Lange Zeit haben wir es geschafft, unsere Sportroutine so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Wobei: sogar mehr als so gut wie möglich. Fitness war kein Ding mehr, das man so irgendwo mal einschieben musste, sondern fester Teil des Alltags, den man genießen konnte, der sich leicht angefühlt hat und zu dem man sich nicht aufraffen musste. Wieso jetzt alles in der Vergangenheit formuliert ist? Weil es auch trotz den besten Vorsätzen immer wieder Phasen gibt, in denen es uns plötzlich nicht mehr so leicht fällt, Sport zu machen. Da schleicht sich ein langer Urlaub ein oder ein stressiges Projekt und langsam aber sicher rückt Sport als Priorität, obwohl es uns helfen würde einen Ausgleich und Ruhe zu finden, wieder in den Hintergrund. Was also tun, wenn sich die Motivation verabschiedet und uns der innere Schweinehund wieder überkommt? Heart to Heart: let’s talk!
Kathi hat Angst vor dem Zeitpunkt des “Neubeginns”: Ich dachte früher nicht, dass Sport etwas sein könnte, das mir im Leben irgendwann fehlen könnte. Wenn man aber einmal weiß, wie gut es einem tun kann, wenn man gespürt hat wie sich ein richtig fitter, starker Körper anfühlt, wenn eine Routine von mindestens 3-4 Sporteinheiten pro Woche zum Alltag gehört hat, ohne dass man sich dazu überwinden musste, dann kann ich jetzt guten Gewissens schon sagen: ja, der Sport fehlt mir. Aber auch die Motivation. Zwischen all den Dingen, die ich zur Zeit stemmen muss (meine Tage fangen meistens um 06 Uhr an und enden um 23 Uhr) ist einfach kein Platz für Sport. Ich weiß, dass das nur eine Phase ist und auch wieder ruhigere Zeiten kommen, allerdings fürchte ich mich jetzt schon vor dem “Neustart”. Alles zurück auf Anfang. Und ich glaube genau das ist der Punkt, an dem es schwierig werden könnte mit der Motivation. Wenn man schon so lang draußen ist aus seiner Routine, wenn man wieder von vorne Ausdauer und Muskeln aufbauen muss, wenn man weiß, dass man das alles schon mal konnte. Genauso, wie wenn man eine Arbeit am Computer schreibt, fast fertig ist, der Laptop abstürzt und man das bereits geschriebene nochmal von vorn beginnen soll – so ähnlich fühlt sich das an, glaube ich. Was mir aber in der Vergangenheit immer geholfen hat sind Dates mit meinen Freunden zum Sport – so kann mein Schweinehund nicht Überhand gewinnen. Und mir Aktivitäten zu suchen, bei denen ich wirklich abschalten kann und die mir Spaß machen, zu denen ich mich nicht zwingen muss. Was mir auch hilft ist der Gedanke an das Gefühl danach: wenn man früh morgens Sport macht, muss man sich vielleicht überwinden, aber die Energie, die man gewinnt, ist fantastisch. Solange ich jetzt also so eingedeckt bin wie jetzt will ich mir keinen Stress machen, aber sobald ich ein offenes Fenster in meinem Kalender entdecke werde ich mich irgendwo einbuchen, auch wenn die Aussicht auf Chips auf der Couch noch so verlockend wäre.
your only limit is your mind.
Vicky ist der Meinung, die Motivation kommt mit der Regelmäßigkeit: Ähnlich wie Kathi habe ich es in den letzten Jahren geschafft den Sport auf eine Art und Weise in meinen Alltag zu integrieren, die für mich weniger mit Motivation und mehr mit Gewohnheit zu tun hat. Für mich fühlen sich “nur” zwei Workout nach wenig an. Drei Sporteinheiten sind normal und wenn ich gut drauf bin, dann schaffe ich es vier bis fünfmal für mindestens 30 Minuten zu schwitzen. Das tut gut und bereitet mir Spaß! Aussagen wie diese kannte ich früher nur von anderen Menschen und hörten sich für mich immer wie ein übertrieben romantisches Märchen an. Doch irgendwann werden Dinge, die man regelmäßig macht, zur Gewohnheit. Und wenn diese Gewohnheit unterbrochen wird – aus welchem Grund auch immer – fehlt einem Etwas! Das heißt jedoch nicht, dass ich vor jedem Workout vor Freude aus dem Bett springe. Im Gegenteil. Es gibt Tage, an denen ich mich aufraffen muss, im wahrsten Sinne des Wortes. Letzte Woche, zum Beispiel, habe ich acht Tage am Stück keinen Sport gemacht. Das ist nicht wirklich auf die fehlende Motivation zurück zu führen sondern auf mein (misslungenes) Zeitmanagement. Für mich steht die Regelmäßigkeit auch für die Motivation. Es hilft mir unheimlich mich zum Sport zu verpflichten. Das heißt, ich versuche mich in Klassen früh genug einzubuchen (bevor diese ausgebucht sind und diese Tatsache sich als perfekte Ausrede zum “nicht Sport machen” präsentiert), oder mich am Sonntag um 9.00 morgens mit einer Freundin zum joggen zu verabreden. Wieso? Weil selbst wenn die Motivation ausbleibt oder sich die Agenda füllt, dann ist ein Blick in den Kalender der beste Motivator. Nach ein paar “unmotivierten” Wochen, habe ich mir am Wochenende – pünktlich zum Start unserer Fitness Week – die Zeit genommen um die nächsten zwei Wochen sportlich zu planen. Hallo Motivation, good to have you back!