Fans von Dill. Nicht jeder ist davon so begeistert, wie wir. Doch zu Fischgerichten lieben wir den Geschmack von Dill absolut.
Um lange Freude am Basilikum zu haben, sollte man genau das Gegenteil eurer Empfehlung machen: immer die Triebe mit Stiel abschneiden! Am besten schneidet man die Spitze bis überhalb eines beliebigen Blattpaares ab, so bildet er neue Triebe und wächst wunderbar buschig. Zupft man nur einzelne Blätter ab, werden die einzelnen Triebe immer länger und bekommen weniger Blätter. Liebe Grüße von einer Wiener Stadtgärtnerin :)