Das Wort “Achtsamkeit” hat in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung gewonnen und die Methode “achtsam zu sein” scheint allgegenwärtig zu sein. Aber was ist Achtsamkeit eigentlich?
Wisst ihr noch, was ihr heute gefrühstückt habt? Oder welche Farbe das Auto hat, dem ihr heute morgen am Weg zu Arbeit nachgefahren seid? Nein? Das ist nicht ungewöhnlich. Denn bei den meisten Menschen schaltet sich morgens schon der Autopilot an. Abläufe im Alltag haben eine gewisse Routine, und man ist mit den Gedanken meistens nicht bei der Sache, die man gerade macht. Wenn mir morgens duschen, denken wir schon an die ersten To-Dos, die wir im Büro erledigen müssen. Wenn wir im Büro sind, denken wir daran, dass wir abends noch einkaufen müssen und überlegen uns, was wir heute kochen sollen. Die Folge davon: Multitasking. Ein Prinzip, von dem viele stolz behaupten, das sie es können, obwohl es gar nicht so erstrebenswert ist.
Achtsamkeit zielt im Wesentlichen darauf ab, mehr im Jetzt und Hier zu leben. Es geht darum, dem Moment mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu ist es wichtig, den inneren Autopiloten abzuschalten und das Gedankenkarussell zu stoppen. Ziel ist es, mehr Gelassenheit zu entwickeln und das eigene Leben bewusster wahrzunehmen. Deshalb haben wir uns schlau gemacht, wie man es schafft achtsamer – und somit sicherlich ein Stück weit entspannter, glücklicher und zufriedener – durch das eigene Leben zu gehen.
Achtsamer leben – wie geht das? 5 Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag:
1) Alltägliche Dinge bewusster ausführen: Um achtsamer zu leben, muss man nicht gleich einen Yoga Kurs buchen oder jeden Abend meditieren (obwohl das natürlich auch ein super Tipp ist!). Aber es geht viel mehr um die kleinen, alltäglichen Momente, in denen man mehr Achtsamkeit praktizieren kann. Situationen, in denen wir gedanklich abgelenkt sind und nicht ganz bei der Sache sind, zehren körperlich und emotional an unseren Kräften. Um mehr im Hier und Jetzt anzukommen, ist die erste Übung, dass man alles, das man tut, bewusst tut. Das kann man üben in dem man zum Beispiel am Weg in die Arbeit nicht die ganze Zeit am Handy ist, oder beim Sport nicht darüber nachdenkt, was man sich später kochen soll. Man sollte sich zu 100% auf die Aufgabe konzentrieren, die man gerade macht. Auch wenn das bedeutet, dass man in der Straßenbahn sitzt, und einfach mal bewusst seine Umgebung wahr nimmt. Welche Leute sind noch mit mir in der Straßenbahn? Wie sieht es draußen aus? Das Ergebnis dieser kleinen Achtsamkeitsübungen im Alltag ist innere Ruhe, die sich in einem breit macht.
2) Bewusst gehen: So banal es auch klingen mag, bewusstes Gehen ist eine sehr effektive Achtsamkeitsübung. Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft können sogar zur Gehmeditation werden. Anstatt völlig gedankenverloren, oder ganz in Gedanken versunken von A nach B zu gehen, kann man versuchen die Aufmerksamkeit auf den eigenen Schritttakt und die Umgebung zu richten. Den Boden unter den Füßen spüren, wie fühlen sich meine Schritte an, welcher Punkt meines Fußes hat bei den Schritten als erstes Kontakt mit dem Boden? All diese Fragen lenken die Achtsamkeit nach innen und führen zur einer bewussteren Wahrnehmung. Wer Schwierigkeiten damit hat und sich immer wieder dabei ertappt, dass sich Gedanken einschleichen, kann versuchen die Aufmerksamkeit ganz auf den Atem zu legen und sich für eine Weile darauf zu konzentrieren. Das Resultat davon ist, dass sich die eigene Stimmung enorm verbessert und man sich innerlich ausgeglichener fühlt.
3) Bewusst atmen: Neben dem bewussten Gehen is die bewusste und kontrollierte Atmung eine der wirksamten Methoden für mehr Achtsamkeit im Alltag. für die 4-6-8 Methode atmet man langsam und tief durch die Nase ein und zählt dabei bis vier, dann hält man die Luft an und zählt bist sechs, und atmet langsam durch den Mund aus während man bis acht zählt. Der Stressspiegel senkt sich so auf ganz natürlich Art und Weise und der Herzschlag verlangsamt sich. Für einen bewussten Start in den Tag kann man diese Übung gleich am Morgen umsetzen. Gepaart mit ein paar sanften Dehnungsübungen startet man so ruhig, entspannt und achtsam in den Tag, anstatt direkt in den Stress am Morgen hineingezogen zu werden.
4) Bewusst Zeit für sich selbst nehmen: Bereits in der Weihnachtszeit haben wir unsere Gedanken zum Thema “Nichtstun” mit euch geteilt und erzählt, wie wichtig dieses Thema ist. Um bewusster zu leben ist nämlich genau diese Praxis extrem wichtig. Man muss sich Auszeiten vom stressigen Alltag gönnen und sich bewusst Zeit für sich selbst nehmen. Wie diese “Me-Time” für jeden einzelnen aussieht, ist eine ganz persönliche Sache. Es geht nur darum, dass man sich bewusst Stunden einplant, in denen man sich nur mit Dingen beschäftig, die einem Freude machen und bei denen man im besten Fall die Zeit vergisst. Die Hauptsache ist, dass man bei der Sache ist und sich voll und ganz darauf konzentriert. Ziel ist es, die gesamte Aufmerksamkeit in die Handlung zu lenken und im gegenwärtigen Augenblick zu sein, ohne dass man an etwas anderes denkt. Nicht das Ergebnis der Handlung ist das Ziel, sondern der Prozess.
5) Abschalten: Damit ist ganz konkret das Smartphone gemeint. Fakt ist, dass wir unser Smartphone meistens rund um die Uhr bei uns haben. In der Früh ist es unser Wecker, dann ist es unser Terminkalender, schnell werden die Emails bereits am Weg zur Arbeit gecheckt, dazwischen wird auf Instagram und Co. vorbei geschaut, man bekommt zig Nachrichten in Gruppenchats und zwischendurch telefoniert man auch noch damit. Wir haben es uns zur Gewohnheit gemacht, ständig auf unser Handy zu schauen und 24/7 erreichbar zu sein. Um mit dieser Gewohnheit zu brechen hilft nur eines – und zwar der kalte Entzug. Aus beruflichen Gründen sind wir selbst sehr stark auf unser Smartphone angewiesen, und wissen wie schwierig es ist, das Handy einfach auszuschalten. Bei der Arbeit ist es eine Ablenkung weniger, und abends hilft es enorm um sich zu entspannen und den Tag ausklingen zu lassen, wenn man das Handy einfach mal weg legt. Ein Tipp ist, sich zum Beispiel abends eine fixe Zeit auszumachen, nach der es kein Handy mehr gibt und morgens erst nach dem Frühstück den ersten Blick darauf zu werfen. Wenn man sich bewusste Auszeiten davon nimmt, ist man fast überrascht, wie viel Zeit man gewinnt. Die neugewonnene Zeit kann kann dafür nutzen, genüsslich eine Tasse Tee zu trinken, die Stille zu genießen, ein Buch zu lesen oder sich bewusst mit seinem Partner oder einem Freund auszutauschen.
Wesentlich bei der Achtsamkeit ist das Hier und Jetzt: man konzentriert sich nur auf den derzeitigen Moment; und die Akzeptanz: man beobachtet seine eigene Innenwelt und Außenwelt, ohne sie zu bewerten oder sie verändern zu wollen. Wir neigen ständig dazu alles zu bewerten oder verändern zu wollen. Bei der Achtsamkeit geht es wirklich nur darum: Das IST bewusst wahrzunehmen.
„Achtsamkeit bedeutet, dass wir ganz bei unserem Tun verweilen, ohne uns ablenken zu lassen.“ (Dalai Lama)
One thought on “Achtsamer leben: 5 Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag”
Sooo schöner Post ihr Lieben !
Ich versuche schon seit längerem bewusst im Jetzt zu leben und denke diese Tips werden helfen.
xo