In letzter Zeit beschäftigt uns das Thema, wie man erfolgreich und produktiv arbeitet, gleichzeitig sein Privatleben in Balance hält und dann auch noch ein bisschen Raum für sich selbst findet, enorm. Wir glauben in der Zwischenzeit, dass diese Dinge alle zusammen hängen. Denn nur wer ausgeglichen und auch mental fit ist, wird auch in der Arbeit produktiv sein können – und umgekehrt. Wenn es in der Arbeit gut läuft, wird sich auch das Privatleben unbeschwerter und freier anfühlen. Es ist also ein Teufelskreis im positiven Sinne. Erst letzte Woche haben wir von dem Trip nach Dubai und den daraus gewonnenen Erkenntnissen berichtet, wo wir auch viel über Burnout, Mindfulness und den Unterschied zwischen reiner “Körperpflege” und echter “Self-Care” gelernt haben. Aber wie schauen unsere konkreten Handlungsschritte aus, um die richtige Balance zu halten und was bedeutet für uns eigentlich “Work-Life-Balance”? Das klären wir im heutigen Heart to Heart – und wie immer sind wir auch auf eure Meinung und Tips zu dem Thema gespannt!
Kathi findet, dass jeder für sich herausfinden muss, was im Leben wirklich Freude bereitet: Ich finde, das “Problem”, wenn man es so nennen kann, fängt schon beim Begriff “Work-Life-Balance” an – denn das impliziert ja, dass man während der Arbeit eigentlich gar nicht sein Leben lebt. Ich weiß, dass nicht jeder in der glücklichen Lage ist, sein Hobby zum Beruf machen zu können, aber trotzdem finde ich, dass man einen so großen Teil seines Lebens in der Arbeit verbringt, dass man zumindest nicht jeden Tag unglücklich zum Arbeitsplatz laufen sollte. Das bedeutet, ein konkreter Schritt in Richtung Work-Life-Balance ist, seinen Alltag selbstkritisch zu reflektieren und gegebenenfalls Entscheidungen zu treffen, die die Arbeitsbedingungen zum besseren verändern können. Abgesehen davon habe ich mir für dieses Jahr ein sehr großes Projekt vorgenommen, über das ich euch bald mehr erzählen werde, aber es fordert schon jetzt einen guten Teil meiner Tage (und einige schlaflose Nächte) ein. Darum versuche ich, alles was unnötigen Stress verursacht, zu vermeiden, meine Zeit sehr strukturiert einzuteilen, vorzubereiten was geht und dann am Abend guten Gewissens ins Bett zu gehen. Eine weitere Sache, die mir am Herzen liegt, ist das Reiten, das ich ja gerade erst wieder angefangen habe, aber es nimmt jetzt schon einen großen Platz in meinem Herzen ein. Darum ist es mir enorm wichtig, genug Zeit dafür zu schaffen und es auch nicht zu verschieben, selbst wenn es mal stressig wird – das ist für mich zur Zeit wie Therapie. Ein, zwei Stunden, in denen ich mich nur auf das Pferd und mich konzentriere, wo Rechnungen, Finanzierungen, Beiträge vorbereiten und Instagram einfach keine Rolle spielen. Noch nie konnte ich irgendwo so abschalten wie hier: weder beim Training, noch bei Yoga oder beim Spinning, obwohl mir das alles sehr viel Spaß macht. Ich weiß, dass ich nur dann in Balance bin und auch unter Tags am besten funktioniere wenn ich das Gefühl habe, genug Zeit für meine Familie, Freunde und meine Hobbies zu haben und vor allem auch gut schlafe – das war ja immer schon ein großes Thema bei mir, das ich aber jetzt sehr gut in den Griff bekommen habe, und mich auch in diesem Bereich nicht mehr so stresse. Die Essenz aus allem ist meiner Meinung nach, herauszufinden was die Dinge sind, die einem echte Freude bereiten – sei es in Ruhe ein tolles Essen zubereiten, eine Yoga Einheit, Trash TV auf der Couch – sei es auch noch so banal, aber dafür Zeit zu schaffen und diese dann auch in vollen Zügen zu genießen.
Balance is not something that you find. It’s something you create.
Vicky möchte mehr Freiraum für sich selbst schaffen – egal ob beruflicher oder privater Natur: Ich habe mir in den letzten Monaten sehr viele Gedanken zu einer gesunden Balance gemacht. Nicht unbedingt eine Work-Life-Balance, denn wie Kathi empfinde ich es auch für unheimlich wichtig, dass man beruflich etwas findet, das einen glücklich macht. Nicht jeden Tag, denn das ist wahrscheinlich ein Ding der Unmöglichkeit, doch einen Großteil der Zeit sollte der Beruf schon Spaß machen, eine Herausforderung im positiven Sinne sein und einen erfüllen. Mit Balance meine ich viel mehr nicht ständig “on” zu sein. Ich finde, wir neigen heutzutage dazu, dass wir jede freie Sekunde so aufregend und spannend wie nur möglich gestalten wollen (myself included). Doch dann wird die Freizeit irgendwann auch zum Stress. Und schon war’s wieder nix mit der “Work-Life-Balance”. Doch wie schaut das konkret aus? Ich möchte meine Zeit effektiver und mehr gebündelt nutzen. Ich möchte nicht mehr so sehr zwischen dem Fernsehabend mit meinem Liebsten auf der Couch und meiner Inbox hin und her springen. Stattdessen bleibe ich lieber eine Stunde länger im Büro, mach dann daheim den Laptop aber nicht mehr auf. Ich sage lieber eine Einladung mehr ab und geh dafür an einem Freitagabend in die Badewanne. Ganz alleine. Ohne Handy, dafür mit Kerzen und Musik. Genauso wie ich mich nicht mehr vor und nach jeder beruflichen Reise sofort als erstes zum Training stürzen möchte, sondern nach einem späten Flug auch mal ausschlafen oder einfach ein paar Tage auf Sport verzichten will.
Long story short: Ich liebe meine Arbeit, möchte die Zeit die ich damit verbringe, im kommenden Jahr jedoch noch effektiver und produktiver gestalten. Die restliche Zeit möchte ich mir weniger vornehmen und mehr auf meine inneren Bedürfnisse hören. Der Kalender soll weniger voll sein, in jeglicher Hinsicht!
4 thoughts on “Heart to Heart: Work-Life-Balance”
Hallo ihr Lieben,
ich glaub es gab noch nie einen Heart-to-Heart Beitrag, bei dem ich bei jedem Satz dachte: Aber sowas von!!! Absolut. Ihr sprecht mir aus der Seele.
Bei Kathi stimme ich vor allem dem Punkt zu, dass man sich nicht stressen sollte, wenn man in den Augen anderer “zu viel” arbeitet, denn wenn einem der Job und das Umfeld dabei so viel gibt, dann kann es nicht so falsch sein. Ich habe das Glück, super super happy mit meinem Job und meinen Kollegen zu sein und weiß das auch sehr zu schätzen. Ich verbringe deshalb sehr gerne auch mal mehr Zeit im Büro und schaffe es trotzdem, private Dinge nicht zu kurz kommen zu lassen.
Vicky konnte ich vor allem sehr gut verstehen beim Punkt anstatt der Trainings-Session auch mal auszuschlafen. Dito. Ich bin zwar der Meinung, ich brauche den Sport, damit es mir insgesamt gut geht, aber wenn ich dafür 5x die Woche eine Stunde weniger schlafe, ist das vielleicht auch nicht so zielführend. Deshalb arbeite ich gerade auch genau daran: eine gute Mitte zu finden.
Ich fände es interessant, wenn ihr das Thema später im Jahr noch einmal aufgreifen würdet, um davon zu berichten, wie es weiter ging mit euren Vorhaben :)
Liebste Grüße aus Stuttgart,
Vanessa
Ja, ja und nochmals ja! Auch wir können eure Meinungen und Ansichten bestens nachempfinden. Schön, dass so ein doch relativ sensibles Thema so offen und ehrlich von euch angesprochen wird. Authentizität pur, das finden wir klasse.
Liebe Kathi und Vicky, vielen Dank für eure Gedanken und Worte. Ich finde es immer witzig wie/wann ihr Themen anspricht die mich fast zur gleichen Zeit ebenso beschäftigen. Im Dezember wurde ich 30 und irgendwie spielen meine Überlegungen seither verrückt. Ständig denke ich darüber nach: instagramme ich zu viel? Ist es notwendig das ich Abends auch mal 2-3 Folgen von meinen Serie reinzieh? Muss ich Angst haben keinen neuen Freund mehr zu finden? Mach ich genug Sport? Hab ich die richtigen Freundinnen und wie kann ich es endlich akzeptieren das die nun mal ein anderes Leben führen mit Mann+Kids, ich sie aber trotzdem liebe auch wenn sie nicht so viel Zeit haben viell wie Single Freundinnen? Bin ich zu oberflächlich weil mir schöne Dinge gefallen?
Sollte ich mehr lesen? Brauch ich diese Kleidungsstück wirklich?
Fragen über Fragen….
Erwartungen an das Leben zu haben und sich nicht mit allem und wenig zufrieden zu stellen ist ja eine Sache, aber ständig zu hohe Erwartungen an mich selbst zu haben ist eine andere. Ich spreche davon das dies zu Angst/Depressionen/Panikattacken führt und ja Kathi ich reich dir die Hand bei den Schlafproblemen. Bücher und Ratgeber wie: Fuck it, Lebe im Hier und Jetzt etc geben zwar motivierende Anleitungen aber im Alltag diese wirklich zu leben fällt schwer, mir zumindest. Die Balance zu finden zwischen all dem ist nicht nur wichtig sie ist essenziell für das Leben an sich.
Macht weiter mit so tollen Beiträgen, da hab ich wenigstens nicht ein all zu schlechtes Gewissen das ich schon wieder auf Instagram hänge heute Abend. Danke euch.
Liebe Melanie,
danke dir vielmals für das super liebe Feedback. Ich glaube, wir müssen alle lernen einfach mehr auf uns selbst, die Intuition und das Bauchgefühl zu hören. So geht es uns am Ende des Tages sicher allen am besten, da der eigenen Körper einem eigentlich eh immer sagt, was man braucht – nur mit dem Zuhören klappt es noch nicht immer. Bei mir zumindest :))
Enjoy Instagram, gönn dir die Lieblingsserie und geh danach baden <3
Alles Liebe,
Vicky